0124 - Das Psycho-Duell
mißtrauisch machen könnte.
Sicher wird es Atlan gelingen, uns eine Nachricht über den Ausgang zu ermitteln.” Die Worte des Mutantenführers konnten Rhodan nicht beruhigen. Tausende von arkonidischen Robotschiffen flogen in einer Kreisbahn um Arkon III, bereit, jeden Angriff des kleinen terranischen Verbandes sofort abzuwehren. Im Ernstfall wäre es sogar schwierig geworden, ohne Verluste zu fliehen. Aus welchem Grund hatte Atlan nicht über das Duell gesprochen und sich auf geheimnisvolle Andeutungen beschränkt? Wußte er, daß er keine Chance auf einen Sieg hatte? Es hätte dem Charakter des Arkoniden entsprochen, seinen Freunden die Gefahr zu verschweigen, in die er sich begeben hatte. Rhodan grübelte angestrengt nach, aber er sah keinen Weg, wie er dem alten Freund hätte beistehen können. Ein Mutanteneinsatz war sinnlos, denn der Regent würde niemanden bis in das Innere vordringen lassen. Plötzlich schoß ein Gedanke durch Rhodans Gehirn. Es war nicht anzunehmen, daß die Akonen mehr über das Duell wußten. Wahrscheinlich befanden sie sich ebenfalls in großer Unruhe. Auf dem Kugelschiff mit den abgeplatteten Polen, das nur wenige hundert Meter von der IRONDUKE entfernt gelandet war, würde man in diesem Augenblick mit dem gleichen Problem beschäftigt sein. Rhodan überdachte seinen Plan. Es war nicht sicher vorauszusagen, ob die intelligenten Akonen darauf hereinfallen würden, aber zu verlieren war dabei auf keinen Fall etwas. Der Administrator wandte sich an Major Krefenbac. „Versuchen Sie eine Verbindung mit dem Akonenschiff zu erreichen, Major”, ordnete Rhodan an. „Ich möchte mit Sansaro sprechen.” Krefenbac beugte sich über die Kontrollen des Normalfunks. Die Akonen würden nichts anderes tun als ununterbrochen auf Funksignale zu achten. Rhodan hatte seinen Männern den Befehl gegeben, den Funkverkehr sorgfältig zu beobachten und jeden Impuls zu orten. Er wollte auf jeden Fall herausfinden, wann der Regent mit den Akonen in Verbindung treten würde. Man mußte kein Hellseher sein, um zu behaupten, daß Sansaro die terranischen Schiffe ebenfalls überwachen ließ.
„Da kommt er schon, Sir”, meldete Krefenbac in seiner trockenen Art. Der Bildschirm wurde hell, und Rhodan wartete, bis Sansaros Gesicht deutlich zu sehen war. Der Akone war gleichmütig wie immer, seine Maske schien undurchdringlich. Rhodan lächelte und trommelte mit den Zeigefingern gegen die Kontrollen. Er mußte einen unbeschwerten Eindruck auf den Akonen machen. „Was halten Sie von dem Ausgang des Psycho-Duells?” fragte er, als sei er im Besitz einer Information, von der er annahm, daß man sie auch Sansaro übermittelt hatte. Der Akone musterte ihn einen Augenblick schweigend. Rhodan hatte sein Gesicht unter Kontrolle. „Es hat mich nicht überrascht”, meinte Sansaro. „Ich wußte, daß Carbá gewinnen würde.” Entweder war dieser Sansaro der gerissenste Schauspieler des Blauen Systems - oder aber er sprach die Wahrheit. Gelassen erwiderte Rhodan: „Ich hatte gehofft, daß Sie Ihre Niederlage nicht mit solch plumpen Antworten vertuschen würden.” Sansaro lachte wie ein Geschäftsmann, der soeben einen größeren Gewinn eingestrichen hat. „Machen wir uns doch nichts vor, Terraner”, schlug er vor. „Sie unterschätzen meine Intelligenz. Glauben Sie im Ernst daran, daß Sie Unruhe bei uns verbreiten können? Weder Sie noch ich wissen, was unter der Erde geschieht.” Rhodan nickte anerkennend. „Ich bedauere, daß wir nicht auf einer Seite kämpfen”, sagte er offen. „Trotzdem möchte ich Sie daran erinnern, daß es möglich ist, daß der Regent sein eigenes Spiel treibt. Vielleicht hat er Carbá und dem Imperator nur unter dem Vorwand eines auszutragenden Duells angelockt, um sie beide gefangenzunehmen.” Das Mißtrauen ließ den Akonen seine Augenbrauen zusammenziehen. Zwischen ihm und Rhodan bestand ein seltsames Verständnis auf höherer Ebene, denn schließlich hatten sie beide das Ziel, größeren Einfluß im Großen Imperium zu erreichen. Obwohl sie Gegner waren, hatte sich zwischen ihnen eine unausgesprochene Übereinstimmung entwickelt. Sansaro schien jedoch nicht bereit, seine starre Haltung zugunsten einer vagen Vermutung zu opfern. „Ich kann mich Ihrer Meinung nicht anschließen”, bemerkte er. „Alles, was Sie unternehmen, kann mehr oder weniger von dem Wunsch gelenkt sein, dem Duell ein Ende zu bereiten.” „Es wird schwer sein, Ihnen das Gegenteil zu beweisen. Ich empfehle
Weitere Kostenlose Bücher