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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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passieren«, beharrte Kelly. »Du hast einen schweren Fehler gemacht, als du Carlo und Paolo zu ihm geschickt hast. Warum hast du nicht erst das Mädchen geholt? Und wenn du schon nicht an das Mädchen heran wolltest, warum hast du Carlo und den Puertoricaner solche umständliche Marschroute mitgegeben. Eine MP-Garbe aus einem vorbeifahrenden Auto, sobald er aus der Tür gekommen wäre, hätte saubere Arbeit geleistet.«
    Hunter machte drei große Schritte und pflanzte sich vor Kelly auf und starrte ihm in die Augen. Kelly war zwei Köpfe größer als sein Chef. Er war brutal, gewissenlos und ohne jede Furcht, und doch war er es, der schließlich den Blick senkte.
    »Wenn du willst, kannst du gehen, Kelly«, sagte Hunter schließlich leise, »aber ich garantiere dir, daß du nicht weiter kommst, als bis zu der Tür.«
    »Schon gut«, brummte der Gangster. »Ich meinte ja nur!«
    »Kümmert euch nicht um das, was ich angeordnet habe und warum ich es anordnete. Eure Gehirne reichen doch nicht aus, um es zu verstehen. — Also hört zu, was wir in Zukunft unternehmen werden. Die Cops suchen Evans als Raubmörder. Ich hoffe, daß er sich nicht festnehmen lassen wird, wenn sie ihn finden, und es wäre am besten, sie schossen ihn zusammen. Aber damit können wir nicht rechnen. Ich habe mit ein paar Burschen telefoniert, die in verschiedenen Städten etwas zu sagen haben. Sollte Evans dort auftauchen, so erfahre ich es so schnell wie die Polizei, vielleicht sogar schneller. Dann werden wir sofort dorthin fliegen, und ich hoffe, daß wir Evans noch vor den Cops vor die Pistole bekommen. Haltet euch also bereit, Jungens! Rechnet damit, daß ich euch mitten in der Nacht aus dem Bett holen lasse, um irgendwohin in die Staaten zu fliegen.«
    »Was wird aus dem Geschäft?« fragte MacStandor.
    »Das Geschäft ruht«, antwortete Hunter. »Wir lassen alles laufen, wie es läuft, aber wir kümmern uns im Augenblick nicht aktiv darum. Die G-men sind durch Evans Tat zu sehr auf uns aufmerksam gemacht worden. Wir müssen uns für einige Zeit totstellen. Sobald wir Evans Mund für immer geschlossen haben, können wir wieder auf vollen Touren arbeiten.«
    »Was sollen wir mit dem Mädchen machen, daß er bei sich hat«, erkundigte sich Chenglun.
    Hunter zuckte die Achseln. »Das ist doch klar«, sagte er, »und wenn derjenige, der zum Schuß kommt, es so einrichten kann, daß es aussieht, als habe Evans zuerst das Mädchen und dann sich getötet, dann ist es um so besser.« Er lächelte teuflich. »Ich habe schon öfter in der Zeitung gelesen, daß Liebespaare diesen Ausweg nehmen, wenn sie nicht mehr weiter wissen.«
    ***
    Morgens um fünf Uhr schrillte mich das Telefon wach. Die Zentrale meldete sich.
    »Hier ist die Polizei von Post-City am Apparat«, sagte der Mann in der Vermittlung. »Sie wünschen dich, Jerry.«
    »Post-City? Wo liegt denn das?« fragte ich verschlafen, aber der Telefonist hatte schon durchgeschaltet, und ich hörte eine sehr dienstliche, sehr wache Stimme:
    »Hallo! Hallo! Spreche ich mit Mr. Cotton?«
    »Okay«, sagte ich. »Was ist los?«
    »Hier spricht Sheriff Drough von Post-City«, schnarrte die Stimme. »Mr. Cotton, der gesuchte Mörder Thomas Evans ist in der Nähe unserer Stadt gesehen worden.«
    Wenn er mir einen Eimer eiskalten Wassers über den Kopf geschüttet hätte, so hätte er mich nicht schneller hellwach bekommen können. Ich klemmte den Hörer mit der Schulter fest und tastete nach der Zigarettenschachtel.
    »Erzählen Sie!« bat ich.
    Ich erfuhr die Geschichte von dem Tankwart, dem Polizisten und dem blauweißen Mercury auf dem Highway 18. Sie hatten den Cop vermißt, als er nicht pünktlich zur Ablösung kam. Eine Stunde später hatten sie ihn gesucht und ihn schließlich vor ungefähr dreißig Minuten noch bewußtlos gefunden. Als sie ihn zu sich gebracht hatten, waren seine ersten Worte gewesen:
    »Es war der gesuchte Raubmörder aus New York.«
    »Sheriff, wir kommen sofort zu Ihnen. Ich hoffe, ich werde ein Flugzeug bekommen, aber vor dem späten Nachmittag kann ich nicht bei Ihnen sein. Alarmieren Sie unterdessen die Polizei im ganzen Staat! Wir werden uns von hier aus mit den Behörden der Nachbarstaaten in Verbindung setzen.« Ich legte auf und rief unseren Transportchef an. »Besorg mir ein Flugzeug! Ich muß nach Post-City.«
    Der Mann, dem alles untersteht, was bei uns Räder hat, antwortete trocken: »Post-City im Staate Georgia? Hat keinen Flughafen, Jerry.«
    »Verdammt! Wo

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