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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Druiden…«
    ***
    »Diese Druiden«, sagte kurz darauf auch Yard-Inspektor Kerr, der seinen blauen Vauxhall Cavalier vor dem Dienstgebäude der Polizei von Pwllheli abstellte. »Es ist kaum zu glauben, daß es einen so starken Kult hier in der Gegend gibt. Ich hatte Zamorra den Tip gegeben, weil ich den Druidenzirkel für eine Ansammlung von Spinnern hielt, aber was sich hier abzuspielen beginnt, geht weit über das Niveau von Spinnern hinaus. Da ist etwas im Gange…«
    Gryf nickte nur. Er schwieg sich zu diesem Thema aus, sah sich aber sorgfältig um, ehe er aus dem Fahrzeug stieg wie ein normaler Mensch, der keine Parafähigkeiten besitzt, um sie bei jeder Gelegenheit einzusetzen. Dabei reflektierten seine Augen das Sonnenlicht grün. Es war ein helles Schockgrün, das sich von normaler grüner Augenfärbung erheblich durch seine Leuchtkraft unterschied.
    Kerr besaß diese Grünfärbung auch, doch kam sie bei ihm nur in Streßsituationen zutage. Kerr war ein Hybride, ein Mensch, der von Druiden abstammte und einen Teil ihrer Fähigkeiten geerbt hatte. Doch seinem Naturell entsprechend setzte er diese Fähigkeiten fast nie ein. Er fühlte sich mehr als Mensch denn als Druide, und darum waren ihm diese Fähigkeiten unheimlich, zumal er erst vor einem Jahr erfahren hatte, daß er sie besaß. Damals hatte er auch Gryf kennengelernt…
    Inspektor Kerr betrat das Gebäude und stand direkt in der Wachstube. Ein diensttuender Beamter erhob sich von seinem Schreibtisch und kam auf ihn zu. »Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    »Mir einen guten Tag wünschen«, versetzte Kerr trocken. Hinter ihm trat Gryf ein. Der Inspektor zog seinen Dienstausweis aus der Tasche und hielt ihn dem Polizisten hin. »Wo finde ich Youenn?«
    »Nicht im Hause, Sir.«
    Kerr holte tief Luft und begann die Umstände zu erklären, die ihn hergeführt hatten. Der Beamte hörte aufmerksam zu. Kerr erwähnte dabei nicht einmal den Begriff Druide.
    »Mit eben diesem Zamorra und seiner Begleiterin sind Inspektor Youenn und der Sergeant Ewans zum Strand gefahren, zur Ortsbesichtigung. Mir rätselhaft, warum sie noch nicht wieder zurückgekehrt sind.«
    Kerr sah Gryf an. Er erinnerte sich an dessen Worte, daß die Zeit in Pwllheli stillgestanden habe. Was konnte in dieser Zeitspanne geschehen sein?
    Er sah zur großen Wanduhr im Hintergrund der Wachstube und verglich sie mit der Digitalanzeige seiner Quarzuhr. Die Uhr der Polizeistation ging nahezu fünfzehn Minuten nach.
    Fünfzehn Minuten lang also hatte die Zeit stillgestanden…
    »Hm«, brummte Kerr und verriet dabei nicht, was er dachte. In diesen fünfzehn Minuten mußte der Grund dafür zu suchen sein, daß Youenn und Zamorra bislang nicht zurückgekehrt waren.
    »Da es sich um einen Ausländer handelt, wird wohl Scotland Yard den Fall offiziell übernehmen«, stellte Kerr gemütlich fest. »Können Sie mich über den Stand der Dinge unterrichten?«
    Der Beamte hob die Schultern. »Was wirklich los ist, wissen eigentlich nur Inspektor Youenn und sein Assistent, Sergeant Scraygswel. Der ist aber - ja, du lieber Himmel, der ist ja auch noch nicht von seiner Protokolltour zurück…«
    Kerr witterte Unheil. Er fragte nach.
    »Scraygswel sollte Zeugenaussagen einholen.«
    »Und bevor die Zeugen verschwinden müssen, läßt man besser den zuständigen Polizisten verschwinden«, murmelte Gryf im Hintergrund.
    »Gehört der Herr zu Ihnen?« fragte der Polizist hinter der Barriere prompt. Kerr grinste nicht einmal, als er unverfroren log: »Mein Assistent… Mister Gryf.«
    Gryf machte das Spielchen mit und trat jetzt auch an die Barriere. »Wohin genau sind Youenn und Zamorra gefahren? Es ist wichtig, daß wir mit dem Professor sprechen. Er hat uns immerhin angerufen und um Hilfe gebeten.«
    »Vergebliche Mühe«, murmelte der Polizist. »Er ist der Mörder, mit Sicherheit. Aber bitte…« Er trat zur Karte und führte die Strecke an, die der Polizeiwagen zurückgelegt haben mußte.
    »All right«, murmelte Kerr und schlug Gryf leicht auf die Schulter. »Komm, wir fahren da auch mal hin. So long, Sergeant, wir melden uns wieder.«
    Kopfschüttelnd sah der Polizist ihnen nach. Dann summte draußen der Motor des Vauxhall auf und entfernte sich rasch.
    In der Wachstube begann der Sergeant sich nun doch Sorgen um seinen Chef und dessen Vize zu machen…
    ***
    Professor Zamorra war aus seiner Bewußtlosigkeit wieder erwacht. Mit leichtem Stöhnen hatte er sich umgesehen und irgend etwas gemurmelt, das wie

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