013 - Sieben Tote für die Hölle
funktionieren konnte.
Jetzt fiel es mir ein, und mich schauderte unwillkürlich.
Wenn ich die Lage richtig einschätzte, stand das Höllenei kurz vor dem Aufplatzen. Was für eine Scheußlichkeit barg es in sich?
Ich war nicht erpicht darauf, eine Antwort zu bekommen. Es war mir lieber, Millers Bombe zu vernichten, bevor sie mir das Grauen entgegenspie.
Das Ei »atmete« nun schon besorgniserregend heftig.
Ich tat den nächsten Schritt, richtete die Düse auf die schwarzmagische Bombe, und ehe sie zerplatzen konnte, drückte ich auf den Knopf. Die meterlange Flamme leckte über das Todesei. Das weißmagische Feuer stieß gegen den eiförmigen Körper, breitete sich darauf aus und brannte sich in die Tiefe.
Ein schrilles Kreischen schmerzte mich in den Ohren. Die Bombe brach auseinander. Das Feuer stürzte auf das Satanswesen, das sich in Embryohaltung darin befand und keine Zeit mehr hatte, größer zu werden.
Ich sah ein widerliches Tier mit Schuppen, einem gezahnten Fischmaul und einem dicken Horn anstatt einer Nase.
Das Feuer fraß alles auf.
Von dem kleinen Ungeheuer und der Hülle blieb nichts übrig, und zum erstenmal verspürte ich so etwas wie ein Siegesgefühl.
Ich kehrte zu den anderen zurück.
»Erledigt?« fragte Ed Thackery gespannt.
Ich nickte. »Erledigt. Wo ist das nächste Ei?«
Jim McGuire und Larry King wollten es mir zeigen, doch es kam etwas dazwischen…
***
Das Gesicht des Funkers verzerrte sich zu einer Fratze des Grauens.
Die Augen traten ihm weit aus den Höhlen. Fassungslos starrte er die Spinne an, die sich langsam auf ihn zuschob. Er fühlte sich außerstande, etwas zu tun. Seinen Körper durchliefen eiskalte Schauer.
Todesangst schüttelte ihn. Er hatte sich schon immer vor Spinnen geekelt, aber der Anblick dieser Riesenspinne machte ihn total fertig. Ihr schwarzer Körper hob sich.
Jack Harrison sah die gefährlichen Giftzangen.
Gleich beißt sie dich! schrie es in ihm. Dann bist du verloren. Sie wird dich auffressen, dich aussaugen. Es wird nur eine leere Hülle von dir übrigbleiben!
Sein Selbsterhaltungstrieb übernahm das Kommando.
Er schnellte zurück. Es ging automatisch.
Gleichzeitig versetzte er der Tür einen kraftvollen Stoß. Krachend fiel sie ins Schloß. Jack Harrison kreiselte herum. Er stürmte durch die Funkkabine. Seine eigene grenzte gleich daran. Es gab eine Verbindungstür. Auf diese rannte Harrison zu. Hinter ihm rammte die Riesenspinne die Tür auf.
Wie ein schwarzer Schatten huschte das Hölleninsekt in die Funkkabine. Jack Harrison sah das Biest aus den Augenwinkeln. Er warf sich auf den Türknauf und drehte ihn gehetzt nach rechts. Er beabsichtigte, diese Tür hinter sich zu verriegeln und durch eine andere Tür zu fliegen.
Aber es sollte anders kommen…
Die Tür klemmte erst mal. Harrison hatte das schon lange beheben lassen wollen, aber zum richtigen Zeitpunkt hatte er nie daran gedacht. Sollte ihm diese Nachlässigkeit nun zum Verhängnis werden?
Er rüttelte am Türknauf, warf einen gehetzten Blick zurück und sah die Spinne, die schon bedrohlich nahe war.
»Geh auf!« schrie er gegen das Holz der Tür. »Ich flehe dich an, geh auf!«
Er schlug mit der Faust dagegen, setzte die Schulter ein, hatte zuviel Schwung. Die Tür schwang zur Seite und knallte gegen die Wand. Harrison wurde vom eigenen Schwung vorwärtsgerissen, von der Spinne weg. Das war ihm nur recht. Es hätte ihm aber nicht recht sein dürfen, denn die grausame Spinne hatte vorgesorgt.
Das fiel dem Funker aber erst auf, als es bereits zu spät war.
Nach hinten sehend, stolperte er in seine Kabine. Er stieß gegen etwas Weiches, Federndes, sanft Nachgebendes!
Ein großes Spinnennetz war es, von der Spinne vorausschauend gewoben, um dem Funker diese Fluchtmöglichkeit zu nehmen. Harrison saß in der Falle, denn nichts anderes war das Netz der Todesspinne.
Die Fäden waren klebrig. Sobald Harrison damit in Berührung kam, kam er davon nicht mehr los. Verzweifelt versuchte er sich zu befreien, doch je mehr er um seine Freiheit kämpfte, um so heftiger verfing er sich im Netz.
Es war ihm kaum mehr möglich, den Kopf zu wenden.
Er sah die Spinne. Langsam kam sie auf ihn zu. Aus ihrem Maul drang ein undefinierbares Geräusch, das sich so ähnlich anhörte, als würde jemand mit den Zähnen knirschen.
Jack Harrison hielt diesen Horror kaum noch aus. Er brüllte seine Todesangst mit vollen Lungen heraus…
***
Als das Telefon anschlug, zuckte Frederick Asner wie
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