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0120 - Der Planet Mechanica

Titel: 0120 - Der Planet Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Teleskope und Relieftaster zu arbeiten. Die Fernanalyse wurde bestätigt.
    Wir entdeckten riesenhafte Wüstengebiete, deren Rotbraun auf eine starke Oxydation schließen ließ. Wieder wurde ich an den Mars erinnert. Die erkennbaren Höhenzüge erreichten nur an wenigen Stellen eine Gipfelhöhe von tausend Metern.
    Alles in allem handelte es sich um eine Welt, deren Zerfall schon vor wenigstens hunderttausend Jahren begonnen hatte. Vielleicht waren es Jahrmillionen, wir wußten es nicht.
    Sicherlich war Nummer II ehemals ein Leben zeugender, fruchtbarer Himmelskörper gewesen. Niemand konnte sagen, wieso er sich von seiner Sonne entfernt hatte. Die Lufthülle wurde von Wolkenschleiern getrübt. Dazu bemerkten wir hier und da aufgewirbelte Sandmassen, die auf Stürme schließen ließen.
    Als ich noch vor den Bildschirmen stand und versuchte, das Rätsel um die Erbauer zu lösen, gab die Funkzentrale Alarm.
    Rhodan drückte auf den Schalter der Interkomanlage. Das Gesicht des Diensthabenden wurde erkennbar.
    „Seit einer Minute empfangen wir Funksignale, Sir", teilte er aufgeregt mit. „Normale Ultrakurzwellen. Die Zeichen kommen nur schwach durch, doch dafür nehmen sie kein Ende. Da ist ein beachtlicher Betrieb, Sir."
    „Ultrakurzwellen?" fragte Rhodan ungläubig. „Jawohl, Sir."
    „Sonst nichts? Wie steht es mit anderen Impulsen?"
    „Überhaupt keine, Sir. Der Planet besitzt eine Reflektorschicht.
    Die ultrakurzen Wellen sind noch vernehmbar. Einfache Kurzwellen können wir nicht empfangen. Die Frequenzen schwanken, aber sie liegen alle auf UKW. Man scheint hauptsächlich den Sprechfunkverkehr anzuwenden."
    „Seltsam! Wirklich keine Hyperkomimpulse ?Sie irren sich nicht?"
    „Auf keinen Fall, Sir. Wie gesagt, herrscht dafür auf UKW ein toller Betrieb."
    „Haben Sie eine Dechiffrierung versucht?"
    „Der Automat läuft, Sir. Bisher handelte es sich nur um Symbolgruppen. Völlig unverständlich."
    Rhodan schaltete ab. Ich sah ihn gespannt an. Anschließend sprach er jene Worte aus, die ich auf terranischen Kampfschiffen oft gehört hatte. Sie waren schon zu Nelsons Zeiten gebraucht worden. Die solare Flotte hatte sie übernommen.
    „Mr. Claudrin, klar Schiff zum Gefecht. Wir wollen den Unbekannten vorsichtshalber die Waffentürme zeigen."
    „Lassen Sie Klarschiff anschlagen, Mr. Krefenbac", gab der Kommandant den Befehl an den Ersten Offizier weiter.
    Der Eins-O drückte auf den roten Schalter. Im Kugelleib des Schlachtschiffes begannen die Sirenen zu heulen. Das waren altvertraute Geräusche. Wie oft hatte ich selbst die Gefechtsbereitschaft angeordnet; wie oft war ich in eine Schlacht geflogen, um Arkons Gegner mit dem Atomfeuer meiner Breitseiten zu begrüßen. Ich wünschte mir in dem Moment, noch einmal den Befehl über ein Geschwader zu erhalten.
    Die IRONDUKE glich jetzt einem Ameisenhaufen. Alles wimmelte eilig durcheinander. Das darin liegende System konnte nur ein Eingeweihter verstehen. Da glückte jeder Handgriff, jede Schaltung. Ich lauschte auf das Poltern der automatisch zuschlagenden Panzerschotte, von denen die Zelle in mehr als zweitausend hermetisch abgeschlossene Abteilungen aufgegliedert wurde. Eine gute Unterteilung des Schiffskörpers war ebenso wichtig wie die Anordnung der Waffen.
    Die 43-Zentimeter-Kontrollbildschirme leuchteten auf. Jeder zeigte eine andere Abteilung. Die Zentralebesatzung war jederzeit mit den Mannschaften verbunden. Blaulampen wiesen aus, daß die Automatik auf Funksprechverkehr umgeschaltet hatte.
    Kabelverbindungen konnten von einem Wirkungstreffer zerstört werden. Die Terraner hatten keine Kosten gespart, um auch diese Fehlerquelle zu beseitigen.
    Außenbordkameras nahmen die aus dem Rumpf hervortretenden Panzertürme auf. Sie wurden hydraulisch ausgefahren, was ich bemerkenswert fand. Auf arkonidischen Kampfschiffen geschah es mit Hilfe von Magnetfeldern. Da sie auf atomare Stromquellen angewiesen waren, zeigten Treffer schwere Folgen. Die Türme wurden unbeweglich, selbst wenn sie nicht beschädigt worden waren. Die Terraner wendeten eine uralte, aber narrensichere Methode an. Jeder Kanonenturm besaß eine eigene Hydraulik, die notfalls mit Handpumpen bedient werden konnte.
    Das waren Schiffe, die einen alten Admiral von meiner Art begeistern konnten.
    Tradition und modernste Technik waren glücklich vereint worden.
    Nach zwei Minuten liefen die ersten Klarmeldungen ein. Nach drei Minuten hatte jede Station die volle Gefechtsbereitschaft mitgeteilt.
    Das

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