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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Amulett« klang. Dann hatte seine tastende Hand die silberne Scheibe auf seiner Brust gefunden, und mit erleichtertem Aufseufzen hatte er die Augen wieder geschlossen.
    Aber nur für wenige Minuten.
    Es war erstaunlich, wie rasch seine Lebensgeister zurückkehrten. Innerhalb kurzer Zeit blühte dieser Mann wieder auf, der gerade noch zu Tode erschöpft gewesen war, zerschlagen, ein verfallendes Wrack. Seine Energien regenerierten sich in einem geradezu unglaublichen Maße.
    Nicole Duval sah ihn fragend an. »Was war mit dir los, Chef? Wieso bist du vorhin so groggy geworden?«
    Zamorra stieg aus dem Wagen, sah sich um und verzichtete dann darauf zu fragen, wo er sich befand. Über kurz oder lang würde Nicole oder dieser Gyulan Darryl es ihm ohnehin sagen. Der Himmel mochte wissen, woher dieser Bursche kam.
    »Ich glaube, ich habe eine Erklärung.«
    Zamorra sah an Darryl vorbei. Im Hintergrund war die Silhouette des Ortes Nevin zu erkennen. »Das Amulett hat die Energie für die Zeitstarre aus meinem Körper, aus meinem Kräftereservoir gezogen. Warum das so ist, warum es nicht seine eigenen Energien verwendete, kann ich nur vermuten. Vielleicht lag es daran, daß ich selbst, daß auch du, Nicole, und der Wagen nicht in den veränderten Zeitablauf einbezogen werden sollten. Bei sonstigen Zeitphänomenen, wie jene Reisen in die Vergangenheit, die wir schon öfters durchführten, war es ja auf mich beziehungsweise auf uns direkt bezogen, diesmal jedoch nicht. Vielleicht konnte das Amulett deshalb eigene Zeitenergien nicht aktivieren, mußte sie sich gewissermaßen von mir ausborgen, um sie sinngemäß einsetzen zu können, auch wenn das etwas paradox klingt. Mit einer anderen Erklärung kann ich leider nicht dienen, dazu kenne ich das Amulett zu wenig. Mit dem Eintreten meiner Bewußtlosigkeit wird dann die Zeitstarre wohl geschwunden sein, nicht wahr?« Dabei sah er Nicole fragend an. Die Sekretärin und Lebensgefährtin des Professors nickte ernst.
    »Jetzt aber«, fuhr Zamorra fort, »geschieht das genaue Gegenteil. Ich spüre deutlich, wie das Amulett von irgendwoher Paraenergie in mich hineinpumpt, mich förmlich wieder auflädt und regeneriert. Zuerst, während der Schwächung, hatte ich den Verdacht, das Amulett würde jetzt gegen mich arbeiten, wäre der Druidenkraft unterlegen. Doch daran glaube ich jetzt nicht mehr. Ein paar Minuten noch, dann bin ich wieder voll auf dem Damm.«
    »Das will ich hoffen«, murmelte Nicole. »Sonst kannst du dich heute nacht auf etwas gefaßt machen…« Dabei lächelte sie ihn spitzbübisch an.
    »Jetzt zu Ihnen, Mister Darryl«, fuhr Zamorra fort. »Warum sind Sie so einfach verschwunden, und wie tauchten Sie jetzt wieder auf?«
    Der Schriftsteller berichtete noch einmal, beginnend mit dem vergangenen Abend bis hin zu der wilden Verfolgungsfahrt, während der er geglaubt hatte, von der Polizei von Pwllheli gehetzt zu werden.
    »Ein Druide hat Sie also bedroht«, rekapitulierte Zamorra schließlich. »Er war schwarz - hatte kein Gesicht unter der Kutte aufzuweisen, hm. Das deckt sich mit unserem Abenteuer am Strand. Und die Tochter des Toten ist also für ein Blutopfer vorgesehen?«
    »Ich nehme es an«, erwiderte Darryl düster. »Anders vermag ich Leys Worte nicht zu deuten. Warum sonst hätte er versuchen sollen, sie in Sicherheit zu bringen?«
    Zamorra schnippte mit den Fingern. »Wahrscheinlich haben Sie recht. Gibt es irgendeinen Ansatzpunkt für uns? Haben Sie eine Ahnung, wohin Cairfaith seine Tochter hätte bringen können?«
    Darryl sah zu Boden. »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Er erzählte einmal etwas von einer kleinen Hütte zwischen Pwllheli und Criccieth. Vielleicht hat er sie dorthin gebracht. Zu anderen Angehörigen wahrscheinlich nicht, denn die dürften alle den Druiden gehorsam sein, wie alle Bewohner von Pwllheli und der Umgebung.«
    »Außer Ihnen und Ley«, lächelte Zamorra.
    »Das hat ihn auch schon das Leben gekostet«, konterte Darryl schroff. Als er aufsah, erkannte Zamorra ein verzehrendes Feuer, das in seinen Augen irrlichterte. Das Feuer der Rache!
    »Also, sehen wir uns die Hütte doch mal an«, schlug Nicole vor.
    »Da gibt es vorher noch ein organisatorisches Problem«, stellte Zamorra trocken fest und deutete auf die beiden Polizeiwagen, in dessen einem immer noch Sergeant Buster Scraygswel schlief. »Die beiden Wagen sind zu auffällig, wir können sie nicht mehr länger benutzen. An unseren Mietwagen in Pwllheli werden wir auch

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