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0129 - Nur über meine Leiche

0129 - Nur über meine Leiche

Titel: 0129 - Nur über meine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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ganz umgänglicher Mensch, aber ausfragen lasse ich mich nicht.
    »Bitte, wo steht der Apparat?«
    Ich hatte so den Eindruck, dass mir die alte Hexe ganz gern die zum Telefon gehörige Leitungsschnur um den Hals gebunden hätte, als sie einen Haufen Kram vom Tisch räumte, unter dem der Apparat verborgen war. Aber sie sah wohl ein, dass ich nicht der Mann bin, der sich widerstandslos für so etwas hingibt.
    »Da«, knurrte sie unfreundlich.
    Ich trat zum Telefon und rief das Districtsbüro an.
    »Hier Cotton«, sagte ich, als sich Tony Marten, der heute die Funkzentrale leitete, meldete.
    »Benachrichtigt die Besatzungen der Streifenwagen, die jetzt am Einsatzort stehen. Wir sind im 38. Stock. Richard Milestone liegt hier oben, vermutlich von Brooter erschossen. Außerdem haben wir Brooters Mutter hier vorgefunden. Ende.«
    Ich hatte den Hörer aufgelegt, als draußen, ein paar Häuser weiter vielleicht, eine wilde Schießerei begann.
    Ich schob das Fenster hoch, blickte hinaus und beugte mich dann etwas über die Brüstung, da ich nicht sehen konnte, wo die Schüsse herkamen. Vielleicht war Brooter den Cops irgendwo in die Arme gelaufen.
    Was dann geschah, spielte sich im Bruchteil einer Sekunde ab.
    Ich bekam plötzlich einen Stoß in den Rücken, meine Arme fuhren instinktiv hach oben, wo der Fenstergriff sein musste, und bekamen den Rahmen zu fassen.
    Mit einem wahren Panthersprung war Phil am Fenster, riss die Frau beiseite, die bereits zu einem zweiten Angriff ansetzte.
    Mir zitterten tatsächlich die Knie, als ich mich umwandte. Der Gedanke, um ein Haar 38 Stockwerke tief auf die Straße zu stürzen, trieb mir den Schweiß auf die Stirn.
    Wenn mein treuer Freund nicht buchstäblich noch im letzten Moment herbeigesprungen wäre und mich zurückgerissen hätte, nun - ich wäre wohl nicht mehr in der Lage gewesen, diesen Bericht zu verfassen.
    »Wissen Sie, was das war?«, fuhr Phil wütend die Hexe an. »Das war ein Mordversuch an einem FBI-Beamten. Sie sind ja ein Teufel, Sie…«
    Phil war außer sich vor Wut. Nur schwer ließ er sich von mir beruhigen.
    Dann wurde es plötzlich lebendig bei uns. Eine Menge Cops drängte sich herein.
    »Ist Brooter schon gefasst?«, fragte ich Lieutenant Smathers.
    »Ja, er ist schwer verwundet.«
    »Ihr Hunde, das werdet ihr mir büßen.«
    Drei Polizisten mussten die wild um sich schlagende Frau bändigen, die außergewöhnliche Kräfte entwickelte. Endlich konnte sie abgeführt werden.
    Wir veranlassten, alles Nötige. Die FBI-Mordkommission war inzwischen auch eingetroffen. Sie beschäftigte sich mit dem ermordeten Bobby.
    Lieutenant Smathers führte uns zu Slim Brooter, der drei Häuser weiter gerade auf eine Bahre gelegt und in den Ambulanzwagen geschoben wurde.
    Der Gangster war bei vollem Bewusstsein.
    »Als ich aus dem Haus kam, habe ich wenigstens noch einen von euch zur Hölle geschickt«, begrüßte er mich.
    Slim Brooter lachte sogar. Er gab sich redliche Mühe seine Schmerzen nicht zu zeigen.
    »Ist er wenigstens tot? Ich hoffe doch, dass ich ihn zur Hölle geschickt habe«, quietschte Brooter zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Ich wandte mich um und sah einen der Cops fragend an.
    Der Beamte nickte.
    »Brooter hat mit einer Tommy Gun geschossen. Mein Kollege hat mindestens ein Dutzend Kugeln mitbekommen.«
    »Tot?«
    »Sofort, Sir«, antwortete der Cop. »Ich habe ihn leider erst zu spät gemerkt. Als ich das Feuer auf ihn eröffnen konnte, war mein Kollege schon tot.«
    Ich wandte mich mit zusammengepressten Lippen wieder an den Gangster, der von drei Kugeln getroffen worden war und dem man bereits einen Notverband angelegt hatte.
    »Beruhigt Sie das, Brooter, dass der Beamte tot ist?«
    Zynisch sagte er:
    »Ungemein, G-man.«
    »Was sind Sie eigentlich für ein Mensch?«, fragte Phil. »Oder was sind Sie sonst? Ein Verrückter?«
    »Wenn Sie denken, ich wollte auf geisteskrank reisen, haben Sie sich in den Finger geschnitten, G-men. Ich bin völlig normal, verlassen Sie sich darauf. Ich weiß, dass ich jetzt wieder zusammengeflickt werde, damit ich noch auf den Elektrischen Stuhl klettern kann. Gut so. Ein Mann wie ich, einer - den Al Capone oder Lucky Luciano gern in ihren Reihen gehabt hätten - so ein Bursche wie ich gehört auf den Elektrischen Stuhl. Ich habe ein recht darauf, den Stuhl zu besteigen. In die Irrenanstalt lasse ich mich nicht sperren.«
    Was sollte das bedeuten? Wollte Brooter hier eine Show aufführen, um für

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