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0120 - Der Planet Mechanica

Titel: 0120 - Der Planet Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den inneren Himmelskörper an.
    Seine Oberfläche war glutflüssig. Auch hier gab es kein Leben.
    Rhodan stoppte die Fahrt und forderte nochmals Klarmeldungen von jeder Station an. Ich fühlte seine Unruhe. Vor mir konnte er sie nicht durch seine gekünstelte Ruhe verbergen.
    Ich dachte über die „Aussprüche" des Saatschiffes nach. Es war ein kybernetisches Ganzes; hochspezialisiert und kompliziert.
    Bei solchen Konstruktionen waren Fehler an der Tagesordnung.
    Bei der Befragung, warum die Erbauer nicht ausgewandert seien, um anderswo ihr nahrhaftes Moos anzubauen, wurde geantwortet „sie wandern nicht aus - sie sind!"
    Was war darunter zu verstehen? Was bedeutete „sie sind"?
    Aus anderer Perspektive betrachtet, stand es fest, daß sowohl der Scout als auch das Saatschiff unsinnig handelten. Das Aussäen des Mooses war unlogisch, wenn das Ernteschiff niemals auftauchte, um die Sporen einzusammeln. Was war daraus zu folgern?
    Mein Extrahirn sagte mir, die Erbauer hätten die defekt gewordenen Schiffe aufgegeben und andere Einheiten gleicher Konstruktion ausgeschickt.
    Diese Lösung klang einleuchtend, vorausgesetzt, die Unbekannten hatten es nicht doch vorgezogen, eine andere Welt zu besiedeln. Bei längerem Nachdenken waren die Auskünfte des von Rhodan lahmgeschossenen Saatschiffes unbedeutend. Wir hatten nur wenige Tatsachen herauskristallisieren können; so die Existenz eines galaktischen Volkes, das sich durch die Atemwege ernährte, weil es keine Verdauungsorgane besaß.
    Ferner stand fest, daß die Heimatwelt dieser Intelligenz abgekühlt war - wahrscheinlich durch eine Änderung der Umlaufbahn. Es konnte auch eine kosmische Katastrophe stattgefunden haben oder eine Eiszeit, wie sie aus der irdischen Geschichte bekannt war.
    Das waren Faktoren, mit denen wir rechnen konnten. Die Auskünfte des Großroboters waren unbrauchbar.
    Ich wartete, bis die IRONDUKE wieder Fahrt aufnahm. Der zweite Planet lugte als Sichel hinter dem Feuerball der Sonne hervor.
    Unsere Ortungsstationen waren doppelt besetzt. Wir empfingen jedoch keine fremden Funksignale.
    „Sie werden degeneriert sein", überlegte Bully laut. Blinzelnd schaute er auf die Reliefschirme der Echotaster. Die Triebwerke des Schlachtschiffes dröhnten. Wir rasten mit hoher Beschleunigung auf die Sonne zu. Rhodan wählte den kürzesten Weg.
    Die Kraftwerke liefen an. Sie versorgten die Energieschirme mit Arbeitsstrom. Wir flogen mit fünfundzwanzig Prozent einfacher LG in einer Entfernung von acht Millionen Kilometern an Outside vorbei. Die magnetischen Stürme im gravitationsmechanischen Prallfeld wurden von niemand beachtet. Ich zeigte meine Besorgnis nicht. Sie waren etwas zu tollkühn, die Eroberer von Terra.
    Das Tosen wurde schwächer, je weiter wir uns von dem kosmischen Atomofen entfernten. Der zweite Planet wanderte in voller Rundung auf die Frontbildschirme ein. Die optische Außenborderfassung arbeitete nun ebenfalls. So erhielten wir ein farbiges Drei-D-Bild von dem Himmelskörper.
    Dennoch dauerte es noch zwei Stunden, bis wir nahe genug herankamen. Während dieser Zeit hatten wir unablässig beobachtet, gemessen und analysiert. Der Planet bot keine klimatischen, atmosphärischen und geographischen Geheimnisse mehr, obwohl wir ihn noch nicht betreten hatten.
    Die physikalischen Tastermessungen wurden bekanntgegeben, als die Umlenktriebwerke mit voller Bremsbeschleunigung eingeschaltet wurden.
    Die Rotation betrug nur 13,42 Stunden. Es gab also rasch wechselnde Tages- und Nachtgleichen. Die Schwerkraft belief sich in Äquatorhöhe auf 0,89 Gravos.
    Die Sauerstoffatmosphäre glich der irdischen in 3000 Metern Höhe. Sie war atembar. Die mittleren Temperaturen lagen um den Gefrierpunkt. Infolge der schnellen Rotation konnte es kaum zu klimatischen Extremen kommen.
    Meere oder größere Flüsse waren nicht erkennbar. Die eisbedeckten Pole ließen den Planeten noch mehr dem solaren Mars ähneln. Maße, Dichte, Neigung zur Bahnebene und was der Dinge mehr waren, beschäftigten uns nur am Rande. Für uns war es wichtig, zu wissen, daß man mit warmer Kleidung und ohne Atemgeräte auskommen konnte. Dementsprechend erhielten die Führer der Einsatzkommandos ihre Anweisungen.
    Die geringe Schwerkraft war willkommen. Die Ausrüstungen der Landeeinheiten besaßen unter irdischen Verhältnissen ein beachtliches Gewicht.
    Dreihunderttausend Kilometer vom zweiten Planeten entfernt kam die IRONDUKE zur Ruhe. Die Fahrt war beendet. Jetzt begannen die

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