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0124 - Das Psycho-Duell

Titel: 0124 - Das Psycho-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könnten, und er hat diesen Versuch bereits in seinen Anfängen abgefangen. Das Gehirn weiß genau, daß wir mit unseren wenigen Einheiten auf Arkon III keine offene Schlacht wagen können.” Atlan lächelte. „Ich habe gerade über meine Stellung nachgedacht”, erklärte er. „Ich bin ein Imperator ohne Imperium, denn es gibt niemand, der meine Befehle weitergibt oder befolgt. Das einzige, was von meiner Herrlichkeit übriggeblieben ist, scheint der Titel zu sein - jedenfalls hat bisher noch kein anderer seine Ansprüche angemeldet.” Atlans Worte waren voller Spott gewesen, doch schneller, als jeder an Bord der IRONDUKE glaubte, würde sich herausstellen, daß der Spott Wahrheit beinhaltet hatte. Der, der Ansprüche auf die Stellung des Imperators anmelden würde, war in Sichtweite von der IRONDUKE in einem akonischen Raumschiff gelandet.
    Von Anfang an war es ein Gefühl gewesen, als sei er aus dem Schatten einer dunklen Höhle in das Tageslicht geschritten, um dort Dinge zu sehen, von denen er bisher noch nicht einmal etwas geahnt hatte. Er war diesem Licht entgegengeeilt, hatte die neuen Eindrücke beinahe gierig in sich aufgesaugt, und bald war die Finsternis des Unwissens hinter ihm geblieben. Carbá hätte nie für möglich gehalten, daß eine Steigerung seiner Intelligenz eine derartige Wirkung auf ihn haben könnte. Objektiv gesehen befand er sich in einem Rauschzustand. Er war betäubt von der Heftigkeit, mit der sein Gehirn alles in sich aufnahm. Wie ein Rauschgiftsüchtiger, der das doppelgesichtige Paradies einer Scheinwelt erlebt, erfuhr Carbá, daß er, bedingt durch seine Unwissenheit, bisher wie ein Blinder durch das Leben gegangen war. Mit seinen neuen Geistesgaben, von den Hilfsmitteln der Altarkoniden aktiviert, vermochte er ein völlig anderes Bild seiner Umwelt zu gewinnen. Ein Wissender wie er gehörte an die Spitze seines Volkes, es ging nicht an, daß er unter hohlköpfigen Narren lebte, deren Intelligenzquote unter 50 Lerc lag, während er, Carbá, auf weit über 50 Lerc kam. Was Carbá nicht wußte, war, daß man ihn bewußt zum Tode verurteilt hatte, denn kein Gehirn hält eine derartige unnatürliche Veränderung aus. Carbá war noch jung, was gleichbedeutend mit einer gewissen Unerfahrenheit war. Die Geduld, mit der seine Helfershelfer vorgingen, die Umsicht, mit der sie die Fäden ihres Planes zogen, machte ihn nervös und reizbar.
    Die Akonen überstürzten nichts, sie brachten es fertig, an der scheinbar unwichtigen Arbeit eines Sicherheitsplanes tagelang herumzubrüten. Es gab nur einen Grund, der Carbá ihr langsames Vorgehen akzeptieren ließ: sie hatten Erfolg. Sie waren auf dem besten Wege, die Macht im Großen Imperium zu übernehmen, und der junge Arkonide würde ganz oben stehen - als Imperator.
    Der Regent würde ihn zweifellos anerkennen, denn er verfügte über jene Intelligenzstufe, die von der Sicherheitsschaltung A-1 gefordert wurde. Carbá war groß und hager, er hatte die Angewohnheit, seine Hände in fahrigen Bewegungen über seinen Körper streifen zu lassen, als sei er ständig auf der Suche nach irgend etwas, das er an seiner Kleidung verborgen hatte. Carbá entstammte der alten Adelsfamilie der Minterol, ein weiterer Pluspunkt für die positronische Bewertung seiner Person durch den Regenten. Als er jetzt vor dem ovalen Bildschirm stand und auf die Landefläche blickte, kam ihm zum Bewußtsein, daß er zum erstenmal mit einer gewissen Berechtigung hier weilte. Der Regent hatte zu seinem Schutz einen Flottenverband abgestellt.
    Mular, der finstere Akone, der an Bord des Schiffes als Kommandant fungierte, sprach sogar davon, daß weitere zehntausend Schiffe starten würden, um jeden Schritt der Terraner zu überwachen. Carbá lächelte still in sich hinein bei dem Gedanken, daß die Männer von der Erde zusehen mußten, wie er seinen Plan - er glaubte, es sei sein Plan - zur Ausführung brachte.
    Zehntausend Robotschiffe, die über der kleinen Einheit kreisten, würden ihnen klar zu verstehen geben, daß jeder Angriff sinnlos war. Tusnor, der redegewandte Anti, trat an Carbás Seite und stieß ihm vertraulich mit dem Ellenbogen in die Seite. Carbá fühlte sich von der schmierigen Freundlichkeit des Baálol abgestoßen, er würde die Anwesenheit des Anti nur solange dulden, wie es unbedingt notwendig war. An Bord hielt sich noch ein weiteres Mitglied der Sekte auf, Uronla, der jedoch schweigsam und verschlossen wirkte. „Bald kannst du über alles dort

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