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0123 - Der Spinnen-Dämon

0123 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0123 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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zu verschwenden.«
    Das Scharmützel war noch einige Zeit so weitergegangen. Endlich gab sich der Captain geschlagen und schrieb widerstrebend das nieder, was Bill ihm berichtet hatte.
    Gleich vor dem Gebäude, in dem die Police-Station untergebracht war, ergatterte Bill Fleming ein Taxi.
    Er gab dem Fahrer das Ziel bekannt und setzte sich neben den Mann mit der speckigen Mütze.
    Sie erreichten die Stadtgrenze von New York. Der Cab Driver versuchte Bill einige Male in ein Gespräch zu verwickeln, doch dieser war mit seinen Gedanken bei Don Beatty und Clyde Cribbins. Seine Antworten fielen deshalb knapp aus, und manchmal paßten sie gar nicht zu dem, was der Taxifahrer gesagt hatte.
    Daraufhin gab es der Cabby auf.
    Der gelbe Wagen durchfuhr Mount St. Vincent. Er rollte die Riverdale Avenue entlang. Bill blickte geistesabwesend zum Seitenfenster hinaus.
    Zahlreiche Passanten waren unterwegs. Fremde Menschen mit ernsten, gehetzten Gesichtern. In großer Eile. Als würden sie dem Dollar nachlaufen und könnten ihn nicht erwischen.
    Das Taxi verlangsamte seine Fahrt und blieb schließlich stehen.
    »Jetzt beginnt die rote Welle«, brummte der Cab Driver.
    Doch Bill Fleming hörte ihn nicht. Mit ungläubigen Augen starrte er zum Fenster hinaus.
    Er hatte einen Mann entdeckt: groß, kräftig, dunkelhaarig, um die Vierzig. Ziemlich bleich, aber dennoch sofort wiederzuerkennen.
    Don Beatty!
    Bill Flemings Verstand hakte aus. Er konnte sich nicht erklären, wie es möglich war, daß er Don hier, in der Riverdale Avenue, wiedersah.
    Bill wollte sich das auch gar nicht erklären. Dazu reichte die Zeit nicht. Dort stand Don Beatty! Vor dem Portal einer Pizzeria.
    Gleich würde das Taxi weiterfahren. Don würde aus Bills Augen verschwinden. Bill würde mit ihm nicht mehr reden können.
    Möglicherweise würde Bill ihn nie mehr Wiedersehen. Größte Eile war angeraten. Deshalb zuckte Bills Hand blitzschnell zum Türhebel.
    Er stieß den Wagenschlag auf und sprang mit einem kraftvollen Satz aus dem Fahrzeug.
    »Don!« rief Bill Fleming aufgewühlt. Don war nicht tot. Bill brachte diese freudige Überraschung ganz aus dem Häuschen. Don lebte. »Don!«
    »He!« schrie der Taxifahrer wütend. »Mann, kommen Sie sofort zurück! Was fällt Ihnen ein? Verdammte Schweinerei! Diesen gottverfluchten Kerlen fällt doch immer wieder was Neues ein, um den Fahrpreis nicht bezahlen zu müssen. Aber über die Brücke gehe ich nicht, mein Lieber. Ich will mein Geld haben, du Mistkerl!«
    »Don!« rief Bill.
    Er sah Don Beatty nur noch einen Moment. Passanten verdeckten die Sicht. Bill wieselte zwischen ihnen hindurch.
    Don war verschwunden. Bill lief schneller. Don Beatty konnte sich nur in jene schmale Gasse begeben haben, die sich hinter der Pizzeria befand.
    Darauf eilte Bill Fleming zu. Sein Atem ging schnell. Sein Herz trommelte aufgeregt gegen die Rippen. Nie hätte er gedacht, daß er Don Beatty Wiedersehen würde. Und nun…
    Der Taxifahrer schob mit dem Wagen zurück. »Mit mir nicht, Mann!« knurrte er ungehalten. »Die Tour zieht bei mir nicht! Ich krieg’ mein Geld, verlaß dich drauf!«
    Er sah den Fahrgast in die schmale düstere Gasse rennen. Hinter ihm hupte ein Wagen. Er schaltete die Warnblinker ein und bedeutete dem Fahrer, er möge Vorfahren.
    Der Mann hupte wieder.
    »Verdammt noch mal, ist das denn so schwer zu begreifen, daß ich nicht weiterfahren will?« brüllte der Cab Driver zum Fenster hinaus. »Trag deine lahme Ente gefälligst über die Kreuzung, du gehirnamputierter Schimpanse!«
    Inzwischen hastete Bill Fleming mit langen Sätzen zwischen grauen Gebäudefassaden hindurch.
    Nach dreißig Yards machte die Gasse einen Knick, und gleich darauf stand Bill atemlos vor einer unüberwindlich hohen Feuermauer.
    Don Beatty war nirgendwo zu sehen. Bill konnte keine Spur von ihm entdecken. Er wußte ganz genau, daß es für Don keine Möglichkeit gegeben hatte, sich in der schmalen Gasse zu verbergen.
    Es gab keine Mauernischen, keine Mülltonnen, hinter denen man sich verkriechen konnte, keine Hauseingänge. Nur kalte, graue Wände.
    Aber wo war Don Beatty?
    Es stand für Bill Fleming außer Zweifel, daß Don diesen Weg gegangen war. Doch wo war Don Beatty nun?
    Er konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Oder etwa doch? Bill Fleming fuhr ein Eissplitter ins Herz.
    Es fiel ihm mit einemmal wie Schuppen von den Augen. Gott, was war er nur für ein leichtgläubiger Dummkopf gewesen!
    Don Beattys Erscheinen war ein

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