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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Namen. Er hieß Patterson. Und dann berichtete er von Sheilas Anruf. Sie hatte sich Sorgen gemacht, weil wir nicht zurückgekommen waren. Zum Glück wußte Sheila, wo wir uns aufhielten.
    Der Polizei war das Lokal bekannt. Und zwar als Rauschgifthöhle. Jetzt hatten sie endlich einen Grund, einzugreifen. Wie die Feuerwehr waren sie gefahren.
    »Und wir haben alle festgenommen«, erklärte Captain Patterson voller Stolz.
    »Auch die Kerle mit den Masken?« fragte ich.
    »Wen?«
    Ich wiederholte meine Frage.
    Der Captain schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Wir sind wohl beschossen worden, aber in diesem Bau gibt es so viele Schlupfwinkel, daß wir machtlos sind. Ich bin froh, daß die Opiumtypen schon hinter Gittern sitzen. Aber wieso Masken? Und was hatten Sie eigentlich in dieser Höhle zu suchen?«
    Wir blieben bei der Reporter-Ausrede. Der Captain nahm sie uns ab.
    »Mann«, sagte er, »da haben Sie aber verdammt Schwein gehabt. Das hätte auch anders ausgehen können. Einem wurde ja die Kehle aufgeschlitzt. Scheußlich.«
    Ich nickte. »Sie sagen es, Captain.«
    Patterson schaute auf seine Uhr. »Normalerweise müßte ich Sie mitnehmen, aber kommen Sie morgen in mein Büro. Wegen des Protokolls.«
    »Da ist noch etwas«, sagte ich.
    »Und?«
    »Wir haben oben unsere Waffen verloren. Sind die vielleicht gefunden worden. Eine Beretta und ein 38er.«
    »Ja, die haben wir.«
    »Können Sie uns die zurückgeben?«
    Patterson überlegte. »Meinetwegen. Wenn Sie einen Waffenschein besitzen?«
    Den konnten wir ihm vorzeigen, und Patterson war zufrieden.
    Eine Viertelstunde später saßen wir wieder im Golf. Unsere Kleidung stank noch immer, und der Geruch breitete sich jetzt auch innerhalb des Wagens aus.
    »Da haben wir Sheila praktisch unser Leben zu verdanken«, bemerkte Bill Conolly.
    »In der Tat.«
    »Und jetzt?«
    »Erst mal zum Hotel. Dort ziehen wir uns um. Anschließend statten wir der Geisterstadt einen Besuch ab. Ich bin sicher, daß wir die Maskierten dort wiederfinden.«
    Bill nickte. »Darauf kannst du Gift nehmen.« Er startete. »Du hast der Polizei bewußt nichts gesagt?«
    »Genau. Den Fall möchte ich nämlich selbst aufklären. Nichts gegen Captain Patterson, aber er würde unter Umständen nur die Pferde scheu machen.«
    »Das stimmt.«
    Im Hotel wurden wir von allen möglichen Personen angestarrt.
    Am liebsten hätte man uns an die frische Luft gesetzt. Wir machten »cheese« und fuhren hoch zu den Zimmern.
    Dann stand ich dumm daneben, als Sheila ihren Mann in die Arme schloß. Er bedanke sich für die Rettung, und ich zog mich erst einmal unter die Dusche zurück.
    Danach ging ich wieder zu den Conollys.
    Diesmal stand Bill unter den Wasserstrahlen. Ich unterhielt mich währenddessen mit Sheila allein.
    »Und ihr wollt wirklich noch einmal los?« fragte sie.
    Ich nickte. »Ja, die Hauptverbrecher laufen noch frei herum. Ein Mörder ist auch dabei. Und dann will ich endlich wissen, was es mit diesem Dämonenfriedhof auf sich hat, und nebenbei noch das Rätsel der Geisterstadt lösen.«
    Sheila hob die Schultern. »Das muß bei euch wohl so sein. Hindern kann man euch doch nicht.«
    »Du sagst es«, lächelte Bill, der pudelnackt aus der Duschkabine trat. »So lange es diese verdammte Dämonenbrut gibt, werden wir niemals Ruhe haben.«
    Da sprach mir mein Freund aus der Seele.
    ***
    Vergessen lag die Geisterstadt im langsam verschwindenden Licht der Sonne. Kein Windhauch strich über die zerfallenen Gebäude oder wirbelte Staub auf. Die heiße Luft stand wie eine gewaltige Wand. Auch der Fluß brachte kaum Kühlung. Nur in Ufernähe war die Backofenhitze nicht mehr zu stark.
    Die hohen Felsen rahmten dieses Tal wie gewaltige Arme ein, als wollten sie es vor einer Entdeckung schützen.
    Es gab viele dieser Täler im amerikanischen Westen, doch keines war wie dieses. Hier war alles anders als normal. Man konnte es nicht beschreiben oder begreifen, man mußte es einfach fühlen.
    Es lag in der Luft.
    Wie eine Gefahr…
    Eine lauernde, dämonische Gefahr, die derjenige genau spürte, der das richtige feeling besaß.
    Vielleicht trugen auch die Geier dazu bei, die hoch oben am azurblauen, wolkenlosen Himmel kreisten und mit scharfen Augen in das Tal hinabstarrten.
    Manchmal flogen sie tiefer, ließen sich von den Luftströmungen in das Tal hineintragen, doch plötzlich schossen sie wieder hoch und verschwanden fast fluchtartig.
    Etwas störte sie.
    Es war nicht der leichte Verwesungsgeruch, der

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