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0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
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liegt der nächste Platz?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, gibt es einen Militärflughafen in der Nähe. Werde mal sehen, ob ich dafür eine Landeerlaubnis bekommen kann.«
    »Streng dich an! Und jetzt verbinde mich mit der Leitstelle!«
    Die Leitstelle koordinierte die Arbeit der verschiedenen Bundesstaatenpolizei-Organisationen. Unser Land nennt sich nicht umsonst die Vereinigten Staaten von Amerika. Jeder Bundesstaat hält sich eine eigene Polizei, und wenn überstaatliche Jagden durchzuführen sind, dann kann man die Herren nur höflich um ihre Mitarbeit bitten. Natürlich erfüllen sie diese Bitte immer; aber sie müssen immerhin gefragt werden. Das jn Ordnung zu bringen, war Angelegenheit der Leitstelle.
    Und schließlich telefonierte ich mit Phil.
    »Steh auf, Freund«, sagte ich. »Pack die Zahnbürste ein! Evans ist im Staate Georgia gesehen worden.«
    Noch als ich meinen kleinen Koffer packte, rief der Transportchef an.
    »Auf dem La-Guardia-Flugplatz wartet eine viersitzige Sportmaschine auf dich, die Landeerlaubnis für den Militärflughafen hat.«
    »Hoffentlich ist es nicht wieder so eine lahme Krähe wie beim letzten Mal?«
    »Zweihundertfünfzig Stundenmeilen, Jerry. Mehr kannst du nicht verlangen?«
    »Schick irgendwen zum Flugplatz, der meinen Jaguar wieder heim in den Stall fährt! Ich gebe den Schlüssel im Büro ab.«
    »Okay«, sagte er ungerührt. Er war immer ungerührt. Wenn ich von ihm verlangt hätte, mir eine Fluggelegenheit zum Nordpol zu besorgen, so hätte er es ebenfalls getan; und wenn ich verlangt hätte, er solle mir eine Fahrgelegenheit zum Mond verschaffen, so hätte er wahrscheinlich ungerührt ein Telefongespräch mit Moskau angemeldet.
    Ich flitzte zu Phils Bude. Er wartete schon auf der Straße. Mit eingeschalteten Sirenen raste ich durch das eben zum Leben erwachende New York. Ziemlich genau um sieben Uhr hingen wir bereits am Himmel. Nachmittags gegen vier landeten wir auf dem Militärplatz.
    Ein Luftwaffenoberst holte uns mit einem Jeep von der Rollbahn ab.
    »Erfreut, Sie zu sehen«, sagte er und zeigte zweiunddreißig prächtige Zähne. »Ich höre, Sie jagen einen Doppelmörder?«
    »Genau! Woher wissen Sie es?«
    Er wollte sich vor Lachen ausschütten.
    »Es steht in der Zeitung!«
    Es stand wirklich in der Zeitung. Die ,Daily-News‘ von Post-City brachte das Ereignis in großer Aufmachung und mit allen Einzelheiten. Ich las den Artikel auf der Fahrt in die Stadt. Der Oberst setzte uns persönlich vor dem Sherifl-Büro ab.
    Sheriff Drough war ein großer, etwas dicker Mann. Er führte uns sofort vor eine Karte des Staates.
    »Ich habe längst alles organisiert«, sagte er stolz. »Sehen Sie, überall, wo Fähnchen eingezeichnet sind, habe ich Posten aufstellen lassen. Ich bin sicher, daß er uns früher oder später ins Netz geht.«
    »Ich möchte den Polizisten und den Tankwärter sprechen«, bat ich.
    »Beide halten sich zu Ihrer Verfügung!«
    Der Tankwärter konnte nicht aussagen, ob sich eine Frau bei dem Täter befunden hätte oder nicht.
    »Sie haben also den Tank des Wagens bis an den Rand gefüllt?«
    »Jawohl, Sir!«
    »Dann kann er rund dreihundert Meilen fahren, ohne tanken zu müssen«, stellte Phil fest.
    »Wenn er schlau war, so ist er durch Post-City' gefahren. Er mußte annehmen, daß er durchkommen konnte nachdem er das Funksprechgespräch mit der Polizei geführt hatte. Er kann noch während der Dunkelheit Atlanta erreicht haben. Die Stadt ist groß genug, um darin unterzutauchen.«
    Phil rieb sich den Kopf.
    »Ich würde mir nicht Atlanta aussuchen, um mich zu verstecken. Schön, es hat rund vierhunderttausend Einwohner, aber fast die Hälfte davon sind Neger. Zweihunderttausend Leute sind nicht genug für einen Mörder, um sich darunter zu verstecken.«
    »Er hat keine andere Wahl. Die nächste größere Stadt kann er in der Nacht nicht mehr erreicht haben. Er wird auch nicht wagen, irgendwo unterwegs zu tanken. Das letzte Beispiel war deutlich genug. Vermutlich wird er versuchen, in Atlanta einen neuen Wagen zu stehlen, aber das kann er wiederum nicht vor Einbruch der Dunkelheit versuchen.«
    »Das hört sich vernünftig an. Wir sollten dafür sorgen, daß er aus Atlanta nicht so schnell herauskommt.« Wir sagten dem Sheriff unsere Meinung. Er mußte ‘ne Menge Telefongespräche führen und danach die Fähnchen auf seiner Landkarte umgruppieren.
    Den Cop konnten wir nur im Krankenhaus sprechen. Die Gehirnerschütterung machte ihm zu schaffen,

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