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0124 - Die Mörder-Blumen

0124 - Die Mörder-Blumen

Titel: 0124 - Die Mörder-Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nahm es in die linke Hand und drehte mich auf der Stelle.
    Wo das Kruzifix die Blumen berührte, zischte es auf. Blätter und Blüten verwelkten, die Gewächse fielen zusammen. Schließlich lag vor uns ein grauer Teppich auf dem satten grünen Rasen.
    Wir hatten die erste Hürde überstanden.
    Suko grinste. »Das war’s mal wieder. Diese verdammten Blumen sollen sich zum Teufel scheren. Ist dir was passiert, John?«
    »Nein.«
    Suko deutete zum Fluß. »Erfrischen wir uns dort ein wenig? Ich bin ganz schön ins Schwitzen gekommen.«
    »Okay.« Wir mußten, um weiterzukommen, sowieso den Hang hinunter und den Fluß überqueren.
    Am Ufer blieben wir stehen.
    Kristallklar war das Wasser. Es schäumte über flache Steine, bildete kleine Strudel und lief weiter. Tief war es nicht. Es reichte uns höchstens bis zu den Knien.
    Um den Bach zu überqueren, brauchten wir die Schuhe erst gar nicht auszuziehen. Wir konnten ihn so durchqueren.
    Ich blickte noch mal zurück. Die Blumen richteten sich nicht wieder auf. Wir hatten alle vernichtet. Ich war gespannt, welche Überraschungen dieses Land noch bot.
    Suko hatte sich gebückt und tauchte seine Hand in das Wasser.
    »Kalt«, kommentierte er. »Richtig erfrischend. Als würde es aus dem Gebirge stammen.«
    »Vielleicht gibt es so etwas hier«, erwiderte ich und stakste in die Fluten.
    Am Ufer umspülte das Wasser meine Knöchel. Als wir weitergingen, stieg es und erreichte fast unsere Schienbeine. Noch zwei Schritte, dann hatten wir das andere Ufer erreicht.
    In diesem Augenblick veränderte das Wasser seine Farbe. War es zuvor noch kristallklar gewesen, so wurde es jetzt milchig trüb. Dicke Schlieren trieben durch den Fluß, die mir vorkamen wie helle Würmer.
    »Verdammt!« fluchte Suko.
    Ich sah auch den Grund seiner Beschimpfung. Sukos Hose begann sich aufzulösen. Dampf stieg von der Oberfläche hoch, und mein Partner beeilte sich, das andere Ufer zu erreichen.
    Säure!
    Das Wasser war zu Säure geworden! Diese Erkenntnis schoß mir im Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf, als ich sah, wie meine Hose sich ebenfalls zu einem Fetzen veränderte.
    Suko, der an Land klettern wollte, stieß plötzlich einen Schrei aus, riß beide Arme hoch und wurde zurückkatapultiert, als wäre er gegen eine Wand gelaufen.
    Der Chinese konnte sich nicht mehr fangen, er würde unweigerlich in den Säurefluß stürzen.
    Ich achtete nicht auf die Schmerzen an meinen Beinen, sondern sprang vor. Im letzten Augenblick hielt ich meine Hände in Sukos Rücken, und es gelang mir, ihn abzustützen. Mit einem Schubs beförderte ich ihn aufs Trockene.
    Mit der linken Hand zog ich die Kette über den Kopf und schleuderte das Kreuz gegen die unsichtbare Wand!
    Es gab ein Zischen, ein Blitz folgte, der uns blendete, dann hatten wir freie Bahn und konnten ungehindert das andere Ufer betreten.
    Suko ließ sich zu Boden fallen. »Teufel, das war knapp«, sagte er und starrte auf seine zerfressenen Hosenbeine.
    Ich nahm das Kreuz auf und schaute nach unten. Besser als Sukos sahen meine Hosenbeine auch nicht aus. Die geheimnisvolle Säure hatte sie zerfressen. Zum Glück war kaum Haut in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich sah einige hellere Flecken, das war auch alles.
    Suko ging es schlechter. Bei ihm hatte die Säure Hautpartien zerstört. Mein Partner biß fest die Zähne zusammen, er mußte Schmerzen verspüren, doch kein Laut drang über seine Lippen.
    Da hatte ich eine Idee.
    Ich nahm das Kreuz, ließ mich neben Suko nieder und strich mit dem geweihten Kruzifix über die malträtierten Stellen am Bein.
    Sie verschwanden.
    Als ich den Vorgang bei mir wiederholte, stellte sich der gleiche Erfolg ein. Nur die Hosenbeine blieben zerfetzt.
    Suko lächelte. »Wenn wir hier herauskommen, kannst du Wunderheiler dich selbständig machen.«
    »Klar, die sind ja jetzt große Mode.« Ich streckte meine Hand aus und half Suko hoch. Die ersten Abenteuer hatten wir einigermaßen glimpflich überstanden, allerdings war ich sicher, daß wir erst völlig am Anfang standen. Weitere Gefahren würden uns noch erwarten, und diese sicherlich schlimmer als die vorherigen.
    Nach einem letzten Blick auf den heimtückischen Fluß gingen wir weiter. Weiterhin schritten wir über die weiche Grasebene, die jedoch nach einer Weile verschwand und hartem, felsigen Boden Platz machte. Nicht nur der Boden bestand aus Stein, sondern links von uns wuchsen hohe, blanke Felsen wie zu einer Barriere empor.
    Wir blieben stehen.
    »Fällt

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