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0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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unterhalten, die mich nichts angehen. Gestern abend war einer hier, der versuchte, mich auch mit Fragen zu löchern. Genau wie Sie. Soll ich Ihnen sagen, was ich mit ihm gemacht habe? Ich habe ihn beim Kragen und beim Hosenbund gepackt und auf die Straße hinausbefördert. So schnell konnte er gar nicht schauen, wie er draußen war. Wenn Sie nicht wollen, daß es Ihnen genauso ergeht wie dem Mann von gestern abend, dann trinken Sie Ihren Schnaps, und fallen Sie mir nicht weiter auf die Nerven.«
    Zamorra leerte sein Glas. »Haben alle soviel Angst wie Sie?«
    »Vorsicht, Mann. Wenn Sie mich beleidigen…«
    »Sie werden sehr bald einsehen müssen, daß es keinen Zweck hat, den Kopf in den Sand zu stecken, Mr. Walston. Damit erreicht man nichts.«
    »Ich will überhaupt nichts erreichen.«
    »Sie werden spätestens dann anders denken, wenn der Spuk sich Ihrer annimmt!«
    Frank Walston fletschte zornig die Zähne. »Jetzt reicht’s aber!« schnaubte er. Er wollte um den Tresen herumkommen.
    Zamorra hob die Hand. »Bemühen Sie sich nicht, Walston. Ich finde den Weg auch ohne Sie. Aber wir sehen uns wieder.«
    »Ich kann verzichten.«
    »Im Augenblick schon. Aber man weiß nicht, wie sich die Dinge entwickeln werden.« Zamorra legte das Geld für den Bourbon auf den Tresen und verließ die Kneipe.
    Er suchte den gegenüberliegenden Drugstore auf. Er sprach auch mit dem Besitzer des Tabakladens. Zwischendurch aß er in einem Schnellimbiß eine Kleinigkeit. Dann kümmerte er sich um die Bewohner der Häuser, vor denen die Telefonbox stand, in der Yul Sturges gestorben war.
    Überall begegnete der Professor abweisenden Gesichtern. Keiner wollte etwas gesehen, gehört oder bemerkt haben. Die Leute fürchteten sich. Ihre Angst stand ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben, doch keiner gab es zu.
    Der Tankwart Jess Mulligan war nicht ganz so abweisend. Mulligan war baumlang und spindeldürr. Sein grauer, schmieriger Overall war ihm an Armen und Beinen zu kurz. Er machte einen kläglichen Eindruck. Dazu trugen sicherlich auch seine eingefallenen Wangen bei.
    Während er das Benzin in den Tank laufen ließ, sagte er: »Yul Sturges war ein ziemlich reger Weiberheld. Immer hat er ’ne neue Biene angeschleppt. Manchmal wollte mich glatt der Neid fressen.«
    Zamorra erfuhr von Jess Mulligan, wo Yul Sturges gewohnt hatte. Er nahm sich vor, sich das Has anschließend anzusehen.
    »Da wurde doch in dem kleinen Wäldchen ein Mädchen namens Tatum Gibb entdeckt«, brummte der Tankwart, während er den Einfüllstutzen schloß. »Ihre Handtasche hat die Polizei in Sturges’ Wagen gefunden. Irgend jemand hat mir erzählt, daß Sturges das Mädchen in einer Diskothek aufgegabelt hatte. Er wollte mir ihr bestimmt noch eine tolle Nacht verbringen. Und nun sind sie beide tot. Wenn Sie meine ganz persönliche Meinung dazu hören wollen: Ich glaube, daß die beiden ermordet wurden. Ich weiß nicht, wie es geschehen ist und wer es getan hat, aber ich komme von dem Gedanken nicht los, daß diese zwei Leute keines natürlichen Todes gestorben sind.«
    »Die Polizei teilt Ihre Meinung nicht«, sagte Zamorra. Er hatte erfahren, daß das Mädchen und Yul Sturges inzwischen obduziert worden waren. Beide waren an Herzversagen zugrunde gegangen. Das hatte der Gerichtsmediziner einwandfrei festgestellt.
    Jess Mulligan lachte scheppernd. »Klar teilt die Polente meine Meinung nicht, denn das gäbe eine Menge Arbeit für sie. Es ist bequemer zu behaupten, Tatum Gibb und Yul Sturges seien ohne Fremdeinwirkung umgekippt. Aber das kann man mir nicht erzählen. Sturges war ein junger, kerngesunder Mann. Der fällt doch nicht so mir nichts, dir nichts um. Und wenn so etwas gleich zweimal in derselben Nacht passiert, dann ist an der Geschichte etwas faul, das lasse ich mir nicht nehmen.«
    Zamorra ließ den Tankwart rden. Er erfuhr von Jess Mulligan unter anderem, daß verschiedentlich Personen von einer grünen Erscheinung halb tot erschreckt worden waren.
    Niemand wußte, woher der Spuk kam und wieso es ihn auf einmal - nach all den Jahren des Friedens - gab.
    Zwei Tote gingen auf das Konto der unheimlichen Geistererscheinung, hinter der Professor Zamorra her war. Bestimmt hatte der Spuk nicht die Absicht, es bei diesen beiden Toten bewenden zu lassen. Sicherlich würde er sich neue Opfer holen, wenn es Zamorra nicht gelang, dem gespenstischen Treiben so rasch wie möglich ein Ende zu bereiten.
    Der Parapsychologe bezahlte, was die Benzinuhr an der Zapfsäule

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