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0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

0120 - Jerry Cottons letzter Fall?

Titel: 0120 - Jerry Cottons letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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wirbelte von ihren eigenen Rückstößen herum wie ein fremdartiges Lebewesen unter elektrischen Stromstößen.
    Bei den Gangstern brach eine Panik aus. Einige wurden von den herumschwirrenden Kugeln der Tommy Gun in die Beine getroffen. Andere liefen zum Portal und damit genau auf mich zu. Wieder andere hetzten eilig in den Speisesaal zurück.
    Ich schoß viermal, hatte aber zwei Fehlschüsse dabei. Zwei Mann stürzten und blieben stöhnend liegen. Ein dritter war mit einem Satz an meinem Kübel vorbei.
    Später klärte sich der Irrtum auf, dem ich mein Leben verdanke. Der dritte Gangster, dem es gelungen war, bis hinter meine Deckung zu kommen, sah den toten Jack Bergson liegen und glaubte, dies sei der Schütze gewesen, der von der Zimmerpalme her unter ihnen aufgeräumt hatte.
    Er ließ seine Maschinenpistole sinken und lief weiter zur Tür. Hätte er genauer hingesehen und den Zeigefinger Um den Abzug seiner Tommy Gun gekrümmt, wäre ich ein Sieb geworden.
    »Stehenbleiben! Keine Bewegung!« rief ich ihm nach.
    Er stand wir erstarrt.
    »Laß die Tommy Gun vorsichtig fallen!«
    Er erinnerte sich des Feuerzaubers, den vorhin die andere Maschinenpistole veranstaltet hatte, als sie auf den Boden gefallen war, und rief ängstlich:
    »No! Das Biest zerhackt mir die Beine, wenn ich sie fallen lasse!«
    »Nimm sie beim Lauf!«
    Er stand mit dem Rücken zu mir ungefähr drei bis vier Schritte vor der großen Portaltür, deren beide Flügel offenst'anden. Ich konnte ihn deutlich gegen das Licht draußen sehen, während er mich nur in seinem Rücken hören konnte.
    Behutsam ließ er die Waffe in seiner Hand rutschen, bis er sie beim Lauf hielt.
    »Geh zwei Schritte nach rechts«, befahl ich.
    Er tat es. Aber er machte die Schritte gleichzeitig nach seitlich vorn. Damit verriet er seine Absicht.
    Ich hob die Pistole. Im Bruchteil einer Sekunde konnte ich abdrücken.
    »Jetzt lehne die Waffe vorsichtig an die Wand«, sagte ich.
    Totenstille herrschte. Wahrscheinlich blickten alle auf den Gangster. Er bückte sich sehr langsam und neigte sich dabei vor.
    Dann warf er sich plötzlich herum und riß die Tommy Gun wieder hoch. Ich drückte ab. Er erstarrte mitten in der Bewegung. Dann sah es aus, als ob er stolperte. Mit der linken Seite fiel er gegen die Wand, rutschte an ihr zu Boden und blieb regungslos liegen. Die Maschinenpistole war seiner Hand entglitten und lag quer über seinen unnatürlich verdrehten Beine.
    Ich peilte die Lage.
    In der Halle lagen vier Gangster herum, die sich dicht an den Fußboden schmiegten. Einige stöhnten leise. Zu ihnen kam der fünfte, der gerade dicht neben der Haustür zusammengesackt war.
    »Zwei Mann von den Lifts hierher!« rief ich. »Aber in Deckung gehen!«
    Sie verständigten sich hinten durch ein paar kurze Zurufe, dann kamen zwei Kollegen angerannt, sprangen hinter Polstersessel und riefen:
    »Okay!«
    »Dann los!«
    Ich sprang auf, während die beiden Maschinenpistolen unserer Kollegen ratterten. Keuchend, schwitzend und eilig zogen wir die vier Gangster nach vorn zum Portal, wo sie einigermaßen im toten Winkel der beiden Flügeltüren des Speisesaals lagen. Wir sammelten ihre Waffen ein.
    Ich lief zur Haustür hinaus und rief:
    »Billy und Rock! Kommt her!«
    Es waren die beiden Kollegen, die die rechte Einfahrt besetzt hatten, wo bisher alles ruhig geblieben war. Dort konnten die sechs Cops von der Stadtpolizei die Stellung allein halten.
    Die beiden kamen.
    »Bringt die Verwundeten zu euch in die Einfahrt. Legt sie dicht an der Hauswand nieder, damit sie in Deckung sind. Seht, ob ihr in der Nähe einen Arzt auf treiben könnt. Slack, hilf ihnen!«
    Der junge Gangster, der noch immer auf der Treppe vor dem Portal gesessen hatte, nickte eifrig:
    »Yeah, Sir!«
    Ich wartete einen Augenblick. Der Mann, der fast den Ausgang gewonnen hätte, war tot.
    Ich drehte mich um und ging in die Halle zurück. Hinter einem Sessel hockte einer unseren Kollegen. Er hatte sich den Rock ausgezogen und war gerade dabei, mit verbissenem Gesicht sein Hemd zu zerreißen. Sein linker Arm hing leblos herab und blutete stark.
    »Phil!« rief ich leise.
    Er tauchte hinter einem anderen Sessel auf.
    »John ist verwundet, hilf ihm!«
    »Okay!«
    Er übersprang mit zwei großen Sätzen die deckungslose Fläche zwischen den beiden Polstern und warf sich neben dem Verwundeten hin.
    Ich ging hinter meinem Kübel in Deckung und blickte hinüber zu den Flügeltüren. Jetzt hatten sie mit Slack insgesamt acht

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