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0129 - Der Zyklop aus der Hölle

0129 - Der Zyklop aus der Hölle

Titel: 0129 - Der Zyklop aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als wäre er völlig allein auf der Welt.
    Bert Malik war ein kräftiger Mann mit blauschwarzen Haaren und einem etwas breitflächigen Gesicht, in dem besonders die flache Nase auffiel und die starr blickenden Augen. Er trug Koteletten, die fast bis zu den Mundwinkeln reichten.
    Leicht würde er es ihnen nicht machen. Nein, wenn sie ihn tatsächlich stellen sollten, wollte er einige von ihnen mit in die Hölle nehmen. Munition besaß er genug. Malik wollte schon gehen, da fiel ihm ein, daß er seine Taschenlampe vergessen hatte. Er stieg noch einmal in den Wagen und holte die Stablampe aus dem Ablagefach.
    Danach machte er sich auf den Weg.
    Der Pfad, den er genommen hatte, führte tiefer in den Sumpf hinein. Und Malik hoffte, daß er irgendwann in den nächsten Stunden dieses verdammte Moor auch mal verlassen konnte. Irgendwo mußte es doch einen Ausweg geben.
    Der Mörder schaute auf die Uhr.
    Noch eine Stunde bis Mitternacht.
    Er grinste. Geisterstunde, hatten sie früher als Jungen immer gesagt. Aber das war vorbei. Malik glaubte nicht an Gespenster oder Geister, er fürchtete sich zwar vor dem Moor, aber nicht vor den Moorgeistern. Malik sah seine Situation sehr realistisch. Die gleichen Schwierigkeiten, die er hatte, die hatten auch seine Verfolger.
    Wenn er seinen Vorsprung halten konnte, war alles klar.
    Zudem hatte er gehört, daß auch im Moor Menschen wohnten.
    Bauern, die praktisch von der Hand in den Mund lebten, auf einem einigermaßen trockenen Stück Getreide und Obst anbauten und in den malerischen Häusern mit den riedbedeckten Dächern wohnten.
    Gesehen hatte er davon noch nichts, und so leicht würde er auch nichts sehen, denn in diesem Moor war es verdammt finster.
    Am Himmel hing zwar ein aufgehender Mond, aber treibende Wolken verdeckten ihn immer wieder, so daß sein fahles, geisterhaftes Licht nur gefiltert zur Erde durchdrang.
    Malik blieb stehen und zündete sich eine Zigarette an. Als er den Kopf beugte und die Flamme mit der Hand abschirmte, streifte ein kalter Windhauch seinen Nacken.
    Der Killer fröstelte. Tief sog er den Rauch in die Lungen und blies ihn aus.
    Dann ging er weiter.
    Daß es wohl kaum trockene Pfade durch ein Moor gibt, konnte er an seinen Schuhen feststellen. Sie waren über und über mit Lehm bedeckt, und in jeder Trittspur, die er hinterließ, sammelte sich sofort trübes Wasser.
    Er hustete und warf wütend seine Zigarette weg. Gestört durch diesen Laut flatterte erschreckt ein Vogel hoch und verschwand.
    Malik war zusammengezuckt, grinste aber dann über seine eigenen Nerven.
    Er ging weiter. Hin und wieder schaltete er die Lampe ein und leuchtete den Weg vor sich ab.
    Er sah grünbraunes Gras, das bis zu seinen Schienbeinen hochwuchs. Hin und wieder tauchten zu beiden Seiten des Pfads verkrüppelte Bäume auf, die anklagend ihre Zweige und Äste nach allen Seiten wegstreckten.
    Malik wußte auch von gefährlichen Sumpflöchern, die urplötzlich da waren. Sie waren mit brackigem Wasser gefüllt und zogen den, der einmal in sie hineingetreten war, gnadenlos in die Tiefe, um ihn nie wieder herzugeben.
    Aber daran wollte er nicht denken. Sonst machte er sich noch verrückt.
    Malik blieb immer wieder stehen und schaute zurück. Er nahm an, daß auch die Verfolger nicht ohne Licht auskommen würden, doch der Killer sah keinen Schein.
    Höchstens ein Irrlicht, das über den Sumpf zuckte.
    Inzwischen veränderte sich die Umgebung. Der Flüchtling sah ab und zu hohe, schlanke Bäume aus dem morastigen Boden ragen.
    Erlen oder Pappeln, wie er annahm, auch hatte der Wind aufgefrischt und trug den Geruch von Fäulnis und Moder heran.
    Der Nebel war nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich hatte ihn der Wind in eine andere Richtung getrieben oder völlig aufgelöst. Darüber war Malik natürlich mehr als froh, denn die milchige Suppe hätte ihn doch sehr behindert.
    Er hoffte, daß er irgendwann auf einen Knüppeldamm treffen würde. Diese Holzdämme, oft von Torfstechern angelegt, waren sicher. Auf ihnen konnte man das Moor bequem durchqueren. Doch einen Knüppeldamm sah er nicht. Überhaupt hatte er das Gefühl, sich in einem Teil des Moores zu befinden, wo sich normalerweise überhaupt kein Mensch mehr hinverirrte.
    Der Weg wurde schmaler. Malik merkte es daran, daß er einmal abrutschte und sein linker Fuß plötzlich in einem Wasserloch verschwand. Hastig zog er ihn wieder heraus. Als er nachschaute, waren Schuh und ein Teil des Hosenbeins mit kleinen grünen Algen

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