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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm nicht, doch sein Verantwortungsgefühl siegte.
    Wenn dort Menschen in Not waren, konnte er sie nicht im Stich lassen.
    Es dauerte noch 20 Minuten, bis er in den Talkessel hineinfahren konnte.
    Die Sonne war inwzischen so weit gesunken, daß bereits die ersten Schatten der Dämmerung in das Tal fielen. Aber noch war alles gut zu sehen.
    Josh Shamrock parkte seinen Wagen am Eingang des Tals und stieg aus. Er vergaß nicht, sein Gewehr mitzunehmen. Nach alter Westmannart klemmte er den Schaft in seine rechte Armbeuge.
    Mit dem Daumen stieß er seinen Stetson etwas weiter in den Nacken und schritt steifbeinig los.
    Die Geier kreisten noch immer. Sie trauten sich nicht, in der verlassenen Stadt zu landen.
    Josh erreichte den Pfahl, auf dem der Totenschädel steckte. Da die Sonne schon tief stand, warf der Pfahl einen langen Schatten, der auch über Shamrocks Gestalt wanderte und den Totenschädel auf seinem Gesicht nachzeichnete.
    Plötzlich zuckte der Geologe zusammen.
    Fremde Gedanken strömten in sein Hirn.
    Der Spuk wartet auf dich.
    Komm zum Friedhof. Komm zu den Toten…
    Shamrock ging einen Schritt zur Seite. Der Schatten des Pfahls fiel neben ihm zu Boden. Sofort waren die Gedanken aus seinem Hirn verschwunden.
    Komisch, dachte Josh.
    Er ging weiter.
    Die ersten verfallenen Buden tauchten auf. Es waren die Wohnhäuser der alten Goldgräberstadt. Das Holz war ausgebleicht und völlig morsch.
    Josh Shamrock blieb stehen. Seine Blicke wanderten durch die verfallene Stadt. Er suchte nach dem Aas, das auch die Geier gewittert hatten.
    Da war nichts.
    Aber warum kreisten hier diese Leichenfresser? Sehr seltsam.
    Wie gesagt, Josh war ein Kind der Natur geworden, seine Sinne waren anders geschärft als die eines Großstadtmenschen, und er spürte, daß etwas nicht stimmte.
    Nein, diese Stadt war nicht mit den anderen Geisterstädten zu vergleichen, die er kennengelernt hatte.
    Hier lauerte wirklich etwas Fremdes, Böses, was er aber nicht näher erklären konnte. Es war einfach da.
    Wie unter einem Peitschenhieb zuckte er plötzlich zusammen.
    Seine Nasenflügel blähten sich, als würde er Witterung aufnehmen.
    In der Tat hatte er etwas gerochen.
    Verwesungsgeruch…
    Also doch Aas.
    Die Geier hatten recht. Nur – warum kreisten sie dann dort oben und stießen nicht herunter?
    Das wollte Josh Shamrock unbedingt herausfinden. Er packte sein Gewehr fester, blieb stehen und konzentrierte sich.
    Ja, dieser Leichengeruch kam von links. Dort, wo der Fluß durch das steinige Bett schäumte. Da also mußte sich das geheimnisvolle tote Lebewesen, das er noch nicht sah, befinden.
    Josh Shamrock wandte sich in diese Richtung. Er ging nicht schnell, sondern setzte behutsam einen Fuß vor den anderen. Dabei schielte er immer wieder zur Geisterstadt hinüber, als würde er aus dieser Richtung eine große Gefahr erwarten.
    Dann stand er am Fluß.
    Vor ihm fiel die Böschung ziemlich steil ab. Die Strecke war allerdings nicht lang, mündete jedoch im Treibsand.
    Aus diesem Sand strömte auch der Verwesungsgeruch.
    Josh sah den Grund.
    Seine Augen wurden groß. Plötzlich zitterte das Gewehr in seiner Hand. Die Lippen bebten, ein krächzender Laut drang aus seinem Mund. Was er sah, war so unwahrscheinlich, daß es ihm niemand glauben würde, dem er es erzählte…
    ***
    Ich hatte mich für meinen Bumerang entschieden. Auch wenn er ziemlich schwer war, wollte ich ihn doch bei mir haben, so gab ich Bill den silbernen Dolch, damit auch er eine Waffe mehr hatte.
    Im Hotel legten wir einen Schlachtplan fest. Sheila saß schweigend neben uns, der kleine Johnny hockte auf dem Boden und spielte mit Bauklötzen.
    »Ich bin die Strecke ja schon gefahren«, sagte der Reporter. »In die Stadt kommen wir mit dem Wagen gut. Aber es wäre nicht ratsam, sich so weit mit einem Fahrzeug vorzuwagen.«
    Da hatte Bill recht. Zudem waren die fünf Maskierten entkommen. Sicherlich würden sie mit unserem Kommen rechnen, und da mußten wir mehr als vorsichtig sein.
    Ich überließ Bill das Problem. »Was schlägst du also vor?« fragte ich.
    »Wir nehmen schon den Wagen, fahren allerdings nicht bis dicht an die Geisterstadt heran, sondern parken ihn irgendwo zwischen den Felsen. Dann gehen wir zu Fuß weiter.«
    Dieser Vorschlag traf auch bei mir auf Zustimmung. »Ist das Gelände sehr unwegsam?«
    Bill nickte heftig. »Und wie. Im Straßenanzug können wir da nicht hin.«
    Ich schaute an mir hinab. Nun ja, ich trug leichte Kleidung, einen Blouson wollte

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