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0122 - Der Knochenthron

0122 - Der Knochenthron

Titel: 0122 - Der Knochenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir nicht öffnen, der Staub hätte das Innere sofort ausgefüllt. Die Klimaanlage war aus irgendeinem Grunde defekt, und Zeit, den Fehler zu suchen, hatten wir beileibe nicht.
    Die Geisterstadt wartete.
    Tulsa!
    Welches Geheimnis barg diese Stadt? Und was verband sie mit dem Spuk?
    Dieses Rätsel wollten wir klären, und es mußte mit dem Teufel zugehen, wenn wir es nicht schafften.
    Aber wir durften auch unsere Gegner nicht unterschätzen. Sie waren gefährlich und zu allem entschlossen. Das hatten wir in dieser Opiumhöhle zur Genüge erlebt. Ich fragte mich nur, welch eine Verbindung zwischen den Kapuzenträgern und dem Spuk bestand.
    Bill Conolly schimpfte wie ein Rohrspatz. Jedes Schlagloch regte ihn auf. Hart hielten seine Hände das Lenkrad umklammert, sein Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck.
    Ich war nicht zum erstenmal im Westen. Vor ungefähr drei Jahren hatte ich gegen Maringo, den Höllenreiter, gekämpft. Damals hatte noch der Schwarze Tod seine Hand mit im schmutzigen Spiel gehabt, und wir waren nur durch den Gott Manitou gerettet worden. Jetzt existierte der Schwarze Tod nicht mehr, doch die Gegner waren nicht weniger geworden.
    Leider.
    Die Sonne war fast verschwunden. Nur noch die Berggrate und die oberen Ränder der Canyons glühten im letzten Rot der versinkenden Scheibe.
    »Wie weit noch?« fragte ich Bill.
    »Vielleicht zehn Minuten.«
    »Wäre es nicht Zeit, den Wagen hier abzustellen?« schlug ich vor.
    Bill nickte. »Das könnten wir machen.« Der Reporter schaute bereits nach einem geeigneten Fleck.
    Ich deutete nach links. »Da hinten sind ein paar Felsen, die geben genügend Deckung.«
    Bill drehte das Lenkrad. Wir fuhren jetzt noch mehr querfeldein, und der Wagen wurde stärker durchgeschüttelt. Manchmal stieß ich mit dem Kopf gegen das Dach, wenn ich nicht aufpaßte.
    Schließlich hatten wir den Platz erreicht. Bill stellte den Golf so hin, daß er von der Piste aus nicht gesehen werden konnte. Wir stiegen aus, mein Freund schloß ab.
    Im Wagen war es heiß gewesen, doch auch draußen gab es keine Kühlung. Die Luft regte sich nicht. Kein Wind fuhr in den Canyon, dessen Felswände die aufgespeicherte Hitze des Tages abstrahlten.
    »Mann, das ist eine Quälerei«, schimpfte ich und schaute mich erst einmal um.
    Wir schienen die einzigen Menschen weit und breit zu sein.
    Wenigstens sahen wir von den Kapuzenträgern keinen Zipfel.
    »Ob die schon da sind?« überlegte Bill.
    »Kann sein.«
    Bill Conolly blieb nicht stehen, sondern ging vor. Trotz der Dämmerung fand er den Weg sofort wieder. Hatte ich auf der Fahrt über die hohen herumliegenden Steine geflucht, so kamen sie uns jetzt zugute. Wir konnten sie als Deckung brauchen. Und so bewegten wir uns voran. Zudem nahm die Dämmerung immer stärker zu.
    Lange Schatten fielen in die enge Schlucht, bald würde es dunkel sein.
    Plötzlich blieb Bill stehen und faßte mich am Arm.
    »Was ist?«
    Bill deutete nach vorn. »Lichter!«
    Jetzt sah ich sie auch. Irgendwo vor uns mußten Fackeln und Petroleumleuchten angezündet worden sein, denn ich erkannte dies an der Art des Lichtes.
    »Da sind sie!« Der Reporter senkte unwillkürlich seine Stimme.
    Wir wurden noch vorsichtiger. Ich kam mir fast wie ein Trapper vor, als ich geduckt weiterschlich. Bald jeden Stein räumten wir weg, bevor wir einen größeren Schritt wagten.
    Schon vernahmen wir das Rauschen des Flusses. Und dann öffnete sich das Gelände tatsächlich zu einem weiten Tal.
    »Wir sind da.« Bill atmete sichtlich auf.
    Ich aber hatte längst etwas anderes entdeckt. Zwei abgestellte Fahrzeuge. Einen Range Rover und wahrscheinlich einen Cadillac.
    Genau war das in der Dunkelheit nicht auszumachen.
    »Ob die tatsächlich mit zwei Wagen gekommen sind?« flüsterte Bill Conolly.
    »Möglich.« Ich lief schon los.
    »He, was ist denn?« zischte Bill.
    Ich winkte ihm, mitzukommen. Er lief hinter mir her. Neben dem Range Rover gingen wir beide in Deckung.
    »Den Dolch, Bill.«
    Er gab ihn mir.
    Mit dem geweihten Silberdolch zerstach ich die beiden Hinterreifen des Rovers.
    Bill grinste. »Raffiniert.«
    Ich war bereits unterwegs zum zweiten Wagen. Dort zerstörte ich ebenfalls die beiden Hinterräder.
    »So, die werden sich wundern.« Ich gab meinem Freund den geweihten Dolch zurück.
    »Und jetzt?«
    »Schauen wir uns mal die Geisterstadt aus der Nähe an«, erwiderte ich.
    »Wüßte nicht, was ich lieber täte«, brummte der Reporter und folgte mir.
    ***
    Josh Shamrock schloß

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