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0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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müssen der Patrouille entgangen sein, wir werden uns darum kümmern!«
    Die drei Männer gürteten sich wieder mit ihren Schwertern, eilten zu den abseits stehenden Pferden und saßen auf, ohne sie erneut zu satteln. Es ging ja auch so, und Sekunden später preschten sie bereits aus dem Lager hinaus. Verwunderte Blicke anderer Ritter folgten ihnen.
    Immer näher kamen sie den silbernen Gestalten, die auf die Stadt Jerusalem zuwanderten. Und je näher sie kamen, desto deutlicher vermochten sie sie zu erkennen.
    Wilhelm zügelte sein Pferd. Auch Erlik und Ragnar verhielten ihre Tiere. Der Fürst sah von einem zum anderen.
    »Ich will einen Bären küssen, wenn das Menschen sind«, murmelte er betroffen. »Es sind keine Rüstungen, sie sind wirklich aus Silber. Und - diese langen Köpfe…«
    »Wahrhaftig«, keuchte Erlik. »Man wird ein Lied auf sie dichten…«
    »Du singst nicht!« befahl der Fürst. Langsam trieb er sein Pferd wieder vorwärts, näher heran. Nein, das waren keine Menschen. Allein die Farbe ihrer Haut, einmal ganz abgesehen von der Kopfform… Doch was konnten es für Wesen sein? Er entsann sich jener alten Märchen und Legenden von Fabelwesen in vielerlei Gestalt.
    Die sieben Silbernen schienen die Ritter nicht zu bemerken. Unbeirrbar setzten sie ihren Weg fort, auf die Stadt zu. Und wo immer das Licht der Sonne sie in einem bestimmten Winkel traf, leuchtete es silberhell auf.
    »Faszinierend«, bemerkte Ragnar. »Ob man sie fragen sollte, wer sie sind?«
    Wilhelm hob unschlüssig die Schultern. »Ich weiß nicht«, sagte er zögernd. »Es ist irgendwie unheimlich, unwirklich. So, als würde ich träumen.«
    Doch im gleichen Augenblick verharrten die Silbernen. Sie mußten die drei Helleber bemerkt haben. Einer deutete mit dem Arm auf sie.
    »Vorsicht«, zischte Wilhelm. Er begann, sein Pferd zu wenden. »Vielleicht sind sie bösartig. Wir sollten uns etwas zurückziehen, bevor…«
    Er sprach nicht weiter. Denn im gleichen Augenblick wurden die Silbernen aktiv, doch auf eine gänzlich andere Weise, als die Menschen erwartet hatten…
    ***
    Die Silbernen, die Chibb, wie sie selbst sich nannten, hatten die Reiter längst erspürt, noch ehe jene selbst auf sie aufmerksam wurden. Doch sie ließen sich nichts anmerken, verfolgten scheinbar unbeirrbar ihren Weg auf die Stadt zu. Denn auf diese Weise wurden die anderen angelockt, näher zu kommen, würden, falls sie gefährlich waren, Aynaar und seine Gefährten vielleicht unterschätzen…
    Der Anführer der Chibb entwickelte in rasender Schnelligkeit seinen Plan. Die Fremden mußten herankommen, sie würden eine hervorragende Informationsquelle abgeben, durch die man sich über die Bewohner dieser Welt in dieser seltsamen Dimension informieren konnte.
    Aynaar spürte die auf Hochtouren arbeitenden Gehirne der Reiter. Es waren drei, so viele, wie er Personen sah. Dann waren da noch unterbewußte Strömungen jener Wesen, die offenbar versklavt worden waren, die keines bewußten Gedankens fähig waren. Aynaars Telleraugen verfärbten sich unwillig. Die Fremden saßen auf den Nichtintelligenten, benutzten sie als Träger. Und das, obgleich jene viel größer waren als ihre Herren!
    Aynaar wußte, daß er einem Phänomen gegenüberstand. Denn das Reiten, das Benutzen von Tieren als Transportmittel, war ihm und seinem ganzen Volk völlig unbekannt. Das gab es in seiner Lebenssphäre nicht, die Chibb hatten eine völlig andere Entwicklung genommen…
    »Sie sind nahe genug«, teilte sich ihm Chirra mit. »Wir sollten beginnen.«
    Aynaar warf ihm einen forschenden Blick zu. Dann aber nickte er. »Du hast recht, Chirra. Je länger wir zögern, desto leichter mag es den Meeghs gelingen, uns aufzufinden. Sie müssen wissen, daß wir nicht alle tot sind. Warum sonst sollte das Schiff immer noch am Himmel kreisen, unsichtbar und doch vorhanden…?«
    Er konzentrierte sich. Und wie er, so handelten auch die anderen sechs Silbernen, setzten ihre geistigen Kräfte ein. Ihre unsichtbaren Geistfühler tasteten nach den Gehirnen der Menschen, griffen behutsam in deren Wissenszentren ein, nahmen die gespeicherten Informationen begierig in sich auf. Und je mehr sie erfuhren, desto erstaunter wurden sie, aber auch sicherer. Denn nun würden sie keinen Fehler mehr begehen können, würden sich in die Gesellschaft zu integrieren vermögen.
    Bestürzt erkannte Aynaar, daß diese hellbraunen Wesen eine äußerst kriegerische Rasse waren. Und gerade in diesem Sektor, in dem sie

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