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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ruhende Gewicht zu prüfen, gab es eine Waage. Sie war in der Außenwand einer der Maschinen ähnlich untergebracht wie der Interkom, den Melaal später benutzte. Während er die Reihe der Maschinen abschritt, hatte er unauffällig dort vorbeigehen, die Wagennische öffnen und die Skala ablesen können. Das Instrument zeigte rund achthundert Kilogramm. Davon gehörten Arfar und Carba zusammen höchstens einhundertundachtzig. Die restlichen sechshundertundzwanzig mußten auf den dritten entfallen, der sich auf der Platte aufhielt.
    Thekus.
    Das war der Beweis. Kein Arkonide wiegt über sechshundert Kilogramm. Thekus mußte ein Roboter sein.
    Melaal war zuerst erschrocken, obwohl er dieses Ergebnis schon seit ein paar Minuten vorausgesehen hatte. Ein terranischer Roboter - denn daran, daß die Terraner ihn gebaut hatten, konnte es keinen Zweifel geben befand sich innerhalb der Kuppelstation auf Kusma! Die Terraner wären Narren gewesen, wenn sie ihr Geschöpf nicht mit Instrumenten ausgestattet hätten, die es ihnen erlaubten, dauernd mit dem Robot in Verbindung zu bleiben.
    Wahrscheinlich konnten die Terraner in diesem Augenblick genau sehen und hören, was auf Kusma vorging.
    Sie würden angreifen. Dessen war Melaal gewiß. Und wenn er nicht den Erfolg des ganzen Unternehmens in Frage stellen wollte, durfte er ihnen keinen Widerstand leisten. Sie mußten fliehen!
    Melaals erster Impuls war der gewesen, den Laaseph ihm hatte einreden wollen: Sofort weg von hier! Glücklicherweise war ihm noch rechtzeitig klargeworden, daß eine übereilte Flucht die Terraner mißtrauisch machen würde. Sie würden dahinterkommen, daß ihr Trick durchschaut war. Vielleicht trug der Robot eine Sprengvorrichtung mit sich herum. Die Terraner würden sie auslösen, wenn sie ihren Plan fehlschlagen sahen.
    Nein, er durfte das Risiko nicht eingehen. Er mußte einen Augenblick abwarten, in dem die Terraner ausreichend mit sich selbst beschäftigt waren, um auf den Robot nicht allzu intensiv zu achten. Den Augenblick der Landung. Den Augenblick, in dem sie versuchten, in die Kuppelstation einzudringen. Sie würden nicht das ganze Robotschaltpult mit sich herumschleppen, wenn sie angriffen.
    Er mußte sich also in Geduld fassen.
    Aber zuletzt wollte er den Terranern noch einen Bären aufbinden, an den sie ihr Leben lang denken würden - wenn es eines Tages soweit war.
    Wenn nur Carba und Arfar richtig reagierten.
    Melaal war zu den beiden Arkoniden zurückgekehrt. Die Lage hatte sich inzwischen nicht verändert. Thekus versuchte weiter, sich mit Tricks durch die vielen Fragen hindurchzulavieren. Der Augenblick, in dem Arfar zum zweitenmal die Geduld verlieren würde, stand kurz bevor.
    In diesem Augenblick machte Meech Hannigan eine Beobachtung. Kein Mensch hätte die rasche, schattenhafte Bewegung wahrnehmen können, die weit im Hintergrund des Bildes für den Bruchteil einer Sekunde sichtbar wurde. Aber das Auge eines Roboters konnte es.
    Ein Mann hatte sich dort bewegt. Die Besatzung der Kuppelstation bestand nicht nur aus den beiden Arkoniden, Melaal und ihrem Gefangenen. Zumindest ein fünfter Mann war noch vorhanden.
    Meech wandte sich um und referierte seine Beobachtung knapp und mit trockenen Worten.
    Nike Quinto wurde lebendig. Er wußte, daß er an Meechs Aussage nicht zweifeln durfte. Er selbst hatte nichts gesehen, Ron Landry ebensowenig.
    „Aktivieren Sie das Tor, Sergeant!" befahl Nike Quinto mit heller Stimme.
    Meech legte einen breiten Tastschalter um.
    Mit einem deutlichen Knacksen trat das Unternehmen in sein letztes Stadium.
    Es ist, vom Standpunkt eines Menschen aus, schwer zu sagen, ob ein Robot erschrecken kann. Welche Folge von positronischen Impulsen wollte man als Schreck definieren?
    Und wie wollte man herausfinden, wie ein Roboter auf sie reagierte?
    Eines war jedoch klar. In dem Augenblick, in dem Meech Hannigan den Schalter umlegte, wußte Thekus, daß er nicht mehr lange zu leben hatte. Ein Teil seines Körpers, der bis jetzt stillgelegen hatte, war aktiviert worden. Thekus Gedächtnis erhielt die Information, daß dieser Körperteil nur eine begrenzte Anzahl von Minuten mit voller Leistung funktionieren konnte, ohne, daß der übrige Robotkörper Schäden davontrug. Fünfeinhalb Minuten war die obere Grenze. Danach würde Thekus aufhören zu existieren.
    Er vermerkte in einem seiner Speicher, daß es bald soweit sein würde.
    „Sie werden uns nicht weiter etwas vorlügen", mischte sich Melaal in das Verhör ein.

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