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0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
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liebe dieses Herumsitzen hier auch nicht.«
    »Okay«, schloß ich mich der Mehrheit an. »Dann machen wir uns auf die Strümpfe und suchen zunächst einmal das Gebiet am East River ab. Wir können uns vielleicht ein paar alte Klamotten anziehen, so daß wir wie Tramps oder arbeitslose Hafenarbeiter oder -so aussehen. Hast du so etwas auf Lager, Rock?«
    Jeffers schüttelte bedauernd den Kopf:
    »No, tut mir leid. Zu Hause hatte ich natürlich allerhand alte Sachen. Aber weil ich den ganzen Krempel nicht mitschleppen wollte, habe ich‘s in die Müllverbrennung gegeben.«
    »Macht nichts«, tröstete Phil. »Ich geh' nachher mit dir rauf in die Kleiderkammer. Unsere Kostümierungsspezialisten sind auf alle Fälle eingerichtet. Ich schlage vor, daß Jerry inzwischen nach Hause fährt und sich umzieht. In der Zeit studieren wir unsere Stadtpläne und Spitzellisten. Wenn Jerry wieder da ist, macht er sich an die Lektüre d£r Sachen und ich fahre nach Hause, um den Habitus zu wechseln, während Rock dann in der Kleiderkammer verschwindet. Okay?«
    Rock stimmte zu, und auch ich gab mein Einverständnis zu erkennen. Ungefähr eine anderthalb Stunde später trafen wir uns im Office wieder.
    Zuerst brachen wir einmal in ein brüllendes Gelächter aus, als wir uns in unseren zerlumpten Kleidern sahen. Am echtesten, fand ich, sah noch immer Rock aus. Er hatte sogar für ein bißchen Schmutz gesorgt, der seinen Hals sehr stilecht mit einer grauen Schicht umgab.
    »Donnerwetter!« staunte Phil. »In Frisco verstehen die Brüder was von solchen Sachen, was?«
    Rock grinste nur verlegen.
    Wir setzten uns zusammen über den Stadtplan der Down Town, wie wir den südlichen Zipfel von Manhattan nennen. Zunächst trugen wir die Kneipen ein, die uns irgendwie verpflichtet waren, dann den Standort einzelner Spitzel, dann teilten wir uns das ganze Gebiet in drei Teile auf .
    »Sobald irgendeiner etwas herausgefunden hat«, sagte ich abschließend noch, »ruft er hier die Zentrale an. Prinzipiell gilt für jeden: alle dreißig Minuten einmal die Zentrale anrufen, augenblicklichen Standort und die nächsten Ziele durchgeben. Wenn einer diesen Anruf vergißt, wird er sofort als überfällig angesehen, und man wird die Suche nach ihm ankurbeln. Also: alle dreißig Minuten!«
    »Klar«, nickte Rock Jeffers.
    »Auf keinen Fall allein vorgehen!« warnte ich noch einmal. »Wir stehen fünf skrupellosen Halunken gegenüber, die sich nichts daraus gemacht haben, einen 'Bankwächter niederzuschießen, einen zweiten zu verwunden. Sie werden sich auch nichts draus machen, gegebenen Falles einen G-man umzulegen! Los, gehen wir…«
    ***
    Rock Jeffers hatte den ersten der Wirte gefragt, von denen wir wußten, daß sie uns gelegentlich halfen. Es war halb elf Uhr vormittags, und der Kneipenbesitzer war anscheinend gerade erst aufgestanden.
    Rock winkte ihn zu sich in die Nische, in die er sich gesetzt hatte. Der Wirt kam unlustig heran. Sein mürrisches Gesicht sprach deutlich aus, daß man jetzt nicht gut mit ihm auskommen würde.
    Rock legte schweigend den Dienstausweis auf den Tisch. Es war ein nagelneues Exemplar, denn er hatte ja bei seiner Ankunft in New York den ungültigen von Frisco abgeben müssen und dafür einen neuen für den FBI-District New. York erhalten.
    Der Wirt zog die Stirn in Falten und musterte den Ausweis. Es schien seine schlechte Laune nicht zu verbessern, daß er schon am frühen Morgen Besuch von einem FBI-Beamten erhielt.
    »Was is‘n los?« raunzte er.
    »Setzen Sie sich«, sagte Rock leise. »Ich möchte mit Ihnen sprechen. Und ich möchte nicht so brüllen müssen, daß man es unten in der Battery hört.« Der Wirt gehorchte brummend. Rock bestellte zwei Whiskys.
    »Was?« staunte der Wirt. »Ein G-man, der am frühen Morgen und noch dazu im Dienst schon Whisky säuft?«
    »Das geht Sie nichts an«, knurrte Rock. »Oder haben Sie Schankverbot für G-men, he?«
    Der Wirt kicherte.
    »Natürlich nicht! Na, ich muß schon sagen, ein tolles Ding ist das auf jeden Fall! He, Marry, bring mal zwei Whiskys! Aber von der guten Flasche!«
    Eine grauhaarige, schmuddelige Frau brachte das Gewünschte. Eine Handbewegung des Wirts scheuchte sie wieder hinter die Theke zurück, wo sie mit dem Spülen von Flaschen, Gläsern und anderem Geschirr beschäftigt war.
    »Also dann!« sagte er und hob sein Glas.
    Rock ergriff seines und kippte den Inhalt in einem Zug hinunter. Als er es wieder absetzte, fragte er jäh:
    »Wo sind Wolters.

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