0124 - Das Psycho-Duell
zog sich vollkommen ins Freie. Über ihm quäkte der Lautsprecher. Atlan atmete erleichtert auf. Er lag direkt unter dem Wagen, schwer atmend und schweißüberströmt. Da fuhr das Robotfahrzeug an ...
Die Stimme peitschte aus den Lautsprechern der IRONDUKE, und die Männer, die seit Stunden warteten, zuckten zusammen. „Der ehemalige Imperator Gonozal VIII. ist sofort zu verhaften.” Krefenbac schaltete den Verstärker ein, als wollte er verhindern, daß auch nur einer der Raumfahrer diese Meldung der Mammutpositronik überhörte. Eine kurze Zeit war es in der Kommandozentrale des Linearschiffes still. „Er hat verloren”, sagte Rhodan nach einer Weile. „Wir müssen ihm helfen”, rief Claudrin tatendurstig. „Wir werden nicht untätig zusehen, wie sie ihn irgendwohin verschleppen.” „Keine unüberlegten Handlungen”, mahnte Rhodan. „Wir müssen zunächst einmal wissen, wo Atlan sich zur Zeit befindet. Nach der Meldung zu schließen, haben sie ihn noch nicht erwischt. Er kennt sich gut aus und kann sich vielleicht bis an die Oberfläche durchkämpfen. Dann werden wir eingreifen.” Im stillen zweifelte Rhodan daran, daß sein arkonidischer Freund aus dem Innern des Gehirns entkommen könnte. Und er, Rhodan, konnte nicht unzählige Männer bei dem sinnlosen Versuch opfern, den Schutzschirm des Regenten zu durchdringen. Außerdem durfte er nicht die drohende Übermacht der arkonidischen Robotschiffe vergessen, die von dem Regenten in ständiger Gefechtsbereitschaft gehalten wurden. „Funkspruch von den Akonen”, meldete Krefenbac. „Bestätigen Sie, Major”, befahl Rhodan ohne zu zögern. Vielleicht gelang es ihnen, mit Verhandlungen Zeit zu gewinnen. Sansaro war ein kluger Mann, aber sein Sieg würde ihn leichtfertig machen. Er sah das Gesicht des Akonen auf der Mattscheibe aufflackern und sich allmählich scharf abzeichnen. „Ich nehme an, daß Sie den Befehl des Regenten ebenfalls aufgefangen haben”, sagte Rhodan in verbindlichem Ton. „Natürlich”, erwiderte der Akone. „Es würde mich interessieren, wie Sie die Lage Ihres kleinen Verbandes jetzt einschätzen.” Rhodan überhörte den deutlichen Spott. Er durfte sich nicht zu unüberlegten Äußerungen hinreißen lassen. Sansaro und seine Begleiter waren die eigentlichen Sieger dieser Auseinandersetzung. Weder Carbá noch der Regent erkannten, daß sie von der Widerstandgruppe nur benutzt werden sollten, um den Rebellen zu größerem Einfluß innerhalb des Imperiums zu verhelfen. Es hatte keinen Zweck, sich mit Carbá zu verständigen, denn der neue Imperator würde nur das tun, was ihm seine Berater einredeten. Sie hatten ihm zu seiner neuen Macht verhelfen, und es war anzunehmen, daß er ihnen bedingungslos vertraute.
Sansaro war die Schlüsselfigur. Früher oder später würden alle Befehle von ihm ausgehen oder aber von einem Unbekannten, der noch nicht in Erscheinung getreten war, aber mächtiger als Sansaro sein würde. „Ich gebe zu, daß die Situation für uns nicht gerade begeisternd ist”, sagte Perry Rhodan zu seinem Gesprächspartner. „Das heißt jedoch nicht, daß wir resignieren. Sie sind viel zu schlau, um uns zu unterschätzen, Sansaro. Aus diesem Grunde hoffe ich, daß Sie vorsichtig mit uns umgehen werden.” Der Akone gab sich gelassen. „Darüber wird Carbá zusammen mit dem Robotgehirn entscheiden”, antwortete er gleichmütig. „Ich wollte Sie nur davor warnen, etwas zur Rettung Ihres arkonidischen Freundes zu unternehmen. Wir haben uns für alle Zwischenfälle abgesichert.” Er hob seine Stimme. „Ich warne Sie, Rhodan, wenn Sie und Ihre Raumschiffe unbehelligt von Arkon III starten wollen, dann müssen Sie es friedlich tun.” „Das war deutlich genug”, sagte Rhodan kalt. Zum erstenmal zeigte Sansaro eine gewisse Gemütsbewegung. „Seien wir doch weiterhin offen zueinander, Terraner”, schlug er vor, „Sie wissen, worum es uns geht. Ihre Schiffe und Sie sind uns im Augenblick ziemlich gleichgültig, wir werden genug damit zu tun haben, unsere Position zu festigen. Ich möchte Sie nur davon abhalten, uns zu etwas zu zwingen, das für keinen von uns von Vorteil wäre.” „Um den Regenten auf Ihre Seite zu bringen, waren wir ganz brauchbar”, Rhodans scharfe Ironie ließ den Akonen verärgert die Augenbrauen hochziehen, „jetzt möchten Sie uns gern abschieben und die Hauptperson, die Ihnen noch schaden könnte, nämlich Atlan, beseitigen.” „Wie wollen Sie das verhindern?” Rhodan war
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