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0122 - Der Tod des Lordadmirals

Titel: 0122 - Der Tod des Lordadmirals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen offen. Vielleicht sind unsere Freunde immer noch an Bord."
    „Bis jetzt keine Anzeige, Sir", antwortete Meech sofort.
    Ron maß die Entfernung. Sie betrug jetzt anderthalb Millionen Kilometer, rund das Doppelte des Minimalwertes. Wenn Thekus sich an Bord des Arkonidenschiffes befand, dann hätte man ihn jetzt schon wahrnehmen müssen.
    Wenige Minuten später war er sicher. Die beiden Schiffe hatten den Punkt des geringsten gegenseitigen Abstandes passiert.
    Meech hatte kein Signal empfangen. Thekus befand sich nicht an Bord des arkonidischen Fahrzeugs. Ron konnte zwar nicht darüber aussagen, was mit Carba, Melaal und Artar los war. Aber es erschien ihm unwahrscheinlich, daß sie nur nach Kusma geflogen seien, um Thekus dort abzusetzen und sich dann wieder aus dem Staub zu machen.
    Sie befanden sich alle auf Kusma. Sie hatten ihr Schiff zurückgeschickt weil sie es nicht mehr brauchten. Ron wartete ungeduldig, bis der Arkonide über den Rand des Orterschirms hinaus verschwand. Dann tat er, wie Nike Quinto ihm befohlen hatte. Er gab per Hyperfunk das Kodesignal, das terranische Flotteneinheiten alarmierte.
    Der Arkonide durfte nicht entkommen. Keine Information durfte verlorengehen.
    Terranische Schiffe würden das arkonidische Fahrzeug in ungefährlicher Entfernung von Kusma aufbringen und die Besatzung gefangennehmen.
    Die K3605 aber hielt weiter auf Kusma zu. Langsam, fast im freien Fall, näherte sie sich der orangefarbenen Sonne und ihrem einsamen Begleiter.
    Es klang unglaublich, aber die K3605 näherte sich dem Planeten Kusma bis auf eine Million Kilometer, das sind dreieindrittel Lichtsekunden, ohne geortet zu werden.
    Wer auch immer dort unten auf Kusma war, er schlief.
    Thekus Signale wurden seit geraumer Zeit wieder fehlerfrei empfangen. Das Bild, das der Roboter übertrug, gab Aufschluß darüber, was für eine merkwürdige Welt Kusma war.
    In seinen komplizierten Körper eingebaut, trug Thekus eine Schaltung, die es ihm ermöglichte, das bilderzeugende Hyperfeld beliebig weit von sich selbst zu entfernen. Er konnte so ein Bild übermitteln, das gar nicht innerhalb der Reichweite seiner eigenen Optik lag, das er also selbst gar nicht sehen konnte. Thekus fungierte für das bilderzeugende Feld als Linse, wenn man den vereinfachenden Vergleich aus der geometrischen Optik verwenden will. Vom Steuerpult der K3605 aus konnte man ihn anweisen, das bilderzeugende Feld auf Reisen zu schicken und so weite Teile der Oberfläche des Planeten Kusma unter die Lupe zu nehmen.
    Nike Quinto hatte das veranlaßt, als die Verbindung mit Thekus einwandfrei funktionierte. Die Bilder, die er daraufhin zu sehen bekam, waren alles andere als ermutigend.
    Kusma war nicht einmal kugelförmig. Es war einfach ein riesiger Felsbrocken, den sich die Sonne irgendwann einmal eingefangen hatte, ein Supermeteor, der Millionen von Jahren durch die Einsamkeit der Galaxis gewandert war, bis er schließlich einem mächtigeren Schwerefeld unterlag und sich zu einer stabilen Umlaufbahn bequemte.
    Kusma war nicht schwer genug, um eine Atmosphäre an sich zu binden. Und seine Sonne war nicht kräftig genug, um ihn zu erwärmen. Dämpfe, die sich aus dem Gestein entwickelten, schlugen sich sofort als Reif nieder. Was in der Gasphase blieb, wurde in den Weltraum davongetrieben. Selbst in der Kälte nahe dem absoluten Nullpunkt hätte das thermodynamische Gleichgewicht zwischen Festkörper und Gas den Reif langsam aufgezehrt. Aber immer neues Gas entwich aus den Felsen, sublimierte, verdampfte langsam und wurde ersetzt. Es gab weite Flächen auf der Oberfläche von Kusma, die den orangeroten Schein der Sonne in voller Kraft widerspiegelten.
    Kusma war eine öde Welt. Eine Welt, von der niemand geglaubt hätte, daß intelligente Wesen jemals auf ihr gelandet wären - hätte es nicht in einem der weiten Talkessel eine schimmernde Kuppel gegeben.
    In Form einer Halbkugel erhob sie sich über den unwirtlichen Boden des Kessels. Ihre Ausmaße waren beeindruckend. Fast hundert Meter hoch über dem Felsen lag der höchste Punkt der Kuppel. Zweihundert Meter betrug der Durchmesser des Grundkreises.
    Das war nicht alles. Nachdem Thekus Nike Quintos Neugierde bezüglich der Oberfläche des Planeten Kusma befriedigt hatte, übertrug er Bilder aus dem Innern der Kuppel. Und Nike Quinto, der bisher geglaubt hatte, daß die Technik aller intelligenten Wesen, gleich welcher Rasse, auf ein und demselben Prinzip beruhe und daß es einem Erfahrenen leicht sein

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