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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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machte eine Bewegung zu seiner Pistolentasche, aber die Hand zuckte hoch, und die Stimme zischte:
    »Ich schieße! Glaub's mir!«
    Die Tür wurde geöffnet. Langsam schob sich ein Mann aus dem Wagen.
    »Die Hände hoch!« befahl er. Der Polizist gehorchte. Er konnte jetzt das Gesicht sehen, obwohl der Mann einen Hut tief in die Stirn gezogen hatte. »Ich kenne die Visage«, dachte er. »Ich habe sie schon gesehen.« Aber er wußte nicht, wo er das Gesicht gesehen hatte.
    »Nimm den Helm ab!« befahl der Mann.
    Der Polizist löste den Riemen unter dem Kinn und nahm den Sturzheim ab.
    »Laß ihn fallen!«
    Der Helm polterte auf die Straße.
    Langsam kam der Mann näher. Der Polizist sah das Gesicht immer deutlicher. Plötzlich erkannte er es. ›Das ist der Mann, den sie in New York als Mörder suchen!‹
    Er ließ die Arme fallen, griff nach seiner Waffe und sprang gleichzeitig nach vorn. Aber der Mann sprang ihm entgegen, Und bevor seine Hand den Griff der Dienstwaffe berühren konnte, wurde ihm der Lauf der Pistole an die Schläfe geschlagen. Er brach bewußtlos und wie vom Blitz gefällt zusarnrnen, und er hörte nicht mehr den schrillen Schrei einer Frau, der aus dem Auto drang.
    »Tom!« schrie Ann. »Hast du ihn getötet?«
    »Unsinn«, fauchte Evans. »Er ist nur bewußtlos.« Er griff zu und schleppte den Polizisten in die Büsche des Straßenrandes.
    »Bring den Helm!« rief er dem Mädchen zu. »Rasch, bevor irgendwer kommt!«
    Während Ann ausstieg, um den Sturzhelm des Cops zu holen, hörte er von dem Motorrad des Polizisten ein Geräusch, das sich wie ein krächzendes Zirpen anhörte. Er ließ den reglosen Körper des Mannes hinter einen Strauch fallen und lief zu dem Motorrad. Als er heran war, erkannt er, daß das Geräusch aus dem Lautsprecher der Funksprechanlage kam, und er verstand die Worte:
    »Streife 82! Melden Sie sich! Hier Zentrale! Streife 82 melden. Haben Sie blauweißen Mercury gesichtet?«
    In Evans Gehirn zuckte ein Gedanken hoch. Er beugte sich über das Motorrad, sah das eingeklemmte Mikrophon und den kleinen Hebel darunter, der auf ,Out‘ stand. Er schluckte, holte tief Luft, während die Stimme im Lautsprecher ungeduldig ihren Ruf wiederholte. Er brachte seinen Mund nahe an das Mikrophon, schob den kleinen Hebel auf ,In‘.
    »Hier Streife 82!« rief er heiser. »Blauweißen Wagen überprüft! Alles in Ordnung!«
    »Es handelt sich also nicht um den gestohlenen Mercury aus Black-Dome?« fragte die Lautsprecher-Stimme, und jetzt, da er merkte, daß sein Trick in Ordnung ging, wurde Evans Stimme freier.
    »Nein, er, gehört einem Mann aus Drestville«, antwortete er und nannte den Namen einer kleinen Stadt, durch die er vor einer halben Stunde gefahren war. »Der Besitzer saß selber am Steuer.«
    »Okay«, kam es aus dem Lautsprecher. »Ende!«
    »Ende!« sagte Evans und schaltete das Mikrophon aus.
    Er schob das Motorrad vom Ständer herunter und drückte es tiefer in die Sträucher am Straßenrand hinein. Dort ließ er es umfallen.
    Ann Rostow stand neben dem Wagen und zitterte an allen Gliedern.
    »Steig ein!« sagte er.
    »Was wird aus dem Polizisten, Tom?«
    »Nichts«, antwortete er rauh. »Er wird in ein paar Stunden mit Kopfschmerzen aufwachen. Los, komm schon!«
    Er wußte, daß er genug Benzin im Tank hatte, um bis nach Atlanta zu kommen. Er hoffte, seine falsche Meldung würde bewirken, daß man ihn ungeschoren ließ.
    ***
    Ungefähr zu der gleichen Stunde, in der Evans eine Menge Meilen südlich von New York den Zusammenstoß mit dem Polizisten hatte, sprach Aldous Hunter zu seinen Leuten in dem Bootshaus in Rockaway-Beacb. Kelly, Mac-Stonder, Hank Toon und Lee Chenglun lümmelten sich an den Booten wie damals, als Evans vor ihm gestanden hatte wie ein Angeklagter vor seinen Richtern, aber zwei, Padreiras und Cabozzi, fehlten. Ein neuer Mann war hinzugekommen, Jack Terrigan, den Hunter als Nachfolger Cabozzis eingesetzt hatte.
    Aldous Hunter ging mit großen Schritten auf und ab. Seit zehn Minuten hielt er einen wütenden Monolog, und niemand hatte ihn bisher unterbrochen.
    »Ich werde diesen Evans umbringen«, schrie er. »Eigenhändig. Er wird etwas von seinem Tode haben. Ich schwöre es. Sobald ich ihn nur in den Fingern habe, werde ich…«
    Kelly unterbrach seinen Chef. »Die Polizei wird ihn früher in den Fingern haben als du, Al. Dann singt er, und dann können wir uns alle gratulieren.«
    »Das darf einfach nicht passieren!« knirschte Hunter.
    »Es wird

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