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0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
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Morgin, Bluckson und die anderen?«
    Der Wirt sah ihn verständnislos an. »Wer?«
    »Stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie sind!« fauchte Rock leise. »Wolters, Morgin, Bluckson und so weiter.«
    »Ich habe keine Ahnung, von wem Sie reden!« behauptete der Wirt.
    »Von den Boys, die vorige Woche die Filiale der States Bank Union überfallen haben! Also los, machen Sie Ihr Mäulchen schon auf: Wo verstecken sich die Burschen?«
    »Ach, von denen ist die Rede«, nickte der Wirt. »Das hätte ich mir ja eigentlich denken können. Ich hatte längst darauf gewartet, daß einer von euch deswegen auf kreuzen würde. No, Mister, da muß ich Sie enttäuschen. Ich habe keine Ahnung, wo die Halunken .sind.«
    Roch sah ihn prüfend an. Er war sich nicht sicher, ob das nun eine Lüge oder die Wahrheit gewesen war. Er versuchte es noch eine Weile, aber schließlich mußte er es aufgeben. Der Wirt blieb bei seiner ersten Behauptung, daß er keine Ahnung habe, wo sich die Bankräuber versteckt hielten.
    Verdammt noch mal, dachte er, während er eine enge, schmutzige Gasse durchquerte. Es könnte nicht schaden, wenn ich mich bei den G-men hier mit einem Erfolg einführen würde. Sie haben mich in den ersten Tagen manchmal verdammt mißtrauisch angesehen.
    Aber woher soll ich als Fremder hier wissen, wo man die richtigen Leute treffen kann?
    Eines war ihm absolut klar: es gab Leute in der Unterwelt, die vom Verbleib der Bankräuber wußten. Die Unterwelt ist immer von den Taten ihrer Zunftgeriossen unterrichtet. Man muß nur an die richtigen Leute kommen.
    Er blieb stehen, setzte sich, ganz wie ein strolchender Tramp, der sich für ein paar Minuten ausruhen will, auf eine Kiste. Er fühlte sich keineswegs wohl in der Rolle, die er da übernommen hatte. Tagtäglich war er jetzt gezwungen, in die Höhle des Löwen zu gehen.
    Zugegeben, es hatte bisher über alle Erwartung gut geklappt. Aber mußte das so bleiben? Wenn er nun irgendwann einmal einen so groben Schnitzer machte, daß die G-men merken mußten, daß er nicht Rock Jeffers war?
    Bei dem bloßen Gedanken brach ihm der Schweiß aus.
    Dabei sind es wirklich ganz nette Kerle, dachte er. Und die Kameradschaft, die unter ihnen herrscht, die i;ibt‘s natürlich in der Unterwelt nicht. Da arbeiten wohl mal zwei Gangster zusammen, aber im Grunde genommen Ist jeder jedermanns Feind. Ständig muß man auf dem Posten sein, um andere auszustechen, um sich gegen die Konkurrenz zu behaupten, die es gerade ,in der Unterwelt besonders stark gibt, weil sie hier nicht durch Gesetze gezügelt wird.
    Wirklich, es sind nette Kerle, diese G-men, dachte er, während er wieder auf stand und weiterstrolchte. Ich hatte sie mir immer ganz anders vorgestellt. Eigentlich ist es schade, daß ich auf der anderen Seite gelandet bin…
    Na ja, brach er seine Überlegungen ab, das führt jetzt zu nichts. Ich habe eine Arbeit zu erledigen, und bis das soweit ist, muß ich sehen, daß mich die ›Kollegen‹ wirklich für den G-man Rock Jeffers halten.
    Und deshalb muß ich sehen, daß ich diese Idioten finde, die die Bank überfallen haben. Es wäre das beste, was ich tun könnte, um jeden Zweifel an der Echtheit meiner Person im Keime zu ersticken.
    Er marschierte über eine Straßenecke und sah plötzlich mit vollem Bewußtsein die Telefonzelle.
    AP 7-1182, dachte er. Das ist die Nummer, die ich anrufen soll, wenn ich mal was brauche.
    Okay, probieren wir‘s mal, dachte er. Mehr als Nein sagen können die ja gar nicht.
    Er betrat die Telefonzelle, nachdem er sich gründlich umgesehen hatte, ob er auch nicht beobachtet würde. Sorgfältig zog er die Tür hinter sich zu, dann kramte er in seiner Hosentasche nach einem Nickel, warf ihn in den Zählschlitz und wählte seine Nummer.
    Es dauerte nur einen Augenblick, da meldete sich eine warme Frauenstimme:
    »Auto-Reparatur Billy G. Coster. Guten Morgen!«
    Rock grinste unwillkürlich.
    »Guten Morgen, hübsche Dame«, sagte er.
    Am anderen Ende wurde ein Lachen laut.
    »Ich bin sechsundfünfzig und kreuzhäßlich!« behauptete die Frau.
    »Völlig ausgeschlossen«, sagte Rock treuherzig. »Mit so einer Stimme ist man um die Zwanzig, bildhübsch und sehr nett.«
    »Ich bin um die Zwanzig, überhaupt nicht neft und jetzt im Dienst«, war die schlagfertige Antwort. »Was kann' ich für Sie tun, Mister?«
    »Ich möchte den Boß sprechen.«
    »Das wird sich im Augenblick aber nicht einrichten lassen«, meinte das Mädchen. »Mister Coster hat eine wichtige

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