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0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
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aber inzwischen schien der Tränen Vorrat versiegt zu sein. Jetzt hatte es sich nur ängstlich auf dem Rückpolster zusammengekauert und schluchzte ab und zu leise vor sich hin.
    Die Zeit wollte und wollte nicht vergehen. Zum Unglück hatte der Wagen kein Radio, so daß sie sich auch damit nicht die Zeit vertreiben konnten.
    Endlich war es vier. Crack stieg aus und wollte zu der schweren Metalltür, die in die Arbeitshalle hinein führte.
    »Bist du wahnsinnig?« rief ihm Torry zu. »Du kannst doch jetzt noch nicht durch!«
    »Warum denn nicht? Es ist doch vier!«
    »Verdammt nochmal, bleib stehen! In der Arbeitshalle räumen jetzt die Lehrlinge noch das Werkzeug weg! Wir müssen bis halb fünf warten!«
    »Auch das noch!« stöhnte Crack.
    Er kehrte in den Wagen zurück und räkelte sich auf dem Vordersitz.
    »Genau genommen, ist es gar nicht so schlimm«, sagte er. »Coster findet da schon eine Lösung. Das ist doch sonst so ein gerissener Hund. Und stell dir doch bloß vor, was wir für ein Geschäft gemacht haben! Wir sind drei Wochen lang — außer sonntags, der Mensch braucht ja auch mal ‘ne Pause — alle drei Wochen lang sind wir täglich auf sechs bis acht Schlitten gekommen, die wir brav bei Coster abgeliefert haben.«
    »Und der Lump zahlt uns hundert Dollar für die Kiste!« schimpfte Torry. »Ich wette, der frisiert sie auf neu und verkauft sie in Frisco zum üblichen Ladenpreis!«
    »Wieso in Frisco?«
    »Ja, weißt du denn nicht, daß alle unsere Schlitten und die, die die anderen bringen, nach Frisco gehen? Mit großen Transport wagen?«
    »Nee. Noch nie gehört. Waum gerade nach Frisco?«
    »Du bist doch ahnungslos wie ein Wilder im Busch! Coster hat doch in Frisco noch eine Werkstatt und offizielle Chrysler-Vertretung! Das fällt doch gar nicht auf, wenn der diese Schlitten hier auf neu zurechtmachen läßt und in Frico für neu verkauft! Rechne dir mal aus, was der Lump an den Schlitten verdient! Ich sage dir, der scheffelt in ein paar Wochen eine glatte Million, wenn nicht noch mehr!«
    »Laß ihn doch! Wir verdienen doch auch nicht schlecht! Haben wir jemals so ein Geschäft mit unseren Wagen gemacht, he?«
    Torry schwieg. Er gehörte zu den Leuten, die niemals genug verdienen konnten.
    Langsam verging die Zeit. Als es halb fünf geworden war, sagte Crack:
    »Also, ich gehe jetzt rüber zu Coster. Du bleibst hier, okay?«
    Er warf einen Blick auf das völlig verängstigte Mädchen. Torry verstand und nickte.
    Coster saß in seinem Büro, als Crack ankam.
    »Hallo, Crack«, sagte er und goß sich einen neuen Whisky ein. Im Raum hing der Duft des scharfen Getränkes. »Da ist ein Glas, trink auch einen. Manchmal braucht man sowas, stimmt's?«
    Crack lachte gluckernd.
    »Und wie das stimmt, Boß! Na, denn danke ich auch.«
    Sie tranken schweigend. Auf einmal hob Coster den Kopf.
    »Ich will dir was erzählen, Crack«, sagte er. »Ich will dir etwas von einem ganz undankbaren Lumpen erzählen! Hör zu! Das ist jetzt ein paar Wochen her, da war ich in Frisco. Ich habe da auch noch eine Tankstelle mit Werkstatt und so. Auf einmal kommt ein Wagen und ein Mann steigt aus. Hallo, denke ich, das ist doch Mort Stephe, ein alter Bekannter. Ich will schon zu ihm hin, da kommt der Tankwart und sagt dem Manager meiner Filiale, mit dem ich mich gerade unterhalte, Mister Jeffers möchte ihn sprechen. Wieso Jeffers? frage ich. Na, sagt der Junge, das ist doch der G-man Rock Jeffers! Der beste G-man in Frisco! Na sowas, denke ich. So eine Ähnlichkeit! Als ob's zwei Zwillingsbrüder wären! Jetzt hätte ich beinahe einen G-man mit einem alten Bekannten verwechselt!«
    Crack gluckste wieder.
    »Toll, Chef!« sagte er lachend. »Wirklich toll! Was es manchmal so im Leben gibt!«
    »Hör zu, du Esel!« schnaufte Coster. »Die Hauptsache kommt doch erst noch! Der Tankwart sagt zu meinem Manager, Mister Jeffers wäre nach New York versetzt. Der G-man Jeffers, der meinem Bekannten so ähnlich sieht, wäre nach New York versetzt. Ich steck' mir ‘ne Zigarre an und dabei geht mir was im Kopfe rum. Ich kenne Mort Stephe schon verdammt lange, und ich hätte den G-man beinahe mit ihm verwechselt. Warum soll anderen Leuten nicht dasselbe umgedreht passieren?«
    Crack machte ein verständnisloses Gesicht.
    »Wie meinst du das, Boß?«
    »Ich meine, Wenn ich den G-man mit Stephe verwechseln kann, warum sollen andere Leute nicht Stephe mit G-man verwechseln können! Kapiert?«
    »Ja, aber wozu soll das gut sein?«
    »Du bist

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