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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Geschehnisse in der Höhle. Der lichtspendende Dhyarrakristall arbeitete gleichzeitig als eine Art Kamera und übertrug das Abbild direkt in die Gehirne der beiden Druiden, die einen magischen Verbund zwischen sich geschaffen hatten.
    Aufmerksam verfolgten sie die Befreiungsversuche der Auserwählten, sahen, wie ihr verzweifelter Versuch schließlich von Erfolg gekrönt war. Das Mädchen streifte die letzten Fesseln ab. Dann begann die Suche nach dem Ausgang.
    Begierig sogen die Druiden die Gefühle, die Angst, die Besorgnis ihres Opfers in sich auf, speicherten sie, um sie am Tag des Opfers verstärkt an ihre Gefährten weiterzugeben. So wie eine Biene den Nektar sammelt, um ihn zu Nahrung, zu Honig umzuarbeiten, so waren diese gepeinigten Gefühlsimpulse auch für die Schwarzen Druiden Nahrung.
    Nichts an ihnen regte sich. Sie brauchten sich nicht miteinander zu verständigen. Sie waren eines, waren geistig miteinander verschmolzen. Und ihre verbundenen Gehirne wurden aktiv, schufen eine Öffnung in der Kaverne und sandten eine Spinne hindurch. Plötzlich begann diese Spinne zu wachsen, wurde riesengroß, bis ihr annähernd kugelförmiger Leib einen Durchmesser von mehr als einem Meter erlangt hatte. Tastend und scharrend schoben sich die behaarten, langen Chitinbeine in die Höhle hinein, auf das Mädchen zu. Fühler pendelten hin und her, und sieben Punktaugen erfaßten deutlich den schlanken Körper des Opfers.
    Die Spinne zuckte zusammen. Da traf sie der peitschende Befehl der Druiden.
    Wieder schob sich die Spinne vorwärts, vernahm den gellenden Schrei des Mädchens, das vor ihr langsam zurückwich, zu entkommen versuchte. Doch die Riesenspinne gab ihr keine Chance.
    Plötzlich war sie mit einem wilden Sprung bei ihr, packte Micayla mit ihren starken Mandibeln. Abermals hallte der Schrei, brach sich vielfach an den Höhlenwänden. Die Spinne entwickelte eine unheimliche Geschicklichkeit. Plötzlich spann sie ihren Faden. Sekunden später war das Mädchen darin eingewickelt, vermochte sich nicht mehr zu bewegen. Der klebrige Faden, fingerdick, weiß und mit eigenartigen Knotenstellen versehen, an denen sich der Klebstoff befand, schloß sie ein, zwang sie zur Bewegungslosigkeit. Vom Grauen paralysiert, starrte sie mit aufgerissenem Mund den haarigen, häßlichen Körper der Spinne an.
    Dann wich die Riesenspinne zurück, begann zu schrumpfen, verschwand in der Öffnung. Hinter ihr schloß sich der Fels…
    ... und zerquetschte die auf Normalgröße zurückentwickelte Spinne in sich!
    Die zwei Druiden zeigten ihre Befriedigung nur innerlich. Sie hatten den Emotionssturm, der ihnen von Micayla entgegengeströmt war, verarbeitet und in sich gespeichert. Und nur sie wußten, daß alles nur eine Illusion gewesen war, daß Micayla sich immer noch im Bann der druidischen Suggestion befand.
    Denn die Spinne war nicht um einen Zehntelmillimeter gewachsen, war vom Anfang bis zum Ende klein gewesen und geblieben - winzig geradezu. Sie war nur in der von den Druiden manipulierten Fantasie des Mädchens supergroß gewesen.
    Auch der Faden, der sie einschloß, der sie zur Bewegungsunfähigkeit verdammte, war in Wirklichkeit haarfein gesponnen! Mit Leichtigkeit hätte sie ihn zu zerreißen vermocht!
    Doch sie war nicht in der Lage, die Illusion zu erkennen. Zu sehr befand sie sich in ihrem Schockzustand gefangen. Und deshalb war der Spinnenfaden fingerdick, fesselte und lähmte sie mit seinem klebrigen Stoff.
    Und zwei Druiden, die Wächter, beobachteten gelassen weiter.
    ***
    Nicole wußte, welches Risiko sie einging, wenn sie den Polizeiwagen in den Ort zurückfuhr. Dennoch beschloß sie, so und nicht anders zu handeln. Zamorra hatte das Bewußtsein verloren. Er lag mehr, als daß er saß, auf dem Beifahrersitz. Nicole wußte nicht genau, wann er wieder zu sich kommen würde, hatte aber deutlich gespürt, daß die Zeit von dem Moment an, in dem Zamorra handlungsunfähig wurde, wieder normal weiterlief. Bis zu diesem Zeitpunkt - dem Zeitpunkt des Erwachens - konnten sie sich bereits mitten in Pwllheli aufhalten.
    Hinzu kam, daß dort im Augenblick niemand mit ihnen rechnete. In der Polizeistation nahm man mit hoher Wahrscheinlichkeit an, daß sie sich noch zwecks Ortsbesichtigung am Strand befanden.
    Es sei denn, die Druiden hatten Verdacht geschöpft…
    Aber darauf mußte sie es ankommen lassen. Von Pwllheli aus konnten sie weitere Schritte unternehmen, konnten den gewonnenen Vorsprung nutzen. Und bis es Inspektor Youenn

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