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0129 - Nur über meine Leiche

0129 - Nur über meine Leiche

Titel: 0129 - Nur über meine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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viel gemunkelt, Mister Decker. Sie wissen, wie der Betriebsklatsch blüht, aber wenn nur die Hälfte stimmt, nun…«
    »Dann ist er eine ganz flotter Bursche«, kam ich ihm zu Hilfe.
    Mr. Murphy nickte nur. Es schien ihm schwerzufallen, etwas Nachteiliges über seinen Kollegen zu sagen, obwohl dieser seine Vertrauensstellung übernommen hatte. Das war ein Pluspunkt für Mr. Murphy. Ich hatte ganz und gar nicht den Eindruck, dass seine Bescheidenheit und Menschlichkeit gespielt waren.
    »Dann noch etwas Wichtiges«, fuhr der Buchhalter fort. »Heute Morgen, kurz nachdem ich zum Betrieb gefahren war, wurde in meine Wohnung eingebrochen. Es muss zwischen halb sieben und sieben Uhr gewesen sein, denn kurz nach sieben hat der Postbote den Einbruch entdeckt, als er einen Brief einwerfen wollte. Man hat mich sofort benachrichtigt. Die Polizei war schon bei der Arbeit, als ich meine Wohnung betrat. Einige Schränke waren aufgebrochen. Ich machte sofort einen Überschlag, kam aber zu dem Resultat, dass absolut nichts fehlte. Ich stand vor einem Rätsel. Ich unterzog daher nochmals alle aufgebrochenen Schränke und Schubladen einer gründlichen Revision und musste dann feststellen, dass nur aus der Schreibtischschublade einige Ansichtskarten fehlten. Es war ein gutes Dutzend. Ich hatte sie im Laufe der Jahre von Miss Patricia erhalten. Die letzte Karte war vor etwa vier Wochen abgeschickt worden. Es gibt keinen Zweifel, nur diese Ansichtskarten wurden gestohlen.«
    »Stand etwas Besonderes auf diesen Karten, Mr. Murphy? Oder waren es die üblichen Grüße?«, erkundigte sich Mr. High.
    »Nur die üblichen Grußworte, Mr. High«, erwiderte der Buchhalter.
    Das war höchst interessant. Wir schwiegen alle vier.
    »Und wie war das mit dem Autounfall, Mr. Murphy?«, fragte ich dann unvermittelt.
    »Wenn ich es mir heute so richtig überlege«, erzählte der Buchhalter zögernd, »dann habe ich schon von Anfang an Zweifel daran gehabt, dass das Geschehene ein Unfall war. Meines Erachtens ist dieser Unfall sehr zweifelhaft. Thomas fuhr dreißig Jahre Auto. Er fuhr stets selbst, er hat noch nie einen Chauffeur besessen. Autofahren war sein Sport, sein Hobby. Ich will damit nicht sagen, dass er ein Rennfahrer war. Ganz im Gegenteil. Er legte es darauf an, als vorbildlicher Autofahrer zu gelten. Er war es auch. Er besaß einige Auszeichnungen als unfallfreier Fahrer.«
    »Wir werden uns mit der Verkehrspolizei in Verbindung setzen«, erklärte Mr. High.
    Dann notierten wir uns noch einige Angaben, darunter Adressen, die uns der Buchhalter bereitwillig gab. Der Chef verabschiedete Mr. Murphy mit dem Versprechen, wir würden uns unverzüglich um die Sache kümmern.
    »Ihr werdet also die Sache übernehmen«, meinte Mr. High zu Phil und mir.
    »Und Brooter?«, wandte Phil ein.
    »Diesen Fall übernehmen andere Kollegen«, entschied der Chef nach kurzem Überlegen.
    ***
    Wir waren nicht ganz damit einverstanden, dass uns der Chef die Brooter-Sache aus der Hand genommen hatte.
    Aber wir fanden uns rasch damit ab, denn wir sagten uns, dass in der Affäre Bradley immerhin einige Anhaltspunkte vorhanden waren, während im Falle Slim Brooter nur vermutet wurde, dass er irgendein Ding zu drehen plane. Der Fall Bradley hatte nun einmal den Vorrang vor dem Fall Brooter.
    Phil und ich fuhren in meinem Jaguar die Gürtellinie Manhattans entlang, die 42. Straße, die von den Landungspiers am Hudson bis zum UN-Gebäude am East River reichte. Wir kreuzten den Broadway, den Verkehrsbrennpunkt und das Vergnügungszentrum. Nach einigen Querstraßen bog ich nach links ab, durchfuhr einige stille Seitenstraßen und erreichte eine Villengegend. Vor dem Haus Greenwood Way 26 trat ich auf die Bremse.
    »Bradley« stand auf dem Messingschild an der schmiedeeisernen Eingangspforte.
    Phil drückte den Klingelknopf.
    »Wer ist da?«, tönte es aus dem Lautsprecher über dem eingebauten Briefkasten.
    »FBI,«, rief Phil in die Muschel. »Wir möchten Miss Bradley sprechen.«
    Die schwere Tür öffnete sich wie von Geisterhand bewegt. Wir traten ein. Die Tür schnappte wieder ins Schloss.
    Der moderne Flachbau war im Bungalowstil errichtet und lag inmitten gepflegter Rasen- und Blumenanlagen. Weit hinten erblickten wir einen großen Swimmingpool.
    Als wir das mit blendend weißem Edelputz Versehene Haus erreichten, trat eine junge Dame auf die Terrasse hinaus.
    Nach der Beschreibung, die uns der Buchhalter Murphy gegeben hatte, musste es sich um Patricia Bradley

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