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0129 - Der Zyklop aus der Hölle

0129 - Der Zyklop aus der Hölle

Titel: 0129 - Der Zyklop aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht aufgepaßt hatte und in ein Moorloch eingesunken war. Er war vielleicht zu hastig gewesen.
    Sie achteten jetzt auch nicht mehr auf Lautlosigkeit, sie wollten nur den Menschen retten, auch wenn er ein gemeiner, hinterhältiger Mörder war.
    Das zählte jetzt nicht.
    Noch immer hallten ihnen die Schreie entgegen, und Mallmann brüllte zurück: »Wir kommen, Malik. Halten Sie noch aus! Bewegen Sie sich nicht. Machen Sie keinen Fehler!«
    »Hilfeee…!«
    »Himmel, das hält ja kein Mensch aus!« flüsterte der Wachtmeister Nese und wischte sich mit dem Uniformärmel den kalten Schweiß von der Stirn.
    Will erwiderte nichts. Verbissen tauchte er das Paddel ein.
    Wasser spritzte ihn naß.
    Sie kämpften um jede Sekunde. Es wurde immer schwieriger weiterzupaddeln, denn nicht nur Algen und Gras lagen auf der Wasseroberfläche, sondern auch seerosenartige Gewächse, die die Paddel stoppten, wenn sie eingetaucht wurden.
    Dann schabte der Bug plötzlich über festeren Boden.
    »Wir sind da«, sagte Nese.
    Mallmann stand schon. Er ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten, und sprang aus dem Boot.
    »Vorsichtig, Kommissar!« rief der Wachtmeister.
    Der Kommissar landete auf dem weichen Boden. Durch die Wucht des Sprungs sank er sofort bis zu den Knöcheln ein, schimpfte und hatte Mühe, den Fuß wieder hervorzuziehen.
    Der Sumpf griff nach ihm…
    Die Hilfeschreie waren verstummt. Will Mallmann hörte nur noch ein qualvolles Wimmern.
    »Ich komme, Malik!« Mallmann wühlte sich voran. Sein Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck. In der Hast hatte er sich sogar auf die Unterlippe gebissen. Es schmatzte, wenn er seine Füße hochzog und sich Brackwasser in den Trittstellen sammelte.
    Dann hatte er den Weg erreicht. Scharf wandte sich Mallmann nach rechts. Nur noch wenige Meter trennten ihn von dem gefährlichen Tümpel, wo Malik eingesunken war und noch immer um sein Leben kämpfte.
    Die brennende Lampe lag auf dem Boden. Mallmann sah den Schein zwischen den hohen Gräsern leuchten. Leider wurde der Mond wieder von einigen dicken Wolken verdeckt, so daß der Kommissar den Gangster erst sehen konnte, als er dicht am Rand des Wasserlochs stand.
    Mallmann bückte sich.
    Seinen Augen bot sich ein schauriges Bild.
    Maliks Kopf befand sich noch oberhalb der dunklen Wasserfläche. Er hatte einen Arm ausgestreckt und seine Hand in die Gräser gekrallt, doch das half ihm auch nichts mehr.
    Der Tümpel war stärker, die Macht zog ihn weiter in die Tiefe.
    Will Mallmann streckte seinen rechten Arm aus und öffnete die Hand. »Packen Sie zu, Malik!«
    Als der Killer nicht reagierte, ergriff der Kommissar dessen Handgelenk. Dabei mußte sich Will weit vorbeugen, schaute auch an dem Mörder vorbei und entdeckte das rotschimmernde Auge.
    Sein Herz übersprang einen Schlag. Für zwei Sekunden ließ er sich ablenken. Das war sein Fehler. Als er den Ruck spürte, was es viel zu spät.
    Das andere, Unheimliche hatte Bärenkräfte. Es riß sein Opfer aus Maliks Griff, und bevor der Kommissar nachfassen konnte, verschwand der Killer im Tümpel.
    Ein paar Blasen stiegen hoch und zerplatzten. Mallmann sah noch das entsetzte Gesicht, dann geriet das Wasser so sehr in Bewegung, schäumte und quirlte auf, daß der Kommissar nichts mehr erkennen konnte.
    Dafür jedoch wechselte das Schauspiel.
    Eine gewaltige Klaue tauchte aus dem Tümpel auf. Es war nicht die Hand des Mörders, sondern die eines Monsters…
    ***
    Will Mallmann reagierte nicht schnell genug. Die Klaue, naß vom Wasser und mit Algen bedeckt, erschien dicht vor seinen Augen und klatschte ihm ins Gesicht.
    Will spürte einen scharfen, brennenden Schmerz, als hätte man ihm Säure entgegengekippt, und warf sich zurück. Diesmal hatte er richtig reagiert. Beim zweiten Mal verpaßte ihn die Klaue, sie schlug neben ihm zu Boden, wo sie einen gewaltigen Abdruck hinterließ.
    Mallmann rollte sich herum. Er dachte nicht darüber nach, wer oder was in dem Tümpel hausen konnte, er zog seine 08 und feuerte sofort.
    Zwei Kugeln hieben dicht über dem Gelenk in die nasse Hand, doch sie taten dem Unhold nichts. Sie blieben stecken, das war alles.
    Dafür schäumte das Wasser im Tümpel wieder, und im nächsten Augenblick erschien der Kopf eines schrecklichen Monsters.
    Auch hier sah Will die lederartige Haut. Algen und Tang hingen über das Gesicht mit der fleischigen Nase und den wulstigen Lippen. Doch auch sie konnten eines nicht verdecken: Das rotglühende Auge. Es beherrschte das

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