Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0129 - Der Zyklop aus der Hölle

0129 - Der Zyklop aus der Hölle

Titel: 0129 - Der Zyklop aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
außer der normalen gab. Welten, in denen Dämonen und andere abartige Gestalten das Sagen hatten. Er selbst hatte schon gegen sie gekämpft, und damals war seine Frau Karin von einem blutgierigen Dämon getötet worden. Will Mallmann hatte sie dann sogar wiedergesehen, allerdings als Untote, und er hatte sie erschießen müssen, um ihr den endgültigen Frieden zu geben.
    Damals wäre er fast zerbrochen, doch seine Freunde, allen voran John Sinclair, hatten ihm immer wieder Mut zugesprochen, und so war Will in seine Aufgabe noch stärker hineingewachsen. Er galt beim BKA als ein harter Verbrecherjäger, und er hielt die Augen auf. Wenn er in Erfahrung brachte, daß irgend etwas Unerklärbares auf der Welt geschah, war Will sofort bereit, den Kampf aufzunehmen, auch gegen die Mächte der Finsternis.
    Nur hatte er es schwer, dies seinem Arbeitgeber begreiflich zu machen, doch es gab inzwischen Leute, die sich auch für die Arbeit eines Geisterjägers interessierten, so daß manche organisatorischen Probleme unbürokratisch aus der Welt geschafft werden konnten.
    »Woran denken Sie?« fragte Franke Nese.
    »Ach, an nichts.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht. Ein komisches Gefühl ist es schon, so durchs Moor zu fahren, nicht?«
    Mallmann nickte. »Wie weit ist es eigentlich noch?«
    »Es dauert nicht mehr lange, dann haben wir es geschafft«, sagte Nese und stach kräftig das Paddel ins Wasser, wobei Will Mallmann den nächsten Stich führte. Der Wachtmeister ließ für einen Augenblick das Paddel sinken und deutete nach links.
    »Sehen Sie dort den etwas dunkleren Streifen?«
    Der Kommissar schaute angestrengt in die angegebene Richtung.
    »Das ist der Weg, den der flüchtende Kerl genommen hat«, erklärte Nese.
    »Und wo endet er?«
    Wachtmeister Nese tauchte das Ruder wieder in die Brühe.
    »Wahrscheinlich vor einem Wasserloch.«
    »Dann wollen wir nur hoffen, daß Sie recht haben«, sagte Mallmann und ruderte ebenfalls.
    Diesmal behielt er den Weg immer im Auge. Plötzlich zuckte er regelrecht zusammen.
    »Was ist?« fragte der Wachtmeister, dem die Bewegung natürlich nicht entgangen war.
    »Auf dem Weg schimmert ein Licht!«
    Nese beugte sich etwas nach vorn. »Ehrlich?«
    Will mußte grinsen. »Ja, schauen Sie selbst.«
    Der Wachtmeister riß die Augen auf. »Sie haben recht, Kommissar. Jetzt sehe ich es auch. Das bewegt sich sogar. Als würde jemand mit einer eingeschalteten Taschenlampe in der Hand durch das Moor irren. Toll, sagenhaft.«
    »Paddeln wir weiter.« Mallmann bremste den Eifer des jüngeren Kollegen. »Aber noch vorsichtiger.«
    »Klar.«
    Die Männer gaben acht, daß nicht zu viele Geräusche entstanden, wenn die Ruderblätter in die Brühe tauchten. Zwar lag die Dunkelheit über dem Moor, aber fremde Geräusche, die nicht in das Konzert der Natur paßten, waren doch weit zu hören.
    Will Mallmann behielt den Weg konstant im Auge. Keinen Blick ließ er davon, und er sah auch das Tanzen des Lichtstrahls. Die Person schritt tiefer in das Moor hinein.
    Die Verfolger ruderten schräg auf den Mann zu. Irgendwann würden sie mit ihm zusammentreffen, wenn sie die Geschwindigkeit beibehielten.
    Mallmann wollte den Killer fangen. Dieser Kerl gehörte hinter Gitter, das mußte einfach sein. Er durfte nicht frei herumlaufen, zu viele Menschenleben hatte er bereits auf dem Gewissen.
    »Jetzt geht er nicht mehr weiter«, sagte Nese plötzlich. Dann lachte er schadenfroh. »Da ist der Weg sicherlich zu Ende. Jetzt muß er die gleiche Strecke wieder zurücklaufen, wenn er noch irgend etwas schaffen will.«
    »Aber da sind unsere Kollegen«, sagte Mallmann. Er tastete nach seiner Dienstwaffe. Sie steckte in der Schulterhalfter. Für eine Schießerei war der Kommissar gerüstet, obwohl er hoffte, daß es auch ohne abgehen würde.
    Die Männer paddelten jetzt schneller. Synchron stachen sie die Paddel ins Wasser. Der schwerfällig wirkende Kahn glitt plötzlich viel eleganter über das Moorwasser und schob sogar eine kleine Bugwelle hoch.
    Und dann hörten sie die Schreie.
    »Hilfe! Hilfe!« gellte es über das Moor.
    Beiden Männern lief eine Gänsehaut über den Rücken…
    »Ob die den gekriegt haben?« fragte Frank Nese ein wenig naiv.
    Mallmann schüttelte den Kopf. »Unsinn, Kollege. Das hätten wir mitbekommen. Zudem ergibt sich ein Typ wie Malik nicht freiwillig, der hätte mit seiner MPi geschossen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Die beiden Beamten paddelten schneller. Will war davon überzeugt, daß Malik

Weitere Kostenlose Bücher