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0129 - Die Vampir-Lady

0129 - Die Vampir-Lady

Titel: 0129 - Die Vampir-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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behaupten Sie immer noch, damit die Phantom abgeschossen zu haben?«
    »Ich habe nicht geschossen«, wehrte sich Zamorra. »Mein Freund mußte sich verteidigen. - Außerdem, erstens ist die Waffe leer und zweitens haben Sie vergessen, sie zu entsichern.« Er nahm den Blaster in die Hand und berührte einen rötlichen Punkt. Klickend schob sich der Abstrahlpol vor.
    Craa Dül… Zamorra konnte sich die Ähnlichkeit mit Ogo Krul nicht erklären. Sie war zu verblüffend.
    Und er wußte mit absoluter Sicherheit, daß dieser Craa Dül gesehen haben mußte, was hier von der Straße aufgehoben worden war. Er hatte die Strahlwaffe erkannt. Zamorra hatte das erkennende Aufblitzen, die gesamte damit verbundene unterbewußte Gestik förmlich in sich aufgenommen.
    Craa Dül mußte mit den Vorfällen zu tun haben. Irgendein Instinkt sagte es ihm.
    Verhaften Sie ihn, bevor er Unheil anrichtet! wollte er den Polizisten zuschreien. Doch er wußte, daß es widersinnig war. Der einzige, der in kürzester Frist festgenommen werden würde, so oder so, war er - Professor Zamorra! Und zwar wegen Spionage und Hochverrat oder ähnlich klingender Delikte.
    »Kommen Sie jetzt, wir fahren zurück zum Schloß und setzen die Durchsuchung fort. Und wehe Ihnen, wenn wir etwas finden…«
    Zamorra hörte es kaum. Er spielte mit der leergeschossenen Waffe, berührte den Kontakt.
    Und schrie entsetzt auf.
    Mit einem häßlichen Zischen zuckte der grellweiße Blitz aus der Trichtermündung, fraß sich in den Dienstwagen der Sûreté und ließ ihn in Sekundenbruchteilen zu einer winzigen Sonne werden!
    ***
    Craa Dül hatte Zamorra erkannt. Er hatte auch den Blaster erkannt, um den es ging, den er in seinen Besitz beziehungsweise in den Besitz seines Auftraggebers bringen sollte. Die Vampirattacke in der Nacht, die ihn vier seiner Vasallen gekostet hatte, war gescheitert. Wohl hatte die Agentin ausgeschaltet werden können, aber die Waffe war unauffindbar geblieben.
    Dabei hatte er seinen Plan gut eingefädelt. Die Sowjets wollten den Strahler in ihren Besitz bringen. Craa Dül ebenfalls. Als Vertreter der schwarzmagischen Mächte vermochte er nicht in das Château Montagne mit seinen tausendfachen Absicherungen und magischen Fallen einzudringen. Er hatte daher das Vorgehen der russischen Agentin abgewartet, um sie dann nach erfolgreicher Durchführung ihres Vorhabens von seinen Vampiren abfangen zu lassen.
    Doch der Schlag war ins Wasser gegangen. Er fürchtete schon, bis zur Nacht warten zu müssen - die Nacht, in der er vier neue Opfer suchte, um den Bestand an Vampiren wieder aufzufrischen -, bis die von den Vampiren zu einer Untoten gemachte Agentin wieder auftauchen und sich bei ihm melden würde, doch dies hier war noch schöner. Besser hätte es gar nicht kommen können. Zamorra besaß die entwendete Waffe wieder! So konnte er bereits jetzt beginnen zu handeln.
    Daß er durch das Kurzverhör des Polizisten bekannt war, störte ihn dabei nicht. Craa Dül war mit sich und der Welt zufrieden.
    Die Aktion konnte beginnen.
    Er war gerade um eine Straßenecke gebogen, als er das Geräusch einer verheerenden Explosion vernahm, dem ein häßlicher Zischlaut vorausgegangen war.
    Abrupt blieb er stehen, machte kehrt.
    Seine roten Albinoaugen fraßen sich förmlich in das Bild hinein.
    Die Stelle, an der der getarnte Polizeiwagen gestanden hatte, war zu einer Hölle geworden - eine Hölle von brennenden Trümmern, flammendem Benzin und schreienden Menschen…
    ***
    Wie von einer Titanenfaust gepackt, wurden die Menschen zurückgeschleudert. Zamorra schloß geblendet die Augen, als der gleißende Feuerball vor ihm aufflammte. Doch auch als dann alles vorüber, war und nur noch das Prasseln der Flammen an seine Ohren drang, vermochte er noch nichts wieder zu sehen. Schwarze Flecken rasten vor einem wirren Farbenspektrum hin und her. Seine Augen tränten wie die Niagarafälle, und neben sich hörte er Gaston Verdier wie einen Irren toben.
    »Sie Narr… ausgerechnet auf den Tank… Zamorra, das kostet sie die…«
    Zamorra, geblendet, überrascht durch die plötzliche Energieabgabe und ohnehin verärgert durch die Sturheit des Agenten, brüllte wie weiland Polyphem, der Zyklop. »Halten Sie endlich den Mund, und fangen sie an zu löschen! Halten Sie den Mund…«
    Immer noch prasselten die Flammen. Zamorra hörte plötzlich viele Stimmen um sich herum und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, die immer noch Nachschub bekamen. Zu grell war der Lichtblitz

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