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012 - Die weiße Wölfin

012 - Die weiße Wölfin

Titel: 012 - Die weiße Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sprang mir von der Titelseite entgegen. Massenmörder entflohen , lautete die Überschrift. Diesmal war es der Zeitung gelungen, ein halbwegs gutes Foto von mir aufzutreiben. Ich las den Bericht durch. Er brachte nichts Neues. Ich wurde dringend der Tat verdächtigt.
    Es war kurz nach siebzehn Uhr. Ich wollte noch eine Stunde warten und mir dann ein Taxi nach St. Albans nehmen. Plötzlich wurde ich jedoch seltsam unruhig. Ich stand auf, ging zur Tür, die Young geschlossen hatte, und öffnete sie einen Spalt. Es war dunkel im Korridor. Kein Laut war zu hören.
    Mein Unbehagen stieg. Ich trommelte nervös mit der rechten Hand gegen die Tür. Dann hörte ich Stimmen. Ich erkannte Youngs Stimme, verstand aber nicht, was er sagte. Schwere Schritte stiegen die Treppe hoch. Vorsichtig streckte ich den Kopf hinaus. Young öffnete eben die Tür zu seinem Arbeitszimmer, und für einen kurzen Augenblick konnte ich seinen Besucher erkennen. Es war ein hochgewachsener Mann, dessen langes Haar im Nacken zusammengebunden war. Das Gesicht des Mannes konnte ich nicht sehen. Er trat in Youngs Zimmer, und die Tür wurde geschlossen.
    Ich zog den Kopf zurück und atmete schwer. Die Gestalt hatte mich an jemanden erinnert. Ich ging im Zimmer auf und ab und versuchte mich zu erinnern, wer dieser Mann war und wo ich ihn gesehen hatte. Ich spürte die Gefahr fast körperlich. Bevor ich noch zu einem Entschluß gekommen war, was ich tun sollte, hörte ich einen schrillen Schrei. Dann noch einen.
    Ich riß die Tür auf und stürzte in den Korridor. In diesem Augenblick wurde die Tür zu Youngs Zimmer geöffnet, und der Besucher trat auf den Gang. Andere Türen wurden aufgerissen, und ein halbes Dutzend Freaks kamen heraus. Der Besucher wandte sich um. Der Lichtschein aus Youngs Zimmer fiel auf sein Gesicht. Ein Wolfsmensch stand vor mir. Einer der Freaks stieß einen Entsetzensschrei aus.
    Ich riß die Pistole hervor und schoß. Die Kugel traf das Ungeheuer in die Brust. Es bäumte sich auf, doch mit normalen Patronen konnte ich es nicht töten. Drei der Freaks gingen auf den Wolfsmenschen los, der mit seinen Pranken nach ihnen schlug. Dann wandte er sich zur Flucht. Er rannte die Stufen hinunter. Einige der Mißgestalten verfolgten ihn.
    Ich lief den Korridor entlang und blickte in das Zimmer, aus dem der Fremde gekommen war. Young hing halb über seinem Schreibtisch. Die Kapuze war verrutscht und entblößte seinen entstellten Schädel. Auf dem Schreibtisch hatte sich eine Blutlache gebildet. Schaudernd wandte ich mich ab.
    Zwei der Freaks huschten an mir vorbei ins Zimmer und blieben vor ihrem toten Anführer stehen. Sie drehten sich um und starrten mich böse an.
    »Sie sind schuld, daß er gestorben ist!« sagte der eine. Seine Beine waren ungleichmäßig lang, und er hatte winzige Arme.
    »Verflucht, wie kommen Sie denn darauf?« fragte ich verärgert.
    Der Freak hob ein Blatt Papier hoch, das vor Young auf dem Schreibtisch gelegen hatte.
    »Wer Dorian Hunter hilft, muß sterben«, las er vor. »Hätte Young Ihnen nicht geholfen, wäre er noch am Leben!«
    Plötzlich war ich von mehr als zehn Krüppeln umringt, die mir alle böse Blicke zuwarfen.
    Einzig Trevor, der ebenfalls den Raum betreten hatte, schlug sich auf meine Seite. »Sie müssen augenblicklich verschwinden, Hunter!«
    Ich nickte grimmig.
    »Wissen Sie, wer Youngs Besucher war?« fragte ich ihn.
    Er nickte.
    »Nennen Sie mir seinen Namen«, bat ich. »Youngs Tod soll nicht ungesühnt bleiben.«
    »Laßt mich mit Hunter allein!« forderte er die anderen mit lauter Stimme auf. Unwillig folgten sie seinem Befehl und verließen das Zimmer. Trevor schloß die Tür hinter ihnen. »Ich habe Ihnen auch geholfen, Hunter«, sagte er. »Und ich bin sicher, daß die Schwarze Familie an mir Rache nehmen wird. Aber der Tod ist nicht das schlimmste. Man stirbt so viele Tode in seinem Leben, und das Ende kann eine Erlösung sein. Ich war einmal ein gutaussehender Mann und wurde mehr oder minder gegen meinen eigenen Willen in ein Komplott verstrickt. Ich habe dafür büßen müssen. Und ich hasse im Unterschied zu Young die Schwarze Familie. Ich will, daß sein Tod gerächt wird.« Er schwieg, sah den Toten an und dann mich. »Ich weiß ziemlich viel über Sie, Hunter. Deshalb habe ich Ihnen auch geholfen. Ich weiß von Ihrem Kampf gegen die Schwarze Familie.« Er schwieg, und seine Lippen bebten.
    »Wer war Youngs Besucher?« fragte ich.
    »Sie kennen ihn«, sagte Trevor. »Es war Jörg

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