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0124 - Das Psycho-Duell

Titel: 0124 - Das Psycho-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu ihm hinüber, ohne sich noch einmal nach Carbá umzublicken. Er nickte dem Roboter zu. „Geh voraus!” sagte er. Schweigend setzte sich die Maschine an die Spitze, und durch kühle, stille Räume verließen sie den Schauplatz eines Ereignisses, das historische Bedeutung gewinnen würde.
    Allerdings in völlig anderer Hinsicht, als sich jeder der Beteiligten vorzustellen vermochte.
    Er war allein. Er war der einzige lebende Arkonide, der zu diesen Räumen Zutritt hatte. Es war so still, daß jeder von Carbás Schritten ein dröhnendes Echo zu erzeugen schien. Die Wände waren ohne Ausnahme von weißer Farbe, was der ganzen Umgebung irgendwie den Ausdruck von Sterilität verlieh. ,Hier bin ich sicher’, dachte Carbá. ‚Niemand kann bis hierher vordringen, noch nicht einmal meine Freunde.’ Trotzdem fühlte er ein gewisses Unbehagen, als er an seine neue Stellung dachte, die er in dem politischen Wechselspiel der Galaxis bezogen hatte. Er besaß jetzt Macht, wahrscheinlich mehr als jedes andere intelligente Wesen innerhalb der Milchstraße, aber diese Macht wurde von dem gewaltigen Komplex des Gehirns garantiert und repräsentiert. Carbá ahnte, daß er seine ganze persönliche Kraft benötigen würde, um einen Einfluß wie Gonozal VIII. zu erlangen.
    Plötzlich fühlte er die Persönlichkeit des alten Imperators auf sich lasten wie einen körperlichen Druck, der durch die Räume nach ihm griff. Gleichzeitig erwachte sein Mißtrauen. Konnte es nicht innerhalb des Großen Imperiums Freunde des Admirals geben, die nun auf eine Gelegenheit warteten, ihn, Carbá, umzubringen?
    Er kicherte vor sich hin. Was konnte ihm schon passieren? Hier unten war er in Sicherheit. Aber konnte er ewig unter der Erde bleiben, allein in dem Labyrinth positronischer Geräte und riesiger Generatoren? ,Ich werde mich Imperator Minterol I. nennen’, dachte Carbá. Konnte er mit einem Namen das Vergangene auslöschen? Nein, nur wenn die Vergangenheit tot war, konnte man sie vergessen. Sein Vorgänger durfte Arkon III nicht lebend verlassen! Dieser Gedanke erschien Carbá wie eine Erleuchtung, seine Ausführung würde alle seine Probleme lösen. Vergessen war das Versprechen an Atlan, ihm und seinen terranischen Verbündeten freien Abzug zu gewähren. Carbá war ein einsamer Mann in den unterirdischen Anlagen der Mammutpositronik.
    Einsame Männer und ihre Gedanken sind immer unberechenbar.
    Im Guten - oder im Bösen.
    Der Robotwagen glitt den langen Gang hinauf, vorbei an Kontrollstationen und unsichtbaren Lichtquellen. Die Geräusche des Motors waren kaum zu vernehmen, und die Automatik steuerte das Fahrzeug sicherer als es eine menschliche Hand vermocht hätte. Die Erinnerungen rollten wie ein Film in Atlan ab. Deutlich sah er vor seinen Augen, wie er damals zum erstenmal das Innere der Riesenpositronik betreten hatte, weil ihn die Sicherheitsschaltung als Nachkomme der alten Arkoniden akzeptierte. Nun war Carbá an seine Stelle getreten. Die Befürchtungen von Atlans Vorfahren, daß sich das Sternenreich zersplittern und in zahllose Interessengruppen auflösen könnte, schien sich zu bewahrheiten. Atlan wußte, daß Carbá niemals dazu in der Lage sein würde, das Imperium zu retten, denn dazu war er zu krank. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die Reizung seines Gehirns rächen würde. Carbá war ein zum Tode Verurteilter, obwohl er selbst noch nichts davon ahnte. Atlan war viel zu sehr echter Arkonide, als daß er sich so einfach mit der neuen Situation abgefunden hätte. Die Erhaltung des Riesenreiches lag ihm am Herzen, und er hatte dafür unzählige Strapazen auf sich genommen. Einsam hatte er unter Würdenträgern gelebt, die ihn haßten, unter Robotern, die ihn zwar logisch, aber niemals gefühlsmäßig verstanden. Die wenigen erfreulichen Stunden zusammen mit Perry Rhodan und anderen Terranern fielen ihm ein, aber auch hier war er ab und zu auf spöttisches Unverständnis gestoßen. Er sah voraus, daß sich Planeten unabhängig machen würden, kleine Königreiche würden entstehen, und die Galaktischen Händler würden diese Lage geschickt für ihre Zwecke ausnutzen. Ein wirtschaftlicher Niedergang würde nicht ausbleiben. Carbá würde nicht viel Zeit haben, sich mit der Erde zu beschäftigen, denn die Arbeiten für das Imperium würden ihn voll und ganz in Anspruch nehmen. Er wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als der Robotwagen scharf bremste. Atlan richtete sich auf und blickte hinaus. Sie hatten gerade

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