0120 - Zombies im Bermuda-Dreieck
Augen leuchteten dabei.
Suko grinste nur.
Die Freude war verfrüht, denn die letzten Untoten waren durch das Schicksal ihrer Kumpane gewarnt worden und zogen sich zurück. Sie hielten sich dabei geschickt in Deckung der Büsche, so daß Suko kein Ziel fand.
»Hinterher!« rief Myxin wild und winkte dabei mit der linken Hand. »Pack dir die Bestien!«
Suko verzichtete auf eine Verfolgung. Nicht aus Feigheit, sondern aus Sicherheitsgründen. Er kannte das Gelände nicht. Bei einer Verfolgung mußte er schnell laufen, und wer sagte ihm, daß nicht noch mehr Fangeisen irgendwo versteckt aufgestellt waren? Nein, erst wollte er Myxin befreien.
Suko ging auf den Magier zu. Er schüttelte den Kopf, als er sah, wie tief die Zähne des Eisens in Myxins Bein gedrungen waren.
Schmerzen verspürte der Magier jedoch nicht.
Zum Glück hatte Suko Kraft. Ihm gelang es, die beiden Hälften des Fangeisens so weit auseinanderzubiegen, daß Myxin seih Bein herausziehen konnte.
Dann war er frei.
»Danke«, sagte er.
»Okay, schon gut. Bleiben wir dabei?«
»Warum nicht?«
»Weil dieser Caligro sicherlich weiß, daß wir auf sein Grundstück gedrungen sind und entsprechende Vorbereitungen trifft.«
»Bleibt uns eine andere Möglichkeit, wenn wir John Sinclair befreien wollen?«
»Du hast recht.«
Bis zum Haus war es noch weit. Die Hälfte der Strecke hatten sie erst hinter sich.
Von den restlichen drei Zombies war nichts mehr zu sehen. Die zwei getöteten lagen auf dem Boden und vergingen. Noch immer kräuselte Rauch aus den Leichen.
»Wir müssen mit weiteren Fangeisen rechnen«, sagte Myxin und Suko stimmte ihm zu.
Sie wurden noch vorsichtiger. Bevor sie einen Schritt weitergingen, suchten sie erst genau den Boden ab. Doch kein heimtückisches Instrument dieser Art lauerte mehr auf sie.
Alles lief glatt über die Bühne.
Auch von den Zombies sahen sie nichts mehr.
Im Haus blieb es dunkel. Suko warf hin und wieder einen Blick auf das vor ihnen liegende Gebäude. Der Weiße Magier dachte nicht daran, sich in einen hellen Raum zu setzen.
Suko und Myxin machten einen Fehler, der ihnen aber leicht zu verzeihen war.
Sie suchten nach Zombies und heimtückischen Fallen, dachten dabei nicht mehr an die normalen Diener des Weißen Magiers.
Und ihnen liefen sie in die Falle.
Plötzlich vernahm Suko ein pfeifendes Geräusch. Bevor er der Ursache auf den Grund gehen konnte, war es schon geschehen.
Myxin zuckte zusammen, wurde nach vorn geschleudert, fiel zu Boden, und Suko sah mit Schrecken den Pfeil, der durch seinen Hals gefahren war und mit der Spitze vorn am Kinn eine halbe Armlänge herausragte…
***
Der Weg für die lebenden Unterwasserleichen war frei!
Es war ihnen gelungen, den wachhabenden Matrosen zu töten und ins Meer zu werfen.
Jetzt konnten sie sich an die eigentliche Aufgabe machen.
Sie stiegen auf das Schiff.
Zehn mörderische Gestalten mit aufgedunsenen, teigigen Gesichtern, starren Augen und nur von dem Tötungswillen beseelt.
Manche von ihnen trugen noch die vollständige Kleidung. Als zweiter stieg jemand an Deck mit einem blauweiß gestreiften Hemd und einem haarlosen Schädel.
Er schaute sich um und winkte den anderen.
Ruhig lag die Brücke vor ihnen. Hier in der Kommandozentrale befanden sich all die Instrumente, die für ein modernes Schiff unerläßlich waren.
Radar, Sonarmessung, Funk, mehrere Kompasse, und alle sicher eingepackt in Holzkonsolen.
Selbstverständlich war die Brücke besetzt. Der Funker hockte vor seinem kleinen Tisch, hatte ein Kreuzworträtsel vor sich liegen und den Kopfhörer übergestreift.
Um die Instrumente im Auge zu behalten, brauchte er nicht zu hören. Außerdem war die See ruhig, deshalb konnte er auch seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen, dem Lösen von Rätseln.
Er hörte nichts und sah nicht, daß die ersten Leichen bereits die Leiter erreicht hatten, die hoch zur Brücke führte.
Das Klettern hatten sie inzwischen gelernt. Es bereitete ihnen keine Schwierigkeiten, die Sprossen hochzukommen. Diese lebenden Leichen waren früher Seeleute gewesen. Etwas von ihrer Erinnerung war noch zurückgeblieben, denn sie wußten genau, wo es langging und wo sich das Herz des Schiffes befand.
Drei Untote enterten hoch zur Brücke. Die übrigen sieben blieben auf dem Unterdeck und verteilten sich dort. Zwei von ihnen standen schon am Niedergang zu den Kabinen.
Die drei auf der Brücke sahen vor sich eine schmale Tür, die in der oberen Hälfte einen dicken
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