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0127 - Der grüne Spuk

0127 - Der grüne Spuk

Titel: 0127 - Der grüne Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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anzeigte, setzte sich in Bill Flemings Wagen und fuhr zu Yul Sturges’ Haus.
    Es handelte sich um ein kleines Gebäude am Rande eines schillernden Weihers. Mit einem Dietrich verschaffte sich Zamorra an der Hintertür Einlaß. Das war zwar ungesetzlich und nicht erlaubt, aber der Professor hatte nicht die Absicht, aus Sturges’ Haus irgend etwas zu entwenden. Was Zamorra tat, diente einem guten Zweck.
    Der Parapsychologe wollte die Umgebung, in der Yul Sturges gelebt hatte, auf sich einwirken lassen. Er hoffte, auf diese Weise ergründen zu können, was Rakko, den grünen Spuk, bewogen hatte, sich ausgerechnet die Seele dieses Mannes zu holen.
    Die Tür ächzte, als Zamorra sie aufzog. Er trat in die Küche. Uber der Tür tickte leise eine Fliesenuhr.
    Zamorra gelangte von der Küche ins Wohnzimmer. Von hier führte eine Treppe nach oben. Und dort oben knarrten die Dielen!
    Der Professor eilte sogleich zur Treppe. Möglicherweise hielt sich jemand im Obergeschoß auf. Zamorra wollte wissen, wer es war.
    Er legte die Hand auf das glatte Holzgeländer. Das Knarren der Dielen wiederholte sich. Zamorra setzte den Fuß auf die erste Stufe.
    Er schlich mit großer Vorsicht die Treppe hinauf. Oben fiel eine Tür ins Schloß. Dann pochten leise Schritte. Gleich darauf stieß jemand gegen einen Stuhl.
    Zamorra legte sein Amulett frei. Draußen setzte ziemlich rasch die Dämmerung ein. Der Professor erreichte das Obergeschoß.
    Er sah vier Türen.
    Welche war vorhin zugefallen? Zamorra ging auf die erste zu. Er öffnete sie mit einem schnellen Ruck. Bad. Die nächste Tür führte ins WC. Dann kam das Gästezimmer.
    Und schließlich das… Schlafzimmer. Kein Mensch war darin. Aber im Kissen erkannte Zamorra den Abdruck eines Kopfes.
    Kälte wehte ihm aus dem Raum entgegen. Zamorra spürte wieder das Prickeln seines Amuletts. Yul Sturges’ Geist schien sich in diesem Zimmer zu befinden. Der Professor nahm das Amulett mit einer fließenden Bewegung ab.
    Er trat ein. Vom Bett her drangen Atemgeräusche an sein Ohr. Ein kaum wahrnehmbares Seufzen folgte.
    Professor Zamorra näherte sich mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven dem Fußende des Bettes. Plötzlich ächzte die Matraze.
    Wieder knarrten die Dielen. Niemand war zu sehen. Aber es war jemand da. Zamorra konnte den Gegner mit jeder Faser seines Körpers fühlen.
    Der Geist hatte das Bett verlassen. Zamorra wickelte die Silberkette seines Talismans um seine Hand. Das Amulett lag auf den Knöcheln seiner Faust.
    Er war bereit zuzuschlagen. Etwas streifte sein Gesicht. Eisige Kälte ging davon aus. Zamorras Faust schoß vorwärts. Aber der Schlag ging ins Leere.
    In der nächsten Sekunde bewegte sich die Schlafzimmertür. Und mit einem donnernden Knall fiel sie zu.
    Dann klopfende Schritte auf der Treppe. Gelächter!
    Zamorra preßte die Kiefer zusammen. Sturges spielte ein schändliches Spiel mit ihm. Er verhöhnte und verspottete ihn. Er demonstrierte ihm seine außergewöhnlichen Fähigkeiten, gegen die ein Mensch nichts auszurichten vermochte.
    Der Professor verließ in großer Eile das Schlafzimmer. Für einen kurzen Augenblick erschien unten im Living-room, neben dem offenen Kamin, eine transparente Gestalt mit grünen Konturen.
    Yul Sturges!
    Die Augen des Gespenstes traten weit aus den Höhlen. Sie lösten sich aus dem durchscheinenden Gesicht. Während die Konturen wieder verwischten und sich auflösten, blieben die Augen in der Luft hängen.
    Eine Stimme flüsterte: »Du bist mein Gefangener! Du kommst aus diesem Gebäude nicht mehr lebend raus! Du hast Rakkos Warnung nicht ernst genommen. Was jetzt mit dir geschieht, hast du dir selbst zuzuschreiben, Zamorra!«
    Der Professor ließ sich jedoch nicht einschüchtern. Er schwang die Faust hoch, die das Amulett hielt. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte er die Treppe hinunter.
    Aus den Augen wurden in dieser Zeit hell leuchtende Glutpunkte. Wie die Strahlen eines Blitzes fegten sie durch den Raum. Sie prallten gegen das halbverkohlte Holz, das im offenen Kamin aufgeschichtet war, und setzten es unverzüglich in Brand.
    Es war ein Höllenfeuer, das da aufloderte. Knurrend schoß es aus der großen schwarzen Öffnung - dem Professor entgegen. Quer durch den Living-room. Wie von einem riesigen Flammenwerfer ausgespien.
    Zamorra hechtete sich zur Seite. Die grelle Flamme verfehlte ihn nur knapp. Sie prallte gegen die Wand und verteilte sich über sie. Wie eine brennende öllache floß sie auseinander.
    Sofort

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