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012 - Die weiße Wölfin

012 - Die weiße Wölfin

Titel: 012 - Die weiße Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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brauche ich Ihnen ja nicht zu erzählen. Sie sind über die Gepflogenheiten der Familie bestens unterrichtet. Wir wollen nichts mit den Dämonen zu tun haben, und sie lassen uns in Ruhe.«
    »Und wie steht es mit Ihnen persönlich? Hassen Sie die Schwarze Familie?«
    »Nein«, sagte Young. »Ich wußte genau, was ich tat. Es ging daneben, und ich wurde ausgestoßen.«
    »Ich fragte Sie schon einmal, weshalb Sie aus der Schwarzen Familie ausgestoßen wurden, und Sie …«
    »Mr. Hunter«, sagte Young, und seine Stimme klang jetzt hart, »ich will nicht darüber sprechen. Ich verdanke Morton einiges und deshalb erklärte ich mich auch bereit, Sie bei mir einige Zeit aufzunehmen. Mehr kann ich für Sie nicht tun.«
    Ich nickte. »Sie haben Angst, daß die Schwarze Familie etwas unternehmen wird, um mich …«
    »Ja«, sagte er. »Ich glaube, daß die Schwarze Familie Sie holen wird. Bei normalen Menschen wird Ihnen Ihr neues Gesicht helfen, aber einen Dämon können Sie damit nicht täuschen.«
    Ich wandte den Kopf. Irgendwie hatte ich den Eindruck, als würde mich jemand beobachten. Doch es war nichts zu sehen.
    »Ich habe nur eine Bitte an Sie, Mr. Young«, sagte ich. »Könnten Sie für mich in Erfahrung bringen, wem das Haus gehört, in dem die sieben Morde begangen wurden, die man mir jetzt anlastet?«
    Der Krüppel schwieg einige Sekunden. »Das ließe sich machen«, sagte er schließlich. »Was bezwecken Sie damit?«
    Ich hob die Schultern. »Es sieht alles so aus, als hätte ich die Morde begangen, aber ich war es nicht. Die Schwarze Familie steckt dahinter. Und ich möchte dem wirklichen Täter auf die Spur kommen, damit ich rehabilitiert bin.«
    »Das ist verständlich«, sagte Young.
    Ich stand auf. »Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.«
    Ich verließ sein Zimmer, betrat den dunklen Korridor, erreichte mein Zimmer, legte mich aufs Bett und dachte nach. Es war unwahrscheinlich, daß die Polizei auf meine Spur kam, aber ich war sicher, daß die Dämonen wußten, wo ich mich aufhielt. Nochmals ging ich die Ereignisse der vergangenen Tage durch, konnte mir aber nicht erklären, welches Mitglied der Schwarzen Familie dahintersteckte.
    Lange konnte ich nicht ruhig liegen bleiben. Also stand ich wieder auf und wanderte im Zimmer auf und ab. Nach zwei Stunden trat Young ein. Ich sah ihn erwartungsvoll an.
    »Sagt Ihnen der Name Jennifer Jennings etwas, Mr. Hunter?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Sie ist die Besitzerin der Villa, in der das Gemetzel stattgefunden hat.«
    »Haben Sie sonst noch etwas erfahren, Mr. Young?«
    »Nicht viel. Jennifer Jennings lebt in St. Albans. Dort besitzt sie ein großes Landhaus inmitten eines riesigen Parks. Die Villa in London hat sie Freunden zur Verfügung gestellt.« Young setzte sich aufs Bett. Dann fuhr er fort: »Sie scheint eine seltsame Frau zu sein. Ich habe sie vor einigen Jahren einmal gesehen. Da war sie noch ein ganz junges Mädchen. Bildhübsch. Sie arbeitete damals in einem Wanderzirkus, der ihrem Vater gehörte, mit großen Raubkatzen: Tigern, Löwen und Leoparden. Später dressierte sie Wölfe. Die Wölfe folgten ihr praktisch aufs Wort. Aber das ist alles schon Jahre her. Nach dem Tod ihres Vaters verkaufte sie den Zirkus und zog sich nach St. Albans zurück.«
    »Wölfe«, sagte ich nachdenklich.
    Young schwieg.
    »Ist sie ein Werwolf?« fragte ich.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen«, entgegnete er reserviert.
    »Gehört sie der Schwarzen Familie an?«
    Young zuckte die Schultern.
    Vielleicht wußte er tatsächlich mehr über Jennifer Jennings, aber er hatte ohne Zweifel Angst vor der Schwarzen Familie. Er fürchtete ihre Rache, wenn er mich unterstützte. Ich konnte ihn nur zu gut verstehen.
    »Wie lange wollen Sie noch bei mir bleiben, Mr. Hunter?« Seine Stimme bebte.
    »Ich möchte dieser Jennifer Jennings einen Besuch abstatten, und zwar noch diese Nacht.«
    »Und wo wollen Sie übernachten?«
    »Ich werde mir in St. Albans ein Quartier suchen«, sagte ich.
    Von Young hatte ich keine weitere Hilfe zu erwarten. Er hatte getan, was für ihn möglich war. Und diese Jennings war mein einziger Anhaltspunkt.
    »Das ist gut«, sagte Young. Erleichterung schwang in seiner Stimme mit. Aus einer Tasche seines Umhangs zog er eine Zeitung, die er aufs Bett legte. Es war die Evening News. Young stand auf.
    »Ich erwarte Besuch«, sagte er. »Es wird nicht lange dauern. Lesen Sie einstweilen die Zeitung!«
    Ich sah ihm nach, dann nahm ich die Zeitung zur Hand. Mein Bild

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