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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Leichen sah er nur noch die Umrisse. Die Zombies hatten die Geisterstadt verlassen und wanderten über einen schmalen Weg auf eine Höhle zu, um darin zu verschwinden.
    Josh hatte ein paar Minuten Zeit.
    Er überwand seine eigene Angst und rutschte die Böschung hinab. Dabei gab er höllisch acht, daß er nicht zu schnell war und eventuell noch in den Treibsand rutschte.
    Er schaute sich die Leiche an.
    Nein, diesen Mann kannte er nicht. Er hatte ihn noch nie im Leben gesehen.
    Ein Fremder…
    Der Geologe band sich ein Taschentuch vor dem Mund, und er verscheuchte auch die Geier, die sich plötzlich auf die Beute stürzten, da sie sahen, daß der Tote freilag.
    Shamrock überlegte. Sollte er den Toten wieder in den Treibsand werfen oder ihn den Aasfressern überlassen?
    Eine Entscheidung wurde ihm abgenommen.
    Plötzlich bewegte der »Tote« die Hand.
    Deutlich nahm Shamrock wahr, wie er die Finger krümmte, und der großgewachsene Mann fuhr mit einem Schrei auf den Lippen zurück.
    »Nein!« keuchte er und schüttelte den Kopf. »Nein, das – das gibt es doch nicht…«
    Er hatte vorhin zwar die Zombies gesehen, doch als er jetzt aus der Nähe mit dem unvorstellbaren Dingen konfrontiert wurde, durchfuhr es ihn wie ein Schlag.
    Die Leiche öffnete die Augen!
    Josh Shamrock fuhr zurück. Mit dem Rücken prallte er gegen die Böschung und fiel nach hinten, wo das schräg verlaufende Erdreich ihn stützte.
    Der »Tote« stand auf.
    Er tat dies mit abgehackten Bewegungen, stützte zuerst den rechten Arm auf, dann den linken und stemmte sich so in die Höhe.
    Er starrte Shamrock an!
    Der Geologe schaute in die weißen, verdrehten Augen und in den offenen Mund. Dann war es mit seiner Beherrschung vorbei. Er warf sich auf dem Absatz herum und rannte die Böschung hoch.
    Nach zwei Yards glitt er ab. Auf dem Bauch rutschte er den Weg wieder hinunter und blieb dicht vor den Füßen der lebenden Leiche liegen.
    Die trat zu.
    Shamrock spürte den wuchtigen Fuß auf seiner Brust. Er riß sich zusammen, packte das Bein und hebelte es herum.
    Schwer fiel die »Leiche« auf den Rücken Sofort war Shamrock wieder auf den Beinen. Er griff nach seinem Gewehr, drückte den Kolben in die Hüfte, legte auf den Wiedergänger an und schoß.
    Der Schuß übertönte sogar noch das Rauschen des Flusses. Die Kugel sauste in die Brust der lebenden Leiche und stieß sie wieder zurück. Aber sie tötete sie nicht.
    Der Untote stand wieder auf. Mit einem faustgroßen Loch in der Brust, auf das der Geologe wie hypnotisiert starrte.
    Er begriff nichts, das war alles zu hoch für ihn.
    Er hatte noch nie von Schwarzer Magie gehört und wußte auch nichts von diesen unheimlichen Dingen, deshalb stand er dem Phänomen so hilflos gegenüber.
    Zu einem zweiten Schuß kam Josh nicht mehr. Der lebende Leichnam drosch ihm den Gewehrlauf zur Seite und packte hart zu.
    Im letzten Augenblick gelang es dem Geologen, zur Seite zu springen. Die Hand des Monsters fuhr ins Leere. Josh drehte sich, und faßte erst jetzt den ersten klaren Gedanken.
    Flucht!
    Er mußte hier weg.
    Abermals ging er den Hang an. Diesmal jedoch nicht so direkt, sondern im schrägen Winkel.
    Der Untote verfolgte ihn, doch Josh Shamrock war schneller als der Zombie.
    Er entwischte ihm.
    Sein Gewehr rutschte ihm aus der Hand. Es spielte keine Rolle.
    Mit der Waffe kam er doch nicht gegen dieses Monster an. Wichtig war nur, daß er seinen Wagen erreichte und floh.
    Josh Shamrock kletterte über den Rand der Böschung, richtete sich auf und hetzte weiter.
    Den Range Rover konnte er kaum erkennen, er sah nur die Umrisse, so dunkel war es inzwischen geworden. Mehr stolpernd als laufend näherte er sich dem Fahrzeug.
    Sein Atem ging schwer, die Lungen pumpten. Die heiße Luft in diesem Tal machte ihm zu schaffen.
    Endlich war er am Ziel. Noch zwei lange, torkelnde Schritte, dann fiel er gegen die Motorhaube. Keuchend warf er sich herum, ging auf die Fahrertür zu und blieb, wie vor eine Wand gelaufen, stehen.
    Fünf Gestalten lösten sich aus der Deckung des Range Rovers.
    Und alle fünf hatten Kapuzen über ihre Köpfe gezogen.
    Josh Shamrock war vom Regen in die Traufe geraten!
    ***
    Es ist eine Wohltat, auf amerikanischen Highways zu fahren, doch genau das Gegenteil trat ein, als wir die gut ausgebaute Straße verließen.
    Da wurde die Fahrt zur Tortur.
    Auf pistenähnlichen Wegen lenkte Bill Conolly den kleinen Golf dem Gebirge entgegen. Es war stickig heiß im Wagen. Das Fenster konnten

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