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0124 - Das Psycho-Duell

Titel: 0124 - Das Psycho-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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draußen herrschen, mein Freund”, sagte Tusnor, und Carbá glaubte, den Neid aus der Stimme des Anti herauszuhören. Trotzdem konnte er sich eine Antwort nicht verkneifen. „Es wird Zeit, das Imperium von den terranischen Parasiten zu befreien, die sich überall eingenistet haben.” Carbá sprach von den Terranern stets, als handele es sich um Tiere. Was den jungen Arkoniden so gefährlich machte, war seine innere Überzeugung, daß er berufen war, das Imperium zu retten. Er dachte über seine Mission in abstrakten ethischen Begriffen, die so ausgefallen waren, daß sie einem Kritiker keinen Ansatzpunkt boten. Die Gruppe der akonischen Widerstandskämpfer verstand diese Eigenart geschickt auszunutzen, und Carbá war eigentlich nicht mehr als ein vorgeschobener Strohmann, über den die Männer aus dem Blauen System ihr Ziel erreichen wollten. „Ja”, bestätigte Tusnor haßerfüllt, „wir müssen diese Barbaren in die Schranken verweisen.” Er dachte einen Augenblick an die Mißerfolge seines eigenen Volkes auf diesem Gebiet. Mular, der Kommandant, und Jergo, der Navigator, kamen herein. Hinter ihnen betrat der eigentliche Führer des Unternehmens, Sansaro, den Raum, aber Mulars breite Figur hatte ihn vollkommen verdeckt, so daß Carbá den Wissenschaftler erst später sah. „Ich habe mich gerade mit dem Imperator über seine Pläne unterhalten”, gab Tusnor bekannt, ohne im mindesten auf den bösen Blick Carbás zu reagieren. „Es kann nichts schaden, wenn er später einige erfahrene Berater um sich hat.” „Diese Berater können verschiedene Namen haben”, erwiderte Jergo herausfordernd.
    „Es hat wenig Sinn, sich jetzt schon darüber Gedanken zu machen”, sagte Sansaro milde. „Wir müssen Schritt für Schritt vorgehen, dann werden wir Erfolg haben.” Sansaro hatte ohne Pathos gesprochen, und aus seinem Munde klangen solche Worte vernünftig. Das machte ihn zu einem geborenen Führer, daß er Männer überzeugen konnte, daß er sie mit treffenden Worten in die gewünschte Richtung lenkte, daß er immer sachlich blieb.
    Sansaro, der Revolutionär, der nichts weniger als rebellisch wirkte, der ruhige, überlegene Mann von den grünen Hügeln Daramans, war einer der führenden Männer innerhalb der akonischen Widerstandsbewegung. „Natürlich haben Sie recht”, sagte Jergo zustimmend, und ein gereizter Ton schwang in seiner Stimme mit, der Sansaro zeigen sollte, daß er zum Nachgeben bereit war, aber einen unüberwindbaren Groll gegen den Anti hegte. Tusnor lachte nur. Carbá ging langsam zu Sansaro hinüber. Er war um einen Kopf größer als der Akone und nur halb so alt. „Es gibt Arbeit”, eröffnete Sansaro nüchtern. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen Carbá Zutritt zu dem Regenten verschaffen.
    Es bestehen wohl keine Zweifel daran, daß weder der regierende Imperator noch seine terranischen Freunde tatenlos zusehen werden. Noch können wir nicht sicher sein, daß uns das Gehirn militärisch voll unterstützt. Wir müssen von dem Standpunkt ausgehen, daß es uns nicht hilft. Wir werden so operieren, wie wir es tun würden, wenn wir sicher wären, daß die Positronik auf der Seite unserer Gegner ist.” Das war typisch für den Akonen. Er fand stets das richtige Maß, und er beurteilte eine Situation immer etwas nach der negativen Seite, um Unvorsichtigkeiten zu vermeiden. „Es kommt darauf an, den Regenten zu überzeugen, daß Carbá ein geeigneter Imperator ist. Wenn sich Carbá erst einmal im Innern des Gehirns befindet, haben wir gewonnen, denn es beweist, daß die Positronik Befehle von unserem jungen Freund anzunehmen bereit ist.” Er wandte sich an Mular. „Versuche eine Verbindung mit dem Regenten herzustellen. Wir wollen ihm berichten, daß an Bord des Schiffes ein echter Arkonide weilt, mit Macht und Geist im Blick, der fähig wie die Alten ist und von dem Willen erfüllt, für den Fortbestand des Imperiums alles zu tun.” In der Kommandozentrale der IRONDUKE hatten sich auch die übrigen Männer wieder eingefunden, denn Rhodan hielt das Gebäude, in dem sich Atlan aufgehalten hatte, für viel zu unsicher. In diesem Augenblick schaltete Major Hunt Krefenbac den Individual-Ferntaster ab und sah Rhodan forschend an. „Sprechen Sie alles aus”, bat Atlan. „Nehmen Sie keine Rücksicht.” „Es wird Ihnen nicht gefallen, Sir”, zögerte der Major. „Natürlich nicht”, gab Atlan zu. „Aber ich bin es gewohnt, unangenehme Dinge zu hören.” „An Bord des

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