Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
Vom Netzwerk:
unter Männern üblich ist, nicht wahr?«
    »Ja, ja, ich verstehe. Und was passierte da nun?«
    »Ja, ich verstehe das eigentlich gar nicht, Sir. Am nächsten Tage war Mister Jeffers . wie ausgewechselt. Er sprach nicht mit mir, er kam nicht zu unserer Verabredung, er sah mich überhaupt nicht.«
    »Das ist aber eigenartig«, gab ich zu. Ich dachte einen Augenblick nach, dann fragte ich: »Haben Sie Mister Jeffers eine Karte geschrieben?«
    »Ja, Sir. Aber ich hatte vergessen, meinen Absender anzugeben. Deshalb wollte ich selbst einmal —«
    »Okay, mein Freund«, sagte ich leise zu ihm. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, im Nebenzimmer eine Stunde ungefähr zu warten? Sie könnten mir damit einen großen Dienst erweisen.«
    »Bitte, Sir, ich habe viel Zeit. Mein Zug geht erst übermorgen zurück nach Frisco.«
    »Gut, kommen Sie.«
    Ich führte ihn in eines der Zimmer, die wir für solche Zwecke haben. Es lagen Illustrierte und allerhand Zeitungen herum, so daß er sich die Zeit' vertreiben konnte.
    Ich ging zurück in mein Office und rief im Vernehmungsraum an.
    »Nun?« fragte ich. »Wie sieht es aus?«
    »Die beiden Burschen schweigen sich noch aus. Sie wissen von nichts, Jerry. Aber wir kriegen sie schon noch weich.«
    »Hoffentlich! Denkt daran, daß Eile geboten ist wegen des Kindes.«
    »Natürlich, Jerry. Wir tun alles, was in unseren Kräften steht.«
    »Danke.«
    Ich wollte gerade zur Officetür hinaus, als mich Phil aufhielt.
    »In der Nähe der Battery steht ein roter Chrysler, Jerry. Die Nummer wußte der Mann nicht, der uns anrief.«
    »Fahr hin und sieh dir den Schlitten an, Phil.«
    »Okay. Ich gebe über Sprechfunk Bescheid, wenn es der richtige Wagen ist.«
    »Ja gut.«
    Ich suchte Mister High in seinem Arbeitszimmer auf.
    »Chef«, sagte ich, »können Sie feststellen, ob unser Kollege Jeffers im Koreakrieg verwundet worden ist oder nicht?«
    Mister High runzelte die Stirn.
    »Das ist aber eine eigenartige Frage, Jerry. Was bezwecken Sie eigentlich damit?«
    »Chef, können Sie das nicht erstmal feststellen, bevor ich etwas dazu sagen muß?«
    Mister High zögerte einen Augenblick, dann nickte er.
    »Also gut. Ich brauche nur in der Personalakte nachzusehen. Wenn er verwundet worden ist, muß es drinstehen.« Er stand auf und schloß einen Schrank auf. Mit einer Akte kam er zurück zu seinem Schreibtisch. Eine Weile blätterte er in den Papieren, dann hob er den Kopf.
    »Rock Jeffers ist niemals verwundet worden, Jerry.«
    Ich war schon an der Tür.
    »Danke, Chef. Ich erkläre Ihnen das später, ich verspreche es. Jetzt muß ich mal schnell herausfinden, was für eine Mordsschweinerei hier eigentlich gespielt wird!«
    Ich lief den Flur entlang und fuhr mit dem Lift hinauf in die Kantine. Unterwegs zog ich ein Foto aus meiner Brieftasche, das einen schon vor Jahren verstorbenen Gangster zeigte. Ich trage dieses Foto eigentlich immer nur für den gleichen Zweck mit mir herum.
    Rock saß tatsächlich in der Kantine. Aber er trank nicht Kaffee, sondern Whisky.
    »Wißt ihr schon was von dem Kind?« fragte er mich hastig.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No. Leider nicht. Wir verfolgen eine Menge Spuren. Jede zehn Minuten kommt ein Anruf von irgend jemandem, der die Rundfunkanrufe gehört hat und die Kidnapper oder den Wagen gesehen haben will. Natürlich stimmt es nie. Die Leute können ihre Augen nicht richtig aufmachen. Aber in diesem Zusammenhang habe ich eine andere Frage, Rock. Uns ist da ein Tip gegeben worden, von dem ich nicht weiß, was er wert ist. Angeblich wäre in die ganze Geschichte ein Kerl aus Frisco verwickelt. Du kommst doch aus Frisco. Kennst du diesen Kerl zufällig?«
    Ich hielt ihm das Bild des toten Gangsters hin, Scheinbar zufällig rutschte es mir aus der Hand und flatterte zu Boden. Rock bückte sich und hob es auf. Etwas wie eine Erleichterung schien sich auf seinem Gesicht zu malen, als er das Bild betrachtete.
    »No«, sagte er. »Den Mann kenne ich nicht.«
    Ich hielt ihm die geöffnete Brieftasche hin und er legte selbst das Bild hinein. Ich klapte sie zu und ging wieder mit einer kurzen Entschuldigung, daß ich noch viel zu tun hätte. Er sollte aber ruhig hier sitzen bleiben und erst einmal über seinen Moralischen hinwegkommen. Rock nahm es dankbar an.
    Statt in mein Office zurückzukehren, suchte ich unsere daktyloskopische Abteilung auf und ließ das Foto auf den Tisch flattern.
    »Da sind Fingerabdrücke drauf«, sagte ich. »Bitte sofort sichern und auf

Weitere Kostenlose Bücher