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0124 - Das Psycho-Duell

Titel: 0124 - Das Psycho-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stabilisierung unserer Sicherheit herbeizuführen. An alle Einheiten der Flotte erging der Befehl, sich sofort in das Solare System zurückzuziehen. Unsere Schiffe rasen zur Zeit aus allen Teilen der Galaxis herbei, um einen dichten Verteidigungsgürtel um die Erde zu bilden.” Der Administrator steckte den Leuchtstab zurück und verschränkte die Arme über der Brust. In seinem gebräunten Gesicht zeichnete sich ein leicht nachdenklicher Zug ab. „Nach reiflicher Überlegung sehe ich mich veranlaßt, den Ausnahmezustand zu verhängen und Vollalarm für das Solare Imperium zu geben”, sagte er. Er wartete, ob sich jemand gegen diesen Vorschlag aussprechen würde, aber niemand erhob seine Stimme. Jeder der Anwesenden kannte Rhodan gut genug, um zu wissen, daß Rhodans Erfahrung ihn befähigte, die Dinge aus einem besonderen Blickwinkel der Voraussicht zu sehen. Wenn der Administrator einen Ausnahmezustand für richtig hielt, dann bestand kein Zweifel daran, daß er recht hatte. „Wir werden sämtliche Reservisten, das sind mehr als hundert Millionen ausgebildete Raumfahrer, einberufen”, eröffnete Rhodan. „Ich hoffe, daß wir diese Männer nie in einen Kampf mit der stärksten militärischen Macht unserer Galaxis, dem Regenten, zu schicken brauchen.” Wenn Rhodan in die Augen seiner Mitarbeiter blickte, konnte er dort den gleichen Wunsch erkennen. Jeder dieser Männer war ein entschlossener Kämpfer, aber keiner von ihnen war so verblendet, daß er sich nicht hätte ausmalen können, wie ein Angriff der arkonidischen Robotflotte gegen das Solare Imperium enden würde: mit der Vernichtung der Erde. Rhodan sah in seinem Verbündeten Atlan noch eine letzte Hoffnung, denn der Regent hatte Gonozal VIII. schließlich anerkannt und als berechtigten Erben des Imperiums akzeptiert. Noch wußte Rhodan nichts von den Schwierigkeiten, mit denen Atlan zu kämpfen hatte.
    Wock hielt sich für einen treuen Anhänger des Imperiums und einen ehrlichen Diener des Imperators - aber das war er nicht.
    Seine Überzeugung beruhte auf der Tatsache, daß bisher noch nichts geschehen war, was seine Loyalität auf eine ernsthafte Probe gestellt hätte. Für Wock war es leicht, Atlan zu unterstützen, denn niemand hatte bis zu diesem Tag versucht, ihn daran zu hindern. Seine Treue, von der er glaubte, daß sie unumstößlich sei, hatte auch noch angehalten, als Atlan erklärte, daß er Arkon Iverlassen würde; weil er sich im Kristallpalast nicht mehr sicher fühlte. Wock, der praktisch über alles Bescheid wußte, was in der Nähe des Imperators geschah, erinnerte sich an den heimtückischen Mordanschlag, der in letzter Sekunde von Gucky, dem Mausbiber, vereitelt worden war. Wock war zusammen mit Atlan an Bord eines kleinen Schiffes nach Arkon III gestartet und vor wenigen Tagen hier angekommen. Er bemerkte wohl, daß sich Gonozal VIII. Sorgen machte, aber auch das konnte seine Anhänglichkeit nicht stören. Das, was Wock zum erstenmal schwankend machte, war eine Strahlenwaffe beachtlichen Ausmaßes, aber erst der Mann, der sie auf ihn gerichtet hielt, brachte es fertig, Wock dem Imperium entsagen zu lassen. Wock war über den kühlen Hauptgang von Atlans neuer Residenz gegangen, als der Mann hinter einem Sockel hervortrat. Im ersten Moment empfand Wock nur Ärger über den Leichtsinn der Wachroboter, die den Eindringling auf jeden Fall hätten bemerken müssen. Der Fremde war groß und hatte kalte Augen, und er sah ganz so aus, als könnte er mit der Waffe umgehen, die er auf Wocks schmalen Rücken gerichtet hatte. Wock blieb stehen und hob seine Arme, um anzudeuten, daß er genau von der Sinnlosigkeit eines Widerstandes unterrichtet war. „Gut so, Alter”, sagte der Fremde. „Ich sehe schon, daß wir uns verstehen.” Wock hatte zwar noch nie davon gehört, daß zum Verständnis zweier Menschen eine Waffe in der Hand des einen beitragen könnte, aber er war im Augenblick bereit, sich die seltsame Philosophie anzueignen. „Was wollen Sie?” fragte er, wohl wissend, daß seine Stimme den unterwürfigen Ton des Unterlegenen angenommen hatte. Der Mann sah Wock nachdenklich an und kratzte sich mit der freien Hand im Nacken. „Wir beide werden ein Experiment ausführen”, erklärte er. Bei dem scharfen Ton seiner Stimme war Wock unwillkürlich zusammengezuckt. Wock hatte das Wort „Experiment” nie gemocht, denn seine Bedeutung wies darauf hin, daß es sich um Unternehmungen mit Ungewissem Ausgang handelte. „Sie werden von hier

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