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0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer

Titel: 0124 - Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir entrissen den Raubtieren ihr Opfer
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Kinder machten sie nervös, behauptete sie. Der Kleine, der dauernd nach seiner Mammi fragte, tat mir Leid, und so beschäftigte ich mich mit ihm. Er war mehr bei mir als bei Miss Long. Vom zweiten Tag an blieb ich sogar bis zum Abend und brachte ihn zu Bett. Ich hatte, als ich morgens kam, bemerkt, dass sie ihm nicht einmal einen seiner kleinen Schlafanzüge angezogen, sondern ihn einfach in der Wäsche, die er am Tag trug, ins Bett gepackt hatte.«
    Vor drei Tagen war der Junge nicht mehr da, als ich morgens kam. Sie erzählte mir, seine Mutter sei plötzlich zurückgekommen und habe ihn geholt. Als ich dann gestern kam, ich habe einen Hausschlüsse, war niemand da und das Bett unbenutzt. Ich machte mir darüber keine Gedanken und dachte, sie sei mit ihrem Freund ausgewesen und irgendwo über Nach geblieben. Dann bekam ich zufällig die »News« in die Finger, sah ihr Bild und las, sie sei ermordet worden. Glauben Sie mir, ich bin fast umgefallen. Sie war zwar nicht mein Geschmack, aber das hätte ich ihr doch nicht gewünscht.
    »Am gleichen Morgen war übrigens ihr Freund da, der sonst nur abends erschien, und kramte überall herum. Dann gab er mir mein Geld für vierzehn Tage und sagte, ich brauchte nicht zurückzukommen. Seine Braut sei für längere Zeit verreist. Dabei wusste der Lump doch sicher, dass sie tot war. Wenn Sie mich fragen, Officer, ich bin davon überzeugt, der Kerl hat sie umgebracht. Wahrscheinlich war es überhaupt ihr Kind, und er war der Vater. Ich denke, sie hat es aus dem Heim geholt und wollte ihn zwingen, sie zu heiraten. Da hat er sie erschossen und in den Fluss geworfen.«
    Sie war außerordentlich befriedigt, mir die Produkte ihrer blühenden Phantasie aufgetischt zu haben. Ich zeigte ihr Jimmys Bild. Sie erkannt sofort in ihm den Jungen. Dann versuchte ich eine Beschreibung des Freundes zu bekommen, aber sie wusste nichts anderes zu sagen, als dass er ein junger, gut angezogener und ihrer Meinung nach unverschämter Lausejunge gewesen sei. Derartige Typen gibt es in New York mehr als genug, und so war ich am Ende so klug wie vorher.
    Ich stellte der Alten in Aussicht, dass sie noch eine Vorladung erhalten werde, um ihre Angaben zu Protokoll zu geben. Sie bekam einen heillosen Schrecken und fragte weinerlich, ob sie vielleicht auch vor Gericht erscheinen müsse. Ich sagte, dass ich das noch nicht sagen könne. Bestimmt würde sie vor lauter Aufregung ein paar Nächte nicht schlafen.
    ***
    Als Phil zurückkam, tauschten wir unsere Neuigkeiten aus. Aus dem, was Mrs. Welsh gesagt hatte, ging unzweifelhaft hervor, dass jemand, den wir noch nicht kannten Sylvia Long das Kind der Diana Fisher in Aufbewahrung gegeben hatte. Zuerst neigte ich dazu, ihren Kavalier zu verdächtigen, aber der war augenscheinlich ein so genannter Playboy mit viel Geld und hatte es nicht nötig, sich auf das gefährliche Handwerk eines Kidnappers einzulassen. Es musste jemand anderes gewesen sein.
    Warum sie dann das Kind wegbrachte und die doppelte Erpressving gestartet hatte, stand noch in den Sternen geschrieben. Entweder sie hatte es im Einverständnis mit der Person getan, die ihr das Kind übergeben hatte, oder sie wollte auf eigene Faust operieren und auf leichte Art an einen Haufen Geld kommen.
    Dann sprachen wir über Pat Wheath und ihren Freund »Gentleman-Jeff«. Wir fragten auch in der Kartei und beim Erkennungsdienst nach, aber es gab nichts über ihn. Wie Henry gesagt hatte, war der Bursche ja noch niemals offiziell mit der Polizei in Konflikt gekommen oder gar verurteilt worden.
    Wir hatten nun drei Aufgaben.
    Wir mussten in erster Linie das Kind finden, und dafür gab es bisher noch nicht den geringsten Anhaltspunkt. Wir mussten den Mörder von Geoffrey und Sylvia Long aufstöbern, und dazu brauchten wir Pat Wheath, die im höchsten Grade verdächtig war.
    Wir hatten aber auch noch den Mord an Diana Fisher zu klären, und diesen Musste eine andere Person begangen haben. Dies war die bewusste dritte Partei, von der wir noch keinen blassen Schimmer hatten. Wir besprachen den Stand der Ermittlungen mit dem Chef.
    »Die Hauptsache scheint mir das Kind zu sein«, sagte Mister High, als wir unseren Bericht beendet hatten. »Dieses Kind ist in Händen skrupelloser Verbrecher, und wenn es überhaupt noch lebt, was ich übrigens bezweifle, so befindet es sich in höchster Gefahr. Diese Long hat es, bevor sie die Erpressung startete an einen Platz versteckt, der ihr sicher erschien. Es müssen ihre

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