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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gelang Alarm zu schlagen, konnte gut eine Stunde vergehen.
    Nicole hoffte, daß Zamorra bis dahin wieder auf den Beinen war.
    Sie steuerte den Wagen in die kleine Stadt hinein.
    Und dann - sah sie Gyulan Darryl!
    Es war mehr Zufall, daß sie ihn erkannte, weil sie ausnahmsweise mal nicht auf den Verkehr allein, sondern auch auf den Fahrer geachtet hatte. Denn der Wagen, in dem Darryl saß, besaß ein Polizeikennzeichen wie der Avenger, den sie selbst gerade lenkte…
    Himmel, dachte sie und trat auf die Bremse. Hinter ihr hupte jemand erzürnt. Bremsen quietschten. Durch das offene Fenster des Wagens hörte sie eine unfreundliche Bemerkung über Frauen am Lenkrad…
    Bevor der Verkehr wieder ins Fließen geriet, wendete sie den Avenger.
    Sie hatte sich die Farbe des Wagens gemerkt, in dem der Schriftsteller saß, und setzte ihm jetzt nach. Er befand sich bereits weit vor ihr, wollte anscheinend Pwllheli verlassen. Nicole gab Gas. Sie hatte in diesem Augenblick alle vorherigen Pläne über den Haufen geworfen. Sie mußte diesen Gyulan Darryl erwischen, mit ihm sprechen. Aber wie kam er auf den Fahrersitz eines zivilen Polizeiwagens?
    Nicole konnte sich nicht vorstellen, was dazu geführt hatte. Immerhin jagte sie jetzt hinter dem Wagen her, der sofort nach dem Verlassen der kleinen Ortschaft voll beschleunigte und in Richtung Nevin fuhr. Nicole erinnerte sich, daß es höchstens sechs oder sieben Kilometer bis dorthin waren. Nevin lag auf der anderen Seite der Lleyn-Halbinsel, die längs der Tremadoc Bay wie ein Finger auf die Südküste Irlands deutete.
    Sie drehte jetzt auch voll auf, hängte sich direkt hinter Darryls Wagen. Ihr kam es jetzt zugute, daß Youenn für sich den am stärksten motorisierten Wagen des Fahrzeugparks geordert hatte. Nach vier Kilometern hatte sie Darryl eingeholt und schaffte es sogar, ihn zu überholen. Gegenverkehr gab es zu ihrer Erleichterung nicht, so daß sie ihren Wagen gefahrlos vor den des Schriftstellers setzen konnte.
    Darryl hatte während des Überholmanövers die Französin wohl nicht erkannt, zumal die Scheiben des Avengers stark getönt waren. Dafür erkannte er jetzt aber das Polizeikennzeichen - und hieb auf die Bremse. Nicole brauchte ein paar Sekunden, um ihrerseits zu reagieren. Sie hatte ihn mit ihrem Fahrzeug langsam stoppen wollen. Jetzt blieb er aber blitzartig zurück.
    Nicole bremste ebenfalls und wendete auf der schmalen Straße. Darryl schien mit seinem Wendemanöver nicht klarzukommen, offenbar war er mit dem Wagen nicht genügend vertraut. Bevor er ihn endgültig wieder in die neue Fahrtrichtung bekam, war Nicole heran und keilte den Avenger vor die Schnauze des Ford Cortina.
    Dann sprang sie heraus.
    »Darryl!«
    Jetzt erst erkannte der Schriftsteller sie. Er öffnete die Wagentür und stieg bedächtig aus. Mißtrauisch musterte er das Mädchen. »Wie kommen Sie an den Polizeiwagen? Ich denke, Sie sitzen im Prison!«
    Nicole setzte sich auf den Kofferraum des Avengers. »Die gleiche Frage könnte ich an Sie richten, Mister Darryl - was den Wagen angeht. Aber ich glaube, zunächst haben Sie mir etwas anderes zu erzählen - zum Beispiel, was hier eigentlich gespielt wird, und warum Sie gestern abend so blitzschnell verschwunden waren.«
    Darryl wand sich wie ein Aal. »Ich wollte Schwierigkeiten vermeiden«, preßte er hervor. »Sorry, aber Sie glauben gar nicht, was für ein verschworener Clan die Leute von Pwllheli sind…«
    »Sie gehören nicht zu diesem Clan?« fragte Nicole blitzschnell, und ebenso schnell kam die Antwort. »Nein. Mein Vater war Magyare, ich bin also nur ein halber Cymru. Das lassen mich die Leute deutlich spüren. Bis auf Ley Cairfaith…«
    Der Name elektrisierte Nicole. Sie sprang auf und stand dann dicht vor dem Schriftsteller.
    »Cairfaith? Der Ermordete, dessen Tod man uns anlasten will?«
    »Cairfaith war mein Freund«, murmelte Gyulan Darryl dumpf. »Und er war den verdammten Druiden im Wege, darum mußte er sterben. Seine Tochter… soll geopfert werden… diese Druiden…«
    Es klang wie ein Fluch. Und Nicole begriff, daß Gyulan Darryl nicht eher ruhen würde, bis sein Freund Ley Cairfaith gerächt war. Damit wurde der Schriftsteller zum potentiellen Verbündeten des Teams. Ihre Ziele waren gleich: die Ausschaltung der Teufelsdiener.
    Abermals sprach Gyulan Darryl von den Druiden, und dabei verkrampfte er die Fäuste, als wolle er seine Gegner, die Mörder seines Freundes, darin zerquetschen.
    »Diese

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