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013 - Der Kopfjäger

013 - Der Kopfjäger

Titel: 013 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gefunden. Als wir an einer Ampel stehenblieben, sah ich mir das Bild an.
    »Sie haben recht. Pierre Gormat sah dem Mann täuschend ähnlich.«
    Ich hielt Melville die Zeitung hin. Er warf einen Blick auf das Foto und nickte. Hinter uns hupten einige Wagen. Er gab Gas und brauste über die Kreuzung. »Die beiden sehen sich ähnlich«, gab er zu. »Aber das kann auch ein Zufall sein.«
    »Für mich gibt es keinen Zweifel«, sagte Sybill Ferrand. »Der Mann bei der Seance war Pierre Gormat.«
    »Wie können Sie so sicher sein? Sie haben ihn doch kaum gekannt.«
    »Ich habe ein ausgezeichnetes Personengedächtnis.«
    »Halten wir uns doch an die Tatsachen«, sagte Melville. »Gormat wurde ohne Kopf gefunden.«
    »Und wer sagt Ihnen, daß die Leiche tatsächlich Gormat war?«
    »Da gibt es keinen Zweifel«, sagte Melville grinsend. »Seine Identität ist eindeutig festgestellt worden. Er war vorbestraft, und seine Fingerabdrücke lagen bei der Polizei. Jeder Zweifel ist ausgeschlossen.«
    »Das wußte ich nicht«, sagte Sybill schwach.
    Wir schwiegen einige Zeit.
    »Wie wär's mit einem Drink?« fragte Melville.
    Sybill und ich hatten nichts dagegen. Beim nächsten Café hielten wir an. Ich hatte den Eindruck, als würden uns unsichtbare Augen folgen. Als ich mich umwandte, sah ich jedoch nichts. Aber das unbehagliche Gefühl wurde ich nicht los. Wir betraten das Lokal und nahmen an einem kleinen Tisch in der Ecke Platz. Ich trank ein Bier und grübelte.
    »Sagt Ihnen der Name Frederic de Buer etwas, Melville?«
    Der Reporter legte die Stirn in Falten. »De Buer? Ich weiß nicht. Irgendwie kommt er mir bekannt vor. Einen Augenblick fand ich … Ja, jetzt habe ich es! Vor drei Jahren gab es mal einen Skandal, in den ein de Buer verwickelt war. Es ging um seltsame Experimente. Aber ich kann mich nur noch undeutlich erinnern. Was hat er mit diesem Fall zu tun?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte ich. »Mir fiel nur der Name ein, da Pellegrin von einem Doktor gesprochen hatte.«
    Melville fixierte mich und beugte sich vor. »Sie verheimlichen mir etwas, Herr Garner. Ich habe den Eindruck, Sie wissen viel mehr, als Sie sagen.«
    »Hören Sie, Melville, es ist besser für Sie, wenn Sie nicht alles wissen. Außerdem würden Sie mir ohnehin nicht glauben.«
    »Wir wollten doch zusammenarbeiten«, sagte er böse. »Und unter einer Zusammenarbeit stelle ich mir vor, daß man mit offenen Karten spielt.«
    »Wie Sie wollen. Glauben Sie an Dämonen?«
    Er lachte. »Nein. Das sagte ich Ihnen ja schon.«
    »Sehen Sie, und deshalb ist es einfach sinnlos, mit Ihnen zu sprechen. Ich glaube nämlich an Dämonen – und ich bin sicher, daß Dämonen hinter diesen geheimnisvollen Morden stecken.«
    »Blödsinn!« sagte er und sah mich an, als wäre ich verrückt.
    »Abwarten! Wir werden ja sehen, wer recht hat. Ich weiß, worüber ich spreche.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte er vorsichtig.
    Ich trank mein Glas leer.
    »Sollten wir jetzt nicht doch lieber die Polizei verständigen?« ließ sich Sybill Ferrand vernehmen.
    »Nein«, sagte Melville entschieden. »Ich schlage vor, daß wir uns mal die Straße von Versailles nach Paris ansehen. Vielleicht entdecken wir die Falle, von der die vermummten Männer gesprochen haben.«
    »Davon verspreche ich mir nicht viel«, sagte ich. »Könnten Sie in Erfahrung bringen, was mit diesem Frederic de Buer geschehen ist?«
    Melville blickte auf die Uhr. »Hm, ich könnte in der Redaktion anrufen.«
    »Tun Sie das!«
    Er stand auf und ging zum Telefon. Ich sah ihm nach und wandte mich Sybill zu. »Noch einen Kognak?« fragte ich.
    Sie nickte, und ich bestellte einen Kognak und noch ein Bier.
    Sie seufzte. »Hatten Sie schon einmal das Gefühl, daß Sie von allen Seiten beobachtet werden?«
    Ich nickte. »Das hatte ich schon des öfteren.«
    »Es hört sich verrückt an, aber mir kommt es so vor, als würden mich alle Gegenstände hier anstarren.«
    Mir ging es ebenso wie ihr. Bis jetzt war kein Zusammenhang zwischen den Morden herzustellen gewesen, doch jetzt gab es den ersten Hinweis. Ray Pellegrin war getötet worden. Er war ein Freund von Gilbert Sanson gewesen. Und ich hatte de Buer gegenübergestanden. Ich war sicher, daß er mich nicht erkannt hatte, aber er wußte nun, daß sein scheußliches Tun nicht unbemerkt geblieben war, und er wußte auch, daß er es mit einem Gegner zu tun hatte, der etwas von Magie verstand. Ich war sicher, daß er alles daransetzen würde, mich auszuschalten.

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