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0129 - Nur über meine Leiche

0129 - Nur über meine Leiche

Titel: 0129 - Nur über meine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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eine wirkliche Gefahr für das Gelingen des ganzen Planes war. Der erste Schritt war getan, als die falsche Bradley-Tochter die vorläufige Leitung der Werke in die Hände von Stafford legte.«
    »Genau.«..
    »Brooter beschloss, Charlie Murphy ganz aus dem Wege zu räumen. Dann konnte gar nichts mehr schiefgehen. So dachte Brooter wenigstens.«
    Phil unterbrach das Schweigen, das nach meinen Worten entstanden war.
    »Wie ist denn Brooter nur auf den Gedanken gekommen, diesen Riesen-Coup zu starten, der ja anfangs auch ganz gut gelaufen ist?«
    Milton Hagerty zuckte die Schultern.
    »Wie ich so aus Gesprächen zwischen Bobby und Ted entnommen habe, muss da noch jemand im Werk sitzen. Vielleicht jemand, der mit dem - äh Stafford gut bekannt oder befreundet ist. Ein Name ist jedenfalls nicht gefallen, Bobby und Ted waren ja sehr vorsichtig in ihren Äußerungen. Die haben mir ja immer wieder zu verstehen gegeben, dass sie es nicht nötig haben, mir alles auf die Nase zu binden. Verdammt, hätte ich doch bloß nicht so in Geldschwierigkeiten gesteckt. Ich hatte bestimmt vor, kein Ding mehr zu drehen. Von dem - von dem Mord ganz zu schweigen…«
    ***
    Ich kam erst zu ein wenig Schlaf, als ich am Nachmittag in einem Clipper der Pan American Airways saß, der quer durch die Staaten nach San Francisco unterwegs war.
    Das Flugzeug, das Phil genommen hatte, brauste inzwischen zur »alten Welt« hinüber. Mein Freund würde in Lausanne mit seinen Nachforschungen beginnen und sie so lange fortsetzen, bis er auf eine Spur von Patricia Bradley stieß.
    Ich wollte mich in Frisco nach der verkrachten Schauspielerin Judith Hope umsehen. Vielleicht konnte sie mich auf die Spur der Brooter-Bande bringen. Der ganze Tag bis zu meinem Abflug vom New Yorker Flughafen Idlewild hatte im Zeichen umfangreicher Vorbereitungen gestanden. Phil und ich hatten allerlei zu organisieren gehabt. Wir hatten Besprechungen mit unserem Chef, Mr. John D. High, geführt und hatten uns mit den G-men beraten, die auf die Brooter-Gang angesetzt waren.
    Ich gestehe es ganz offen, wir hatten es uns nicht träumen lassen, dass wir doch wieder den Fall Brooter bearbeiten konnten, als wir den Fall Bradley übernahmen. Wer konnte es denn auch wissen, dass diese beiden undurchsichtigen Affären ein und derselbe Fall waren?
    Die Zeugenaussagen, Murphys Angaben, das Gutachten der Verkehrspolizei über den als Autounfall kaschierten Mord an dem Industriellen Thomas Bradley, der Tod des Buchhalters Charlie Murphy, das Geständnis seines Mörders Milton Hagerty, unsere Ermittlungen, das alles hatte sich allmählich zu einem Mosaik zusammengefügt, aus dem ganz plastisch das große Verbrechen in chronologischer Folge ersichtlich wurde. Slim Brooter hatte sich für den genialen Star-Gangster gehalten. Diese Überheblichkeit war der erste Fehler, den er gemacht hatte. Dann hatten aber auch andere Leute Fehler gemacht, so Judith Hope und Milton Hagerty.
    Mein Schlaf im Flugzeugsessel war tief und fest. Ich wachte erst wieder auf, als die reizende Stewardess mit ihrer klingenden Stimme ausrief:
    »Meine Damen und Herren. In wenigen Minuten landen wir in San Francisco. Wollen Sie bitte das Rauchen einstellen und sich anschnallen.«
    Ich rieb mir die Augen und sah vorn an der Cockpit-Wand auch schon die Aufforderung: »NO SMOKING« aufleuchten. Auch das Schild daneben blitzte in kurzen Intervallen auf. »FASTEN SEAT BELT«.
    Ich legte artig die Gurte um meinen Leib, und bald war es überstanden. Nach der Frisco-Zeit war es jetzt 23 Uhr 35.
    Die richtige Zeit für einen Bummel durch das Nachtleben. Ich war so optimistisch, dass ich auf die Mitnahme von Gepäck verzichtet hatte.
    Draußen auf dem Vorplatz fragte ich den erstbesten Taxifahrer, ob er das Nachtlokal »Saturday-Night-Club« kenne.
    »Natürlich«, grinste der Mann. »Wollen Sie einen ollen Friscoer auf den Arm nehmen, Sir?«
    Ich verneinte lachend und machte es mir im Fond bequem. Kreuz und quer ging es durch die hell erleuchteten Avenuen der Innenstadt entgegen, und schließlich ließ der Chauffeur sein Fahrzeug vor einem imposanten Gebäude ausrollen. Wir waren am Ziel.
    »Saturday-Night-Club« verkündeten die bunten Neon-Buchstaben an der Hausfront.
    »Vierfünfundzwanzig«, sagte der Taxifahrer und drehte sich um.
    Ich gab ihm eine Fünf-Dollar-Note, winkte ab, als er in seinen Taschen kramte, und stieg aus.
    Ich gab Hut und Mantel an der Garderobe ab und schlenderte durch die Räume des exklusiven

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