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0129 - Der Zyklop aus der Hölle

0129 - Der Zyklop aus der Hölle

Titel: 0129 - Der Zyklop aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und monoton. Starker Betrieb herrschte nicht auf der Autobahn zur Küste.
    Nach zehn Minuten sah ich die Ausläufer des Moors. Und ich merkte sie auch, denn gewaltige Fliegenschwärme hingen in der Luft, und als der Polo hindurchraste, war die Frontscheibe im Nu gelb von zerklatschten Insektenleibern.
    Nese stellte den Wischer an.
    »Ist das immer so?« fragte ich.
    »Nein, aber oft. Besonders im Sommer.«
    Die Scheibe wurde kaum sauber, die Schmiere verteilte sich nur.
    »An der nächsten Ausfahrt müssen wir ab«, erzählte der Polizist.
    »Dann sind es nur noch einige Kilometer.«
    »Gut.« Ich freute mich. »Gibt es in dem Ort auch ein anständiges Gasthaus? Ich habe Hunger.«
    »Sie werden zufrieden sein.«
    Nese blinkte und fuhr auf die rechte Spur. Noch 300 Meter bis zur Abfahrt, das sah ich an den Schildern mit den hellen Querstreifen.
    Auf einer großen blauen Tafel las ich einige Ortsnamen, die ich jedoch wieder vergessen habe.
    Wieder machte Wachtmeister Nese einen Fehler. Er unterschätzte die Kurve, ging sie mit zu hoher Geschwindigkeit an, und der Polo kam mit dem Heck ins Schleudern. Durch Gegensteuern fing Nese ihn wieder ab.
    Ich war froh, daß wir die Autobahn hinter uns gelassen hatten.
    Nese war ein wahrer Kamikaze-Fahrer. Er schien seinen Führerschein von einem Versandhaus erhalten zu haben.
    Wir gerieten an eine Kreuzung. Rechts führte der Weg zurück nach Bremen, links ging es in Richtung Bremerhaven.
    Wir fuhren links.
    Etwa 500 Meter weiter wurde die gut ausgebaute Straße schmäler. Sie teilte schnurgerade einen kleinen Ort, der nur aus ein paar Häusern bestand. Meist waren es Bauerngehöfte, und ich sah die für diese Gegend so typischen Rieddächer.
    Ich kurbelte die Seitenscheibe nach unten.
    Man roch das Moor.
    Irgendwie verbreitete es einen typischen Geruch. Zwar frisch, aber gleichzeitig auch faulig. Schnuppernd zog ich die Nase hoch.
    Hier war die Luft klar, es gab keine Industrieanlagen.
    Schnell hatten wir den Ort durchquert. Rechts und links Wiese bis hin zur Autobahn auf der einen Seite. Dann passierten wir ein Torfabbaugebiet. Ich sah die Bagger mit ihren Schaufelrädern und lange Fließbänder.
    Wieder durchfuhren wir einen Ort. Dieser war größer. Es gab ein paar Geschäfte und Kneipen, viele Menschen waren mit Fahrrädern unterwegs.
    »Vor dem nächsten Dorf müssen wir ab!« erklärte mir mein Begleiter.
    Ich nickte mit halb geschlossenen Augen. Die Fahrt machte mich irgendwie schläfrig. Vielleicht war es auch die monotone Landschaft, auf jeden Fall nickte ich ein und wurde unangenehm geweckt, als ich mit dem Kopf gegen das Autodach stieß.
    Schuld daran war die holprige Wegstrecke, in die der Wachtmeister eingebogen war. Es war wirklich nur mehr ein Kiesweg mit zwei Fahrspuren.
    Sie waren mit Schlaglöchern übersät, so daß das Fahren keinen Spaß machte.
    »Hier müssen wir durch?« fragte ich.
    Nese nickte. »Eine Abkürzung.«
    »Sie sind der Fahrer«, lächelte ich.
    Die Gegend hatte sich zwar nicht verändert, aber was ich von der breiten Straße noch als nur Wiese angesehen hatte, entpuppte sich nun als tückisches Sumpfgebiet.
    Zwischen dem Gras sah ich das braune Wasser, und wenn ich daran dachte, wie leicht man doch vom Weg abkommen konnte, wurde es mir schon ein wenig mulmig.
    »Mußten wir hierherfahren?« fragte ich.
    »Haben Sie Angst?«
    »Das gerade nicht. Aber die Straße hätte es auch getan, und auf ein paar Minuten kommt es nicht an.«
    »Ich kenne mich hier aus.«
    Wachtmeister Nese kam nicht vom Weg ab, sondern hielt den Wagen gut in der Spur. Auch drehten die Räder nicht durch. Nese fuhr geschickt, viel sicherer als auf der Autobahn.
    Von einem Dorf sah ich allerdings nichts. Dabei war das Land flach. Die Dächer der Häuser hätte ich eigentlich längst erkennen müssen, doch das war nicht der Fall.
    Ich schaute nach rechts.
    Ja, da sah ich ein paar Dächer. Vielleicht einen oder zwei Kilometer entfernt, wo auch hohe Bäume standen. Unter Umständen waren sie unser Ziel, nur führte der Weg bisher noch an ihnen vorbei.
    Ich wollte mich gerade beschweren, als wir eine Stelle erreichten, wo sich zwei Pfade kreuzten.
    Endlich, dachte ich und lehnte mich entspannt zurück.
    Da passierte es. Ich wurde völlig überrascht, denn mit solch einer Attacke hatte ich nie gerechnet.
    Plötzlich zog der Fahrer den Polo nach links, ich flog gegen die Tür, stieß mir irgendwo den Kopf, wurde nach vorn gedrückt und hing im Gurt fest. Trotzdem knallte mein

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