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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vorhin nichts erwähnt«, warf ihm Zamorra vor.
    »Ich hatte es vergessen«, murmelte Corwell.
    Zamorra hob die Schultern und folgte Odinsson und Perkins, die das Büro bereits verlassen hatten. Die anderen blieben zurück. Nicole konnte im Moment kaum helfen, und es war vielleicht besser, wenn ihr der entsetzliche Anblick der vier Unglücklichen erspart blieb. Bill und Manuela hingegen hatten vorläufig mit sich selbst genug zu tun.
    Lemuria! kreisten Zamorras Gedanken. Jener geheimnisvolle, legendenumwobene Kontinent, der vor langer Zeit existiert haben sollte, ähnlich wie Atlantis. Daß das Atlantis-Reich einmal Wirklichkeit gewesen war, war inzwischen erwiesen worden, aber über Lemuria gab es immer noch nur Spekulationen. Doch nun schien das anders zu werden. Lemuria hatte es anscheinend ebenfalls gegeben.
    Draahn…
    Vergeblich suchte Zamorra in seiner Erinnerung nach Assoziationen. Es gab nichts, keine Informationen, keine Fakten. Er versuchte, den Begriff in andere Sprachen einzugruppieren - es paßte nirgends. Außer…
    Doch er verwarf den Gedanken sofort wieder. Es war zu unwahrscheinlich. Die Meeghs, jene schwarzen Schattenwesen aus einer anderen Dimension, sie waren zurückgeschlagen worden, die Tore zu der Welt der Menschen waren verschlossen. Nichts und niemand vermochte sie mehr zu durchdringen.
    Und doch blieb der Schatten der Erinnerung zurück, fraß sich bohrend in Zamorras Gehirnwindungen fest. Zu deutlich entsann er sich noch jener bösartigen, unheimlichen Kreaturen, die sich Menschen als Arbeitssklaven gehalten hatten. Sklaven, deren Leben ihren Herren kaum mehr wert war als ein Hieb mit der Flammenpeitsche.
    Draußen wartete der große Dienstwagen, ein aus Amerika importierter Chevrolet Impala mit Rechtslenkung. Homer Perkins, der Polizeichef, verzichtete auf einen Fahrer und lenkte den Straßenkreuzer selbst durch Darwin bis vor das große Portal der Klinik. Er brauchte sich nicht auszuweisen, das Personal wußte Bescheid. Wußte, um was es ging, spätestens seit dem Moment, in dem mit dem Transporthubschrauber nicht nur die vier Unheimlichen, sondern auch eine kleine Gruppe schwerbewaffneter Soldaten erschienen war, die jenen Flügel des Krankenhauses, in dem man die drei Matrosen und den Kristallmenschen untergebracht hatte, abriegelten.
    Mit schnellen Schritten eilten sie über die Gänge; Perkins, Odinsson, Zamorra und Corwell. Endlich erreichten sie jenes Zimmer, in dem der Tote untergebracht war. Zwei Wachsoldaten standen mit entsicherten Maschinenpistolen vor der Tür.
    »Die Leute würden erheblich mehr nützen, wenn sie sich nicht auf dem Gang, sondern im Zimmer selbst befänden«, knurrte Odinsson. Dann öffnete er die Tür und ließ Zamorra als ersten eintreten.
    Der Professor trat an den Operations-Rolltisch, auf dem man den Toten ausgestreckt hatte. Offenbar sollte in Kürze eine Obduktion stattfinden. Der Fremde, der allem Anschein nach einmal ein völlig normaler Mensch gewesen war, war nackt. Sie hatten ihm die enganliegende schwarze Kombination abgestreift und auf dem Fußboden ausgebreitet. Zamorras Blicke wanderten über das mattschimmernde Material. Seide, überlegte er. So schimmert nur Seide. Doch wer, um alles in der Welt, konnte es sich leisten, seine Leute mit Kampfanzügen aus Seide auszustatten? Doch höchstens jemand, dem es auf Show-Effekte ankam. Das wies auf ein eitles, dämonisches Wesen hin.
    Andererseits… »Der Mann war unsichtbar, Commander?« fragte der Parapsychologe und wandte sich wieder dem Toten auf dem schmalen OP-Rollbett zu. Sein Blick haftete sekundenlang auf dem häßlichen Einschußloch in der Brust. Die Kugel mußte das Herz angekratzt, es zum Stillstand gebracht haben… nein! Zamorra korrigierte sich selbst. Dort, wo das Einschußloch war, war das Herz! Sauberer konnte man es kaum treffen, als es Corwell mit einem ungezielten Schuß ins Blaue fertiggebracht hatte. Und doch hatte dieser Mann noch über eine Stunde gelebt, obwohl eine Kugel aus einer Armeepistole ihm mitten ins Leben gedrungen war?
    Unfaßbar!
    Oder… sah er nur äußerlich wie ein Mensch aus? Setzte sich das, was Unbekannte mit dem Gehirnaustausch begonnen hatte, bei den restlichen Organen fort? Besaß dieser Unglückliche überhaupt kein Herz, allenfalls einen weiteren Kristall, vielleicht auch ein elektronisches Regenerationssystem?
    Die Finger des Parapsychologen glitten über die Wundränder, fühlten das verkrustete Blut. Schwarzes Blut! Blut von Dämonen!
    Die

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