0124 - Das Psycho-Duell
über Rhodans Befehl. Er hätte diesen arroganten Burschen zu gern gezeigt, was wirklich in seiner kleinen Truppe steckte. Die IRONDUKE meldete sich, und Hotchkins hörte Rhodans Stimme in dem Spezialfunkgerät aufklingen, das mit dem Kampfanzug gekoppelt war. „Lassen Sie Ihre Männer ein unkonzentriertes Feuer eröffnen, Leutnant”, befahl Rhodan. Hotchkins riß den Strahlenkarabiner von der Schulter und brachte ihn in Anschlag. „Achtung!” rief er mit hallender Stimme. Wenige Sekunden später gab er den Feuerbefehl, und über die ovalen Metallköpfe der Roboter zischten wabernde Strahlen. Die Kampfmaschinen schossen sofort zurück, einige lösten sich aus der Gruppe und kamen über das Landefeld auf Hotchkins kleine Truppe zu. Der Leutnant zielte sorgfältig auf den an der Spitze marschierenden Roboter, aber der Schutzschirm der Maschine ließ seinen Beschuß unwirksam werden. Erst als weitere Männer den gleichen Gegner angriffen, brach der Absorber des Roboters zusammen, und er explodierte in einer gewaltigen Stichflamme. In den entstehenden Lärm hörte man Hotchkins Stimme wie fernes Donnerrollen: „Langsam zurückziehen!” Atlan blieb stehen und lauschte. In die Geräusche seiner Verfolger hatte sich ein anderer Ton gemischt, der den Arkoniden wieder hoffen ließ. Auf der Oberfläche mußte ein Kampf im Gang sein, und die Tatsache, daß er den Lärm hörte, deutete darauf hin, daß er nicht mehr weit davon entfernt sein konnte. Da flammte das Licht wieder auf, und der Gang machte eine scharfe Kurve.
Atlan bog in sie hinein, nicht ohne sich zuvor noch einmal umzuwenden. Eine Gruppe von Robotern war hinter ihm her.
Vor ihm jedoch, am Ende des Ganges, fiel helles Tageslicht herein, und der Ausgang wurde sichtbar. Unbewußt wurden seine müden Beine noch schneller. Er hatte noch keinen festen Plan, wie er die große Fläche zwischen dem Ausgang und der IRONDUKE überqueren sollte. Er würde sich seinen Gegnern wie auf einem Tablett präsentieren. Seine Hoffnung richtete sich auf den offensichtlich heftig wütenden Kampf auf dem Landeplatz. Es war immerhin denkbar, daß Rhodan eine Möglichkeit gefunden hatte, sich bis in die Nähe des Schachtes vorzuarbeiten. Als Atlan den Punkt erreichte, von dem aus er zum erstenmal auf die künstliche Ebene des Raumhafens blicken konnte, erlebte er eine böse Überraschung. Rund um den Ausgang hatte sich eine Gruppe von Robotern postiert, die mit allen Waffen auf einige Terraner feuerten. Die Männer von der Erde waren offensichtlich auf dem Rückzug. Verzweifelt sah Atlan zurück. Was sollte er nun tun? Vor ihm warteten die treuen Diener des Regenten, um ihn sofort festzunehmen, falls er sich herauswagen sollte. Hinter ihm stürmten weitere Roboter heran. Heftig atmend wischte Atlan über sein schweißbedecktes Gesicht. War er so weit gekommen, um jetzt einfach aufzugeben? ‚Nein’, dachte er grimmig, ‚niemals’.
Höchstkonzentriert beobachtete Rhodan den Bildschirm.
Leutnant Hotchkins und seine Männer lieferten ein großartiges Schauspiel, aber mit dieser Einstellung ließen sich die Soldaten immer weiter zur IRONDUKE zurückdrängen. Rhodan hoffte, daß Atlan, wenn er überhaupt noch auftauchen würde, im geeigneten Zeitpunkt erschien. „Sir!” rief Major Hunt Krefenbac. „Wir können Funksprüche des Regenten empfangen.” Rhodan verließ seinen Platz und ging zu Krefenbac. Der hagere Major sagte: „Unsere Funküberwachung hat geklappt, Sir. Der Regent strahlt in alle Teile der Galaxis Funknachrichten ab.” „Ich möchte mithören”, erklärte Rhodan. Krefenbac drückte die Empfängertaste der Zentrale. „... ist diese neue Situation eingetreten”, ertönte eine gefühllose Stimme. Rhodan beugte sich vor, und im Kommandoraum der IRONDUKE wurde es ruhig. „Zur Sicherheit des Großen Imperiums mußten einige grundlegende Änderungen getroffen werden, die hier mit allen Kolonialvölkern und Verbündeten des Imperiums bekannt gegeben werden. Imperator Gonozal VIII .wurde seines Amtes enthoben, da er in verräterischer Weise versuchte, die Terraner zur beherrschenden Rasse nicht nur innerhalb unseres Sternenreiches, sondern auch in der gesamten Galaxis zu machen. Die Verhaftung Gonozals VIII. steht kurz bevor. Zur Erhaltung des Friedens und der Sicherheit hat der Regent von Arkon nach eingehender Prüfung einen neuen Imperator eingesetzt, dessen Loyalität über jeden Zweifel erhaben ist. Sein Name lautet Minterol I. Seine Erhabenheit hat sofort mit
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