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0129 - Der Zyklop aus der Hölle

0129 - Der Zyklop aus der Hölle

Titel: 0129 - Der Zyklop aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rutschte.
    Plötzlich sprühten Funken, knisterte und gleißte es. Der Zyklop schlug um sich, er röchelte, flehte den Satan an, doch der Teufel hatte sich aus diesem Haus zurückgezogen.
    Er ließ seinen Diener im Stich.
    Mit den Beinen trampelte er noch auf dem festgestampften Lehm herum, ein paar Sekunden dauerte der verzweifelte Kampf, dann hatten die Kräfte des Lichts gesiegt.
    Der Zyklop verging.
    Er zerfiel nicht zu Staub, nein, er verwandelte sich. Zurück blieb ein Mensch.
    Ein toter Karl Merkens.
    Der Lichtkäfig fiel zusammen. Im Keller wurde es finster. Nur durch die Luke drang ein wenig Licht.
    Dann war es still.
    Ich fühlte an meiner Hüfte nach. Als ich die Hand zurückzog, war sie naß von Blut. Die Verletzung schmerzte, aber sterben würde ich daran nicht. Ein sauberes Taschentuch hatte ich bei mir und preßte es auf die Wunde.
    Dann ging ich auf das gefesselte Mädchen zu, lächelte und nickte.
    Alceste schaute mich aus großen Augen an. Plötzlich konnte sie nicht mehr und begann zu weinen.
    »Er kann Ihnen nichts mehr tun«, beruhigte ich sie. »Er ist tot!«
    Sie nickte und weinte weiter.
    Ich aber durchsuchte die Taschen des Toten und fand auch die Schlüssel für die Fesseln.
    Damit befreite ich Alceste.
    Dann schaute ich nach dem Skelett.
    Es hatte sich zu Staub aufgelöst. Was jahrelang zwischen zwei Menschen als höllisches Zusammenleben existiert hatte, gab es nicht mehr. Nur die Tochter war gerettet.
    Ihr wünschte ich von Herzen alles Gute.
    ***
    Wachtmeister Nese holte eine Leiter. Er war wieder aufgewacht und konnte sich an nichts erinnern.
    Zuerst ließ ich Alceste hochklettern, dann kümmerte ich mich um die beiden Bewußtlosen.
    Auch den Schlüssel für ihre Fesseln fand ich bei dem Toten.
    Will Mallmann erwachte zuerst. Er setzte sich auf, stöhnte und schaute mich an, als käme ich vom Mars.
    »Du hier, John?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Aber wieso bist du…?« Er verstand und begriff nicht. Dann sah er den Toten.
    »Ich habe ihn erledigt«, sagte ich.
    »Während ich bewußtlos war?«
    »Ja.«
    »Das mußt du mir erzählen.«
    »Später.«
    Oben saßen wir zusammen. Alceste hatte meine Wunde verbunden und ging nicht von Manfred Riegels Seite. Sie zitterte immer noch, aber Manfred hielt sie so fest, als wollte er sie sein ganzes Leben nicht mehr loslassen.
    Natürlich schämte sich Wachtmeister Nese, aber er konnte nichts für seine Taten. Bei der ersten Begegnung mit dem Zyklopen war er bereits in dessen Bann geraten.
    Bei Will und dem Jungen hatte es nicht geklappt, weil sie bewußtlos geschlagen worden waren.
    Zum Glück, mußte man sagen.
    »Und was geschieht mit dem Haus?« fragte der Kommissar.
    »Wollen Sie hier leben?«
    Die Frage galt Manfred Riegel, doch der schüttelte hastig den Kopf. »Auf keinen Fall. Wir ziehen nach Bremen. Meine Mutter besitzt dort ein kleines Häuschen. Da ist bestimmt noch Platz für dich.«
    Als Alceste das hörte, nickte sie, und ihre Augen strahlten dabei.
    Ich blieb noch zwei Tage in Bremen. Zusammen mit Will Mallmann schauten wir uns die Stadt an. Da sich der Wettergott wirklich von der besten Seite zeigte, wurden die Altstadtbummel zu Erlebnissen. Zwei Tage jagten wir keine Geister oder Dämonen, dafür lernten wir die Lokale der Altstadt kennen, denn Manfred Riegel war da ein ausgezeichneter Führer.
    Als ich Bremen wieder verließ, wußte ich, daß ich hier einen neuen jungen Freund gefunden hatte…
    ENDE

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