Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
Vom Netzwerk:
inzwischen auch gekommen war. Er hockte in einem Sessel und winkte mir zu.
    »Kein übler Gedanke«, sagte er. »Vielen Dank, daß du diese Sache für mich schon geklärt hast.«
    »Leider war dabei nichts zu klären. Was Neues, Tim?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Nur eine Kleinigkeit. Ich habe herausgefunden, daß Marskell verheiratet ist - beziehungsweise war, als er noch lebte.«
    »Vielleicht sollten wir uns mit seiner Frau unterhalten«, schlug Phil vor. »Wo wohnt sie?«
    »Wahrscheinlich.doch in dem Hause, dessen Nummer in seinen Papieren stand. Ich habe mich noch nicht darum kümmern können, weil ich gerade erst herausfand, daß er verheiratet ist. Seine Brieftasche hatte ein sehr raffiniertes Geheimfach, ich habe es vor ein paar Minuten erst entdeckt. Und darin befanden sich zwei Briefe seiner Frau.«
    »Irgendwie aufschlußreich?« fragte ich.
    »Für uns überhaupt nicht. Ausgesprochene Liebesbriefe.«
    »Wenn du nichts dagegen hast, Tim, möchte ich mit zu der Frau fahren und mit ihr sprechen«, sagte ich entschlossen. »Wenn wir überhaupt je weiterkommen wollen in diesem Fall, dann kann es nur noch durch die Frau geschehen. Als Marskells Ehefrau muß sie doch einiges über den Umgang ihres Mannes wissen.«
    Tim Slender stand auf. Sein Gesicht zeigte’ den Ausdruck einer gewissen Erleichterung.
    »Wenn ich ganz ehrlich sein will«, sagte er, »dann muß ich gestehen, daß ich nur deshalb zu Mister High kam. Ich wollte ihn bitten, euch diese Sache zu übertragen. Ich fühle mich verdammt unwohl in meiner Haut, wenn ich einer Frau gegenübertreten muß, um ihr zu sagen, daß ihr Mann in der letzten Nacht erschossen wurde.«
    »Ich kann nicht sagen«, warf Phil ein, »daß ich mich dabei besser fühle, aber trotzdem werden wir mitfahren. Wir wollen versuchen, die Schockwirkung auszunutzen. Vielleicht sagt sie im ersten Schreck etwas, was uns weiterbringt.«
    Wir verabschiedeten uns vom Chef und zwängten uns zu dritt in den Jaguar.
    Wir hatten die Mentalität unseres großen Gegners immer noch nicht kapiert, sonst wären wir gar nicht erst mit so viel Hoffnung losgefahren…
    ***
    Das Haus, in dem die Marskells gewohnt hatten, war eines der in New York üblichen Hochhäuser, die schon aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg stammen und seither nicht schöner geworden sind.
    In der Halle gab es das übliche Einwohnerverzeichnis. Wir fanden den Namen der Gesuchten unter der Rubrik der vierzehnten Etage. Mit dem Schneilift fuhren wir in die fünfzehnte, stiegen um und sausten das eine zuviel gefahrene Stockwerk wieder herab.
    Phil hatte sich die Appartementsnummer gemerkt und ging vor uns durch das Gewirr der Korridore, die auseinanderliefen, sich kreuzten, sich gabelten und wieder zusammentrafen. Wie groß ein Wolkenkratzer vor allem auch in seiner Grundfläche ist, merkt man immer dann, wenn man drin ist.
    »Hier ist es!« rief Phil plötzlich und deutete auf eine der Türen, die alle gleich aussahen und sich nur durch die Nummer unterschieden, die mit Metallziffern auf ihnen angebracht war.
    Wir traten näher. Phil hatte schon den Daumen auf den diskret angebrachten Klingelknopf. Leise hörten wir irgendwo hinter der Tür ein schwaches Summen. Man war auch hier schon von dem schrillen Ton einer elektrischen Klingel abgegangen, zu Gunsten eines sanften Summers.
    Phil klingelte einmal, zweimal, dreimal. Jedesmal ein bißchen länger als vorher.
    Trotzdem rührte sich nichts. Ich hatten ein'ungutes Gefühl. Sie können es meinetwegen Ahnung nennen, wenn Sie wollen.
    »Jetzt klingle ich Sturm!« sagte Phil und nahm den Daumen nicht mehr von dem blanken Messingknopf herunter.
    Es war so vergeblich wie vorher. Aber dafür ging die Tür des Nachbarappartements auf, und eine leidlich hübsche Frau in den Vierzigern erschien auf der Schwelle.
    »Geben Sie sich keine Mühe!« rief sie uns zu. »Ich glaube, bei den Marskells ist wieder mal niemand zu Hause. Die Frau wurde gestern nacht abgeholt, und ich habe nicht gehört, daß sie zurückgekommen wäre. Wissen Sie, Mrs. Marskell hat so eine liebenswürdige Eigenschaft. Sie knallt die Türen. Wenn man zwei Stunden lang in der Wohnung keine Tür krachen hört, kann man sicher sein, daß niemand zu Hause ist.«
    Ich ging zu ihr und hielt ihr meinen Dienstausweis hin.
    »Guten Morgen. Wir sind FBI-Beamte, wie Sie sich überzeugen können. Könnten Sie uns ein paar Auskünfte geben?«
    Sie zögerte, dann schob sie die Tür auf und trat zur Seite:
    »Kommen Sie bitte herein,

Weitere Kostenlose Bücher