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0128 - Die Hexe aus dem Fluß

0128 - Die Hexe aus dem Fluß

Titel: 0128 - Die Hexe aus dem Fluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die unmöglichsten Dinge erlebt.
    Wer sagte ihm, daß nicht Glianti der fremde Para war? Nicole? Nein, entschied er. Der Fremde war extrem stark. Es konnte sein, daß er telepathischen Kontakt hielt, ohne daß ihm dabei etwas anzumerken war. Vielleicht war sein freundliches, anbiederndes Verhalten nur Show…
    Zamorra beschloß, auf Nummer Sicher zu gehen. Er richtete sich halb auf. »Einen Augenblick, Doktorchen«, murmelte er und griff an.
    Sein Geist drang fast spielend in das Bewußtsein des Italieners ein. Doch ebenso rasch zog Zamorra sich wieder zurück. Die Aura des Arztes war anders, war von Sympathie erfüllt. Keine Bösartigkeit war zu entdecken. Und ein Verstellen, ein Überdecken war unmöglich. Der Vorstoß war zu schnell gekommen. In dieser Geschwindigkeit vermochte niemand, nicht einmal ein Dämon der höheren Ränge, einen Abwehrschirm aufzubauen.
    Zamorra lehnte sich wieder zurück. Er verspürte einige Schweißperlen auf der Stirn. In einer fahrigen Bewegung griff er zu einem Taschentuch und wischte die Tröpfchen fort. Er fühlte sich erschöpft. Die beiden telepathischen Vorstöße hatten ihn viel Kraft gekostet. Das Fehlen des Amulettes machte sich doch spürbar bemerkbar.
    Glianti war etwas von ihm abgerückt. »Was war das eben?« fragte er mißtrauisch. »Da war doch etwas in meinem Gehirn, und Sie sahen schon wieder so weggetreten aus, Professore…«
    Zamorra lächelte und streckte die Hand aus.
    »Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, Dottore«, erklärte er. Er räusperte sich mehrfach; ein dicker Kloß schien in seiner Kehle zu stecken. »Ich spürte die Anwesenheit eines Telepathen in unmittelbarer Umgebung und habe bei Ihnen angetestet, ob Sie dieser Gedankenleser sind.«
    Gliantis Mund klaffte auf. »Gedankenleser? Ich?« staunte er.
    »Nun, Sie sind es nicht«, brummte der Parapsychologe trocken. »Seien Sie froh darum, es wäre Ihnen sonst vielleicht schlecht ergangen.«
    Die Augen des Arztes wurden träumerisch. »Gedankenlesen… Es muß eine faszinierende Gabe sein. Eine fantastische Verständigungsmöglichkeit, die jeden Irrtum ausschließt…«
    »Ein Fluch«, versetzte Zamorra kalt. »Geben Sie sich keinen Illusionen hin. In unserer heutigen Zivilisation ist es ein Fluch. Es paßt nicht mehr in unsere Zeit. Was vor Jahrzehntausenden für unsere Vorfahren vielleicht nützlich war, ist im Zuge der Evolution nicht umsonst verkümmert. Es hat alles seinen Sinn, Signore Glianti. Glauben Sie es mir.«
    Glianti schüttelte langsam den Kopf.
    »Und Sie?« fragte er leise. »Sie - Sie können auch Gedanken lesen?«
    Zamorra wurde einer Antwort enthoben.
    Sir Francis Hedgeson trat in Begleitung seiner Tochter zum zweitenmal ein und nahm am Kopfende des Tisches Platz, ohne ein Wort zu verlieren. Er sah starr an Zamorra vorbei. Sein Gesicht war bleich. Es war ein krasser Gegensatz zu seinem Aussehen vom Nachmittag. Hedgeson wirkte mit einemmale krank.
    Zamorra ahnte dunkel, daß das kurze Para-Duell zwischen ihm und dem anderen Telepathen vielleicht nicht ohne Folgen geblieben sein mochte.
    War Sir Francis der dämonische Gedankenleser?
    ***
    »Nein, diesmal war ich klüger«, hatte Augenblicke vorher die Nebelhexe Yana leise zischend gesagt. Der Telepath zuckte zurück. Er wurde an das Zischen einer Schlange erinnert, wenn Yanaa in dieser Weise sprach. Und er haßte die Schlangen.
    »Es gibt diesmal keine Seelenlosen!«
    Der große Mann atmete tief durch. »Du liest meine Gedanken?« fragte er bestürzt, weil er feststellen mußte, daß Yanaas Kräfte immer stärker wurden. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie ihn überragte, und was dann geschah…
    Das Attentat mußte vorher geschehen, und dann würde er sie…
    Er dachte nicht weiter. Auch so war Yanaa schon genügend gewarnt. Er sah es in dem Irrlicht ihrer Facettenaugen, daß sie abermals seine Gedanken gelesen hatte.
    »Ja, und wie leicht es geht, Mensch, der ein Dämon werden will! Meine Kraft wächst, und diesmal habe ich die Seelen nur angezapft, um auf diese Weise zu neuer Energie zu kommen…«
    Eine neue Variante, durchzuckte es ihn. Sie nimmt nicht mehr das Ganze, sondern gibt sich mit einem Teil zufrieden!
    »Mit einem kleinen Teil nur, Meister, so, daß es kaum auffällt, aber viele kleine Teile ergeben ein Ganzes!«
    Er hielt sie immer noch an den Schultern.
    »Wen?« fragte er heiser. »Wen hast du angezapft? Los, sprich, oder ich töte dich! Noch ist meine Macht größer als deine!«
    Yanaa lachte leise in

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